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Nach dem erfolgreichen Start von Sentinel-2A im Frühjahr 2015 folgt mit Sentinel-3A nun ein weiterer Umweltsatellit des europäischen Copernicus-Programms ins All. Am 16. Februar soll der Radarsatellit an der Spitze einer Rockot- vom russischen Weltraumbahnhof in Plessezk starten.

Raumfahrtzulieferer Space hat maßgeblich an der Entwicklung und am Bau des mitgewirkt. Von Ruag Space stammen wie bereits für Sentinel-2 die GPS-Navigationsempfänger, mit denen die Satelliten ihre genaue Position im All ermitteln, sowie die Schnittstellenelektronik für den Satelliten-Zentralcomputer. Des weiteren sind die Österreicher auch für das gesamte Thermalsystem verantwortlich, das, bestehend aus mehrlagiger Thermalisolation und Heizelementen, für einen geregelten Temperaturhaushalt im Inneren des Satelliten sorgt. Außerdem lieferte das Wiener Weltraumtechnikunternehmen das Hochfrequenz-Testsystem des Höhenmessradars von Sentinel-3.

Die Satellitenstruktur aus Kohlefaser und Aluminium sowie die Schleifringe für das drehbar gelagerte Solarpaneel stammen von Ruag Space . Von der schwedischen Schwesterfirma Ruag Space AB wurde der zentrale Steuerungscomputer des Satelliten geliefert. Die beiden Antennen für die Satellitensteuerung sowie für den österreichischen GPS-Empfänger stammen ebenfalls aus . Hauptauftragnehmer für den Bau des Satelliten ist das französisch-italienische Unternehmen Thales Alenia.

Die Sentinels (auf Deutsch „Wachposten“) sind das Herzstück des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, mit dem die Europäische unter anderem Daten für Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft, Raumplanung, sowie für das Katastrophen-Management zur Verfügung stellen will. Bis zum Jahr 2021 sollen insgesamt fünf verschiedene Sentinel-Missionen gestartet werden.

Mit Sentinel-3A wird nun der dritte aus der Familie der Copernicus-Satelliten ins All gebracht. In Fortsetzung der 2012 zu Ende gegangenen europäischen Envisat-Mission, liegt sein Hauptaufgabengebiet in der Beobachtung der Vegetation und der Ozeane. Die sechs Instrumente an Bord dienen vorrangig der Vermessung der Topographie der Meeresoberfläche und der Erfassung von Temperatur der Ozeane und Landmassen. Die hochpräzisen Messdaten dienen zur Unterstützung der Umwelt- und Klimaforschung und erfassen die Veränderung von Landmassen und deren Oberfläche. Weiterhin ermöglichen sie, als Dienstleistung für die Seefahrt, eine genauere Vorhersage von Zuständen der Meeresoberfläche. Ein baugleicher, zweiter Sentinel-3-Satellit soll im kommenden Jahr ins All folgen. Im Bild ist eine Computerdarstellung des Sentinel-3a-Satelliten (Quelle: ).

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fhb
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