Lufthansa und UFO: Flugbegleiter stimmen Schlichtung zu

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Die Mitglieder der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) haben in der Urabstimmung zum Ergebnis der Schlichtung mit dem Lufthansa-Konzern unter dem Vorsitz von Matthias Platzeck, Ministerpräsident a.D., mit 87,36 Prozent zugestimmt. Damit hat sich eine deutliche Mehrheit für die Annahme der insgesamt 29 Tarifverträge ausgesprochen. Die fast sieben Wochen dauernde Urabstimmung, die zwischenzeitlich noch einmal verlängert wurde, endete gestern um 18:00 Uhr. Mit dem positiven Ausgang der Urabstimmung ist jetzt ebenfalls die rechtliche Grundlage für die gefundenen Tarifergebnisse geschaffen worden. Die Umsetzung der Ergebnisse wird nun in umfangreichen Redaktionsverhandlungen erfolgen.

“Wir sind sehr dankbar, dass unsere Mitglieder in so beeindruckender Weise ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Das gibt uns ein starkes Mandat und zeigt, dass wir eine handlungsfähige und starke Organisation sind, die den Anspruch hat in der Branche mitzugestalten und Arbeitnehmerrechte im Luftverkehr zu stärken”, sagt der UFO-Vorsitzende Alexander Behrens.

“Dass die längste und schwierigste Auseinandersetzung zwischen UFO und Lufthansa nun mit einem solch überragenden Ergebnis angenommen worden ist, zeigt, dass es sich gelohnt hat so lange zu kämpfen”, so Nicoley Baublies, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Luftverkehr und Verhandlungsführer.

Ein wichtiger Teil des Tarifergebnisses aus dem Juli bezieht sich für die UFO auf die Zukunft der Eurowings. “Bis Ende September wollen wir die entsprechenden Verträge finalisieren. Dem Abschluss dieser noch andauernden Verhandlungen sehen wir entgegen, um mit dem Lufthansakonzern wieder in ein sozialpartnerschaftliches Miteinander zu kommen. Die Interessen des gesamten Luftverkehrs können nur durch geschlossenes und gemeinsames Agieren gegen die unfairen Wettbewerbsbedingungen wirksam geschützt werden”, betont Tarifvorstand und stellvertretende UFO-Vorsitzende Sylvia De la Cruz.

Die noch ungeklärte Situation zwischen Lufthansa und der Vereinigung Cockpit ist daneben eine zusätzliche Herausforderung für die Beschäftigten der Kabine. “Uns ist es sehr wichtig auch für Eurowings, Germanwings und CityLine tragfähige und gute Beschäftigungsbedingungen zu schaffen, welche die Zukunft der dortigen Flugbegleiter sichern. Es hat sich allerdings in der Vergangenheit mehrfach gezeigt, dass die Zielsetzungen der beiden Gruppen Kabine und Cockpit an vielen Stellen nicht unabhängig voneinander umgesetzt werden können”, so Baublies weiter.

UFO sieht sich mit dem Schlichtungsergebnis und den noch laufenden Verhandlungen mit Eurowings gut gerüstet für die Zukunft und wird den Verlauf der Verhandlungen zwischen Lufthansa und Vereinigung Cockpit weiterhin genau beobachten.

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