Fraport verlängert Konzessionen in Brasilien – neuer CEO Pal

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Die Fraport AG und die brasilianische Regierung haben die Konzessionsverträge zum Betrieb und zur Weiterentwicklung der beiden brasilianischen Flughäfen Fortaleza und Porto Alegre unterzeichnet. Nachdem die Fraport AG am 16. März 2017 im Rahmen einer öffentlichen Auktion den Zuschlag für die beiden Flughäfen erhalten hatte, begann der Frankfurter Flughafenkonzern mit den Vorbereitungen zur Schaffung der neuen Tochtergesellschaft Fraport Brasil.

Diese soll bis Anfang 2018 den Betrieb der beiden Flughäfen in Fortaleza und Porto Alegre übernehmen. Die Gründung einer brasilianischen Konzern-Tochter durch die Fraport AG war Voraussetzung für die nun erfolgte Vertragsunterzeichnung.

Der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, hob hervor, dass das internationale Beteiligungsportfolio des Fraport-Konzerns mit der Unterzeichnung der Konzessionsverträge nun auch um zwei Standorte in Brasilien erweitert werden konnte: “Wir haben den Markt in Brasilien schon seit einigen Jahren verfolgt und freuen uns daher umso mehr, dass wir nun den Betrieb an gleich zwei brasilianischen Flughäfen übernehmen können. Wir sind davon überzeugt, dass die beiden Flughäfen Fortaleza und Porto Alegre dank ihrer idealen Standortvorteile großes Potenzial bereithalten.”

Flughäfen mit neuen Bahnen ausbauen

Die Leiterin des Geschäftsbereichs Akquisitionen und Beteiligungen der Fraport AG, Aletta von Massenbach, will die Übernahme des Flughafenbetriebs an beiden Standorten zusammen mit der bisherigen staatlichen Betreibergesellschaft Infraero sowie mit dem Sekretariat für Zivile Luftfahrt (SAC), der brasilianischen Luftfahrtbehörde ANAC zügig voranzubringen. Die Verträge umfassen auch Verpflichtungen zur Durchführung wichtiger Infrastrukturprojekte mit dem Ziel, die betrieblichen Prozesse an beiden Flughäfen zu verbessern und deren Kapazität zu steigern.

In den Konzessionsverträgen verpflichtet sich Fraport Brasil dazu, Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Infrastruktur an den beiden Flughafenstandorten in Fortaleza und Porto Alegre vorzunehmen. Das vertraglich vereinbarte Bauinvestitionsprogramm sieht etwa den Ausbau der bestehenden Fluggastgebäude sowie eine Erweiterung der Start- und Landebahnen vor. Auch sollen Rollbahnen und Vorfeldbereiche saniert sowie die Zufahrtstraßen neu strukturiert werden. Des Weiteren sollen an beiden Standorten neue automatisierte Gepäckförderanlagen und Gepäckkontrollanlagen sowie neue Fluggastbrücken eingerichtet werden. Für die bestehenden Terminals in Fortaleza und Porto Alegre ist zudem eine umfassende Modernisierung vorgesehen. Den Passagieren soll zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität unter anderem kostenloses WLAN zur Verfügung gestellt werden.

Schulte gab auch die Ernennung von Andrea Pal zur Geschäftsführerin (CEO) von Fraport Brasil bekannt: “Frau Pal ist eine hochangesehene und ausgewiesene Führungskraft, die als langgediente Mitarbeiterin im Fraport-Konzern über mehr als 16 Jahre Erfahrung in der Luftverkehrsbranche und dem internationalen Flughafengeschäft verfügt.” Fraport Brasil wird von ihrer weitreichenden Erfahrung profitieren können, die sie etwa im internationalen Flughafenmanagement oder in der strategischen Unternehmensentwicklung unter verschiedenen Rahmenbedingungen sammeln konnte, ebenso wie in der Finanzierung von Flughäfen oder im Bereich Infrastrukturentwicklung und -management. In den vergangenen sieben Jahren war Pal in leitender Funktion als CFO und stellvertretende Geschäftsführerin bei der Fraport-Beteiligungsgesellschaft Northern Capital Gateway tätig, die den Flughafen Pulkovo in St. Petersburg betreibt.

Pal hat schon eine entscheidende Rolle beim Finanzmanagement des Flughafens Pulkovo gespielt und die Aufsicht über Projektfinanzierungen, Ausschreibungen sowie das Finanzmanagement wichtiger Bauprojekte geführt. Darunter fällt auch der Bau des neuen internationalen Terminals in St. Petersbur. Während dieser Zeit konnten am Flughafen Pulkovo auch die Passagierzahlen und das Angebot an Flugverbindungen deutlich gesteigert werden. Dank Verbesserungen bei den Fluggastanlagen und dem Kundenservice erhielt der Flughafen Pulkovo darüber hinaus eine Reihe von Auszeichnungen.

Mit Vorfreude blickt Andrea Pal (im Bild) auf ihre neue Aufgabe bei Fraport Brasil: “Es ist eine Ehre für mich, als CEO von Fraport Brasil tätig werden zu können. Der Umzug von einem BRIC-Staat auf der nördlichen Erdhalbkugel in einen anderen BRIC-Staat in der südlichen Hemisphäre ist eine reizvolle und spannende Herausforderung. Ich freue mich als CEO von Fraport Brasil auf meine neues Team und unsere gemeinsamen Herausforderungen im größten Markt Südamerikas. Uns muss es gemeinsam darum gehen, aus den beiden Flughäfen Fortaleza und Porto Alegre moderne Gateways zu machen, die sich durch Effizienz und Kundenfreundlichkeit auszeichnen. Im Zusammenspiel zwischen dem Know-how unseres Fraport-Mutterkonzerns und der Energie des neuen Teams, das wir derzeit für Fraport Brasil rekrutieren, wird es uns gelingen, an beiden Standorten eine neue Ära für den Luftverkehr einzuläuten.”

Andrea Pal – CEO Fraport Brasil

In den vergangenen sieben Jahren (April 2010 bis Juli 2017) verantwortete Andrea Pal in leitender Managementfunktion als CFO die Bereiche Finanzen und IT bei der Northern Capital Gateway, der Betreibergesellschaft des Flughafens St. Petersburg, an der auch die Fraport AG beteiligt ist. Der Flughafen St. Petersburg fertigt jährlich rund 14 Millionen Passagiere ab. Dank der erfolgreichen Umsetzung eines Programms zur Infrastrukturentwicklung in einer Größenordnung von 1,2 Milliarden Euro konnten die betrieblichen Abläufe sowie die Kundenzufriedenheit am Flughafen deutlich verbessert werden.

Von 2009 bis 2010 war Andrea Pal Geschäftsführerin beim Bauplanungs- und Beratungsunternehmen Dorsch Holding GmbH. Mehr als acht Jahre lang (von 2001 bis März 2009) war Pal bei der Fraport AG am Stammsitz in Frankfurt als Leiterin des Bereichs Akquisitionen und Beteiligungen tätig und damit auch für das internationale Flughafenbeteiligungs-Geschäft des Konzerns verantwortlich.

Zuvor bekleidete sie von 1988 bis 2001 u.a. die Position der Leiterin Technologie und Innovationsmanagement beim Frankfurter Ingenieurunternehmen Lahmeyer AG. Andrea Pal absolvierte ihr Studium der Energietechnik am Polytechnischen Universität in Bukarest (UPB), das sie als Diplom-Ingenieur (TU) abschloss. Es folgten eine Teilnahme am betriebswirtschaftlich ausgerichteten General Management Programm der London School of Economics (LSE) sowie am Executive Programm der Management Akademie in St. Gallen. Andrea Pal spricht fließend Englisch, Deutsch, Rumänisch und Spanisch und hat darüber hinaus Grundkenntnisse in Französisch und Russisch.

- Anzeige -