Raumfahrtindustrie Zugpferd für britische Wirtschaft

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Im Vereinigten Königreich (UK) ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Raumfahrtindustrie um rund 3.400 Stellen gewachsen, wie aus dem Size & Health-Report für den Sektor hervorgeht.

Der ‘UK space industry: size and health report’ gilt als die aussagekräftigste Erhebung über diesen Wirtschaftssektor. Er führt aus, dass seit 2012 im Durchschnitt 39 neue Unternehmen pro Jahr dem Sektor beigetreten sind. Das Wachstum der Branche lag 2014/15 noch bei 1,6 Prozent, war 2015/16 auf 2,1 Prozent und 2016/17 sogar auf 4,5 Prozent gestiegen.

Dabei gehe viel von diesem Wachstum auf Herstellung wie Satelliten und Bodensysteme sowie deren Komponenten zurück. Diese Produktion allein steige mit einer Rate von 27 Prozent jährlich. UK ist hier gerade im Bereich Kommunikationssatelliten weltweit gut aufgestellt. An die Satelliten angeschlossen ist ein Markt von Dienstleistungen, der auch zu anderen Sektoren von insgesamt 300 Mrd. Britische Pfund am Bruttoinlandsprodukt (GDP) jedes Jahr beiträgt, gegenüber 250 Mrd. zum Vorjahr. Auch Erdbeobachtung und Landwirtschaftliche Datenerhebung wächst jährlich um 25 Prozent mit zuletzt 92 Mrd. Pfund im GDP.

Ausbau der Raumfahrt nach Brexit

Forschungsminister Chris Skidmore sagte, die Raumfahrtindustrie ist eine Erfolgsgeschichte für das Vereinigte Königreich. Nicht nur der Umsatz, sondern auch die jetzt 41.900 oft hochqualifizierten Arbeitsplätze trügen zum Erfolg des Landes bei. Dazu soll auch die Forschungs- und Testinfrastruktur weiter ausgebaut werden. Etwa durch eine Satellitentestanlage nahe Oxford.

Insbesondere im Zuge des Brexits steht die Frage im Raum, wie es mit der Zusammenarbeit der Festlandseuropäer mit den Briten weitergeht. Raumfahrt ist, je mehr es um große Projekte wie die ISS oder Galileo geht, stärker als alles andere auf internationale Zusammenarbeit angewiesen. Für eine möglicherweise nötige Disintegration einzelner Projekte, zB. ein eigenes Satellitennavigationssystem nach einem Ausstieg aus Galileo, werden schon Vorkehrungen getroffen. Auch eigene Raketenstartplätze für Senkrechtstart und horizontalen Startflug sollen in UK errichtet werden.

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