Streik bei Ryanair nicht nur Deutschland

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Die Vereinigung Cockpit (VC) kündigte am Mittwoch an, dass sie ab Freitag Morgen für 24 Stunden bei der Airline Ryanair streiken wird. Der Arbeitskampf wird von 03:01 Uhr am Freitag, den 10.08.2018 bis um 02:59 Uhr am Samstag, den 11.08.2018 dauern.

Zum Streik aufgerufen sind alle festangestellten Piloten, die an Ryanair-Stationen in Deutschland beschäftigt sind. Es sind alle Verbindungen betroffen, die in dieser Zeit aus Deutschland abfliegen sollen. Am 30.07.2018 endete eine von der VC unter den Ryanair-Piloten durchgeführte Urabstimmung zum Manteltarifvertrag und zum Vergütungstarifvertrag. Das mit 96 Prozent Zustimmung überwältigende Urabstimmungsergebnis ist ein klares Votum für die Durchführung von Arbeitskampfmaßnahmen. Gleichwohl wurde seitdem kein verbessertes Angebot aus Dublin vorgelegt. Vielmehr beschränkte sich die Ryanair-Geschäftsführung darauf, in einem Schreiben an die VC von letzter Woche die aus ihrer Sicht maßgeblichen Verhandlungspositionen zu wiederholen und zusammenzufassen.

Allein in Köln/Bonn haben die Iren von ursprünglich 54 am Freitag geplanten Ryanair-Flügen (27 Abflüge und 27 Ankünfte) aktuell 14 Abflüge gestrichen. Auch Verbindungen von Laudamotion sind betroffen: Von sieben (drei Abflüge, vier Ankünfte) ursprünglich am Freitag geplanten Flügen wurden drei (zwei Abflüge, eine Ankunft) annulliert.

Passagiere, die für Freitag einen Flug bei Ryanair oder Laudamotion gebucht haben, sollten sich bei der Airline über ihren aktuellen Flugstatus zu informieren. Vorsorglich sei darauf hingewisen, dass es auch über den Streikzeitraum hinaus zu Unregelmäßigkeiten im Flugplan kommen kann.

Streik auch bei Ryanair anderswo in Europa

“Unsere Forderungen beziehen sich auf Verbesserungen bei den Vergütungs- und Arbeitsbedingungen.”, so Martin Locher, Präsident der VC. “Verbesserungen sind ohne Personalkostensteigerungen im Cockpit nicht denkbar. Ryanair hat in den Verhandlungen jedwede Personalkostenerhöhung kategorisch ausgeschlossen. Gleichzeitig hat Ryanair zu keinem Zeitpunkt erkennen lassen, an welchen Stellen Spielräume zur Lösungsfindung bestehen. Für die nun eingetretene Eskalation trägt alleine Ryanair die Verantwortung”, ergänzt Martin Locher.

Zeitgleich zu dem Arbeitskampf in Deutschland werden am Freitag auch die Ryanair-Piloten in Belgien, Irland und Schweden streiken. Die VC bedauert die Auswirkungen auf die betroffenen Passagiere, Kabinenbesatzungen und Bodenmitarbeiter. Passagiere mögen sich hinsichtlich ihrer geplanten Flugverbindungen bitte direkt an Ryanair wenden, da nur das Unternehmen selbst sagen kann, welche Flüge durchgeführt werden.

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