BER veröffentlicht Tunnel-Bauprojekt und Finanzplan

Jörg Simon, neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
Jörg Simon, neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (© Berliner Wasserbetriebe, Marcus Zumbansen)
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Der Aufsichtsrat der Hauptstadtflughafens BER hat sich detailliert über die aktuelle Situation des Unternehmens informieren lassen und wichtige Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Infrastruktur des Flughafens beschlossen.

Zuvor schon war Jörg Simon mit Wirkung zum 01. Juli 2021 als neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH bestätigt worden. Simon (59), seit mehr als 20 Jahren Vorstandsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe, wurde einstimmig gewählt. Der Wirtschafts- und Maschinenbau-Ingenieur wurde bereits im vergangenen April für das Land Berlin von der Gesellschafterversammlung in den Aufsichtsrat berufen.

Coronakrise schlug härter durch als erwartet

Jörg Simon folgt damit Rainer Bretschneider (72) nach, der das Kontrollgremium wie angekündigt auf eigenen Wunsch verlässt. Außerdem wurde der Startschuss zur Suche eines dritten Geschäftsführungsmitglieds gegeben, das die Bereiche Airport- und Aviation-Management ausfüllen wird. In der umfangreichen Berichterstattung der Geschäftsführung standen sodann die finanzielle Situation und die Entwicklung der Fluggastzahlen im Mittelpunkt.

Nachdem im ersten Quartal 2021 pandemiebedingt noch deutlich weniger Passagiere den BER genutzt haben als angenommen, stiegen die Fluggastzahlen seit April spürbar an. Durch das schwache Passagieraufkommen von Januar bis März blieben allerdings auch die Betriebserträge unter den Erwartungen des Wirtschaftsplans. Insgesamt ging die Geschäftsführung davon aus, dass die Erholung des Flugbetriebs wegen des 3. Lockdowns im gesamten ersten Halbjahr schwächer als erwartet ausfällt.

Gesellschafter sichern Liquidität

Mit Verweis auf die anziehenden Buchungszahlen bei den Airlines und den Anstieg der Passagiere am BER, hielt die Geschäftsführung an der Einschätzung fest, im Jahr 2021 etwa 10.000.000 Passagiere am BER abfertigen zu können. Zur wirtschaftlichen Situation der Flughafengesellschaft konnte die Geschäftsführung berichten, dass die Liquidität der FBB durch die Zusagen der Gesellschafter in diesem Jahr gesichert ist. Erst am vergangenen Mittwoch hatte der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses die Gesellschaftermittel des Landes Berlin für 2021 freigegeben.

Losgelöst von den aktuellen Passagier- und Finanzzahlen standen aber auch zukunftsorientierte Themen im Fokus. In einem ersten Durchgang informierte die Geschäftsführung über ihre Vorstellungen zur strategischen Weiterentwicklung der FBB nach Covid-19. Hier wurde eine ganze Palette von Themen der Betriebsprozesse, der Geschäftsentwicklung, der Unternehmenskultur und der Digitalisierung genauso angesprochen, wie die Entwicklung des BER zu einem CO2-neutralen und nachhaltigen Flughafen.

Tunnel für die Vorfelder beschlossen

In diesem Zusammenhang stimmte der Aufsichtsrat dem Bau eines Logistiktunnels als Verbindung der Hangars und des ILA-Geländes an der Westseite des Flughafens mit den zentralen Vorfeldern vor dem Terminal 1 zu. Dies ist eine zwingende Voraussetzung für den reibungslosen Verkehr durch die Trennung der Luftfahrzeuge von den Logistikprozessen. Das Bauprojekt hat ein Volumen von 43 Millionen Euro und soll 2024, wenn das operative Vorkrisenniveau wieder erreicht ist, zur Verfügung stehen.

Rainer Bretschneider, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: “Bei allen aktuellen und noch drängenden Probleme für den BER in Sachen Passagierentwicklung und Finanzen müssen jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Wir stellen uns diesen Fragen mit einer erneuerten Mannschaft und einer intensiven Zukunftsorientierung, die auf einem guten Fundament aus der Vergangenheit aufbauen kann. Ich bin zuversichtlich, dass der FBB dies gut gelingen kann.”

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