Lesezeit: ca. 4 Minuten

Gerade haben sich die Vor­stände und Geschäfts­füh­rer der deut­schen ­hä­fen zu ihrer jähr­li­chen Sit­zung in Brüs­sel ver­sam­melt. Das Tref­fen, bei dem wie üblich auch Gesprä­che mit Ent­schei­dungs­trä­gern aus den EU-Institutionen geführt wur­den, stand im Zei­chen des 25-jährigen Jubi­lä­ums des EU-Binnenmarkts im ­ver­kehr. ADV-Präsident und Geschäfts­füh­rer des Flug­ha­fen Michael Gar­vens kom­men­tiert: „Die Schaf­fung des EU-Binnenmarkts im Luft­ver­kehr hat ü die letz­ten 25 Jahre Rei­sen­den sowie Unter­neh­men bes­sere und preiswer­tere Flug­ver­bin­dun­gen nach ganz ermög­licht.

Als Folge sind die deut­schen und euro­päi­schen Flug­hä­fen zu einem noch wich­ti­ge­ren Fak­tor der wirtschaftlichen Ent­wick­lung gewor­den. Es ist jetzt an der Zeit, die Luft­ver­kehrs­ver­bin­dun­gen welt­weit stär­ker aus­zu­bauen. Die Nach­frage ist enorm: Privat- und Geschäfts­rei­sende pro­fi­tie­ren von einer ver­bes­ser­ten interna­tio­na­len Kon­nek­ti­vi­tät der Flug­hä­fen. Neue Lang­stre­cken­ver­kehre stär­ken die glo­bal ver­netzte deutsche Volkswirtschaft. Eine libe­rale Ver­gabe von Ver­kehrs­rech­ten ist unverzichtbar.“

Anzeige

Der Flug­ha­fen­ver­band ADV unter­stützt daher aktiv die EU-Kampagne zum 25-jährigen Jubi­läum des EU-Binnenmarkts im Luft­ver­kehr. Die ADV hat die Zei­chen der Zeit früh erkannt und unter­hält seit 1995 eine durchgehend besetzte Dépen­dance in Brüs­sel.

Kritik an Airlines

Kritik über ADV am euro­päi­schen ­line Ver­band A4E. Dieser hatte Flughä­fen vor­ge­wor­fen, diese wür­den „Mono­pol­ren­di­ten“ erwirt­schaf­ten und damit die Air­lines unan­ge­mes­sen belas­ten. Der Flug­ha­fen­ver­band ADV weist die über­zo­ge­nen Vor­würfe ent­schie­den zurück. Prä­si­dent Michael Gar­vens stellt am Rande des ADV-Direktoriums in Brüs­sel klar:

„Die erho­be­nen Vor­würfe sind völ­lig halt­los: Kein ein­zi­ger deut­scher Flugha­fen kann der­zeit ­ten­de­ckende Ent­gelte am Markt durch­set­zen. Alle Flug­hä­fen zah­len ca. zehn bis zu 50 Pro­zent der Kos­ten drauf.“ Um überhaupt schwarze Zah­len zu schrei­ben, müss­ten Flug­hä­fen das strukturelle Defi­zit im -Geschäft durch Erträge aus ande­ren Geschäfts­fel­dern aus­glei­chen. Dies gelinge der­zeit nur elf von 22 internatio­na­len Flug­hä­fen. „Air­lines und Flug­hä­fen sind Sys­tem­part­ner und als sol­che soll­ten sie sich auch ver­hal­ten. Wenn sich die Air­lines immer wei­ter aus der Nut­zer­fi­nan­zie­rung zurück­zie­hen, muss das Geld aus ande­ren Berei­chen kom­men und am Ende einer sol­chen Kette steht der Steu­er­zah­ler. Das kann nicht die gewollte Lösung sein.“

Die Argu­men­ta­tion von A4E sei zudem in sich wider­sprüch­lich. Ams­ter­dam z.B. als Dual-Till Flug­ha­fen ist günsti­ger als Lon­don mit Single-Till; dennoch behaup­tet A4E Single-Till sei die vor­teil­haf­tere Kalkulationsmethode. „Diese sprung­hafte Argu­men­ta­tion und das Heranzie­hen will­kür­li­cher Bei­spiele aus dem Aus­land dient der Verunsicherung von Poli­tik und Öffent­lich­keit. Die deut­schen Flug­hä­fen set­zen auf verhandlungs­ori­en­tierte Ansätze bei der Bestim­mung von Flugha­fen­ent­gel­ten und leh­nen daher einen verpflich­ten­den Single-Till ab. Bei Anwen­dung des Dual-Till-Ansatzes, dem die über­wie­gende Mehr­heit der Flug­hä­fen in Deutsch­land folgt, wer­den nur die Erlöse und Kos­ten des Aviation-Bereiches für die Fest­le­gung der Flug­ha­fen­ent­gelte herangezogen.

Gleichbehandlung geregelt

„Der Gesetz­ge­ber hat klare Rege­lun­gen zu Nicht-Diskriminierung von , Kos­ten­ba­siert­heit von ­ent­gel­ten, zeit­li­chem Ablauf, Umfang und Inhalt der Kon­sul­ta­tio­nen sowie Transparenzanforderungen vor­ge­ge­ben. Die­ses Prin­zip ist in den Grund­sät­zen der und in der EU-RL über Flug­ha­fen­ent­gelte ver­an­kert. Daran hal­ten sich die deut­schen Flug­hä­fen unein­ge­schränkt.“ Zudem gibt es keinen empi­ri­schen Nach­weis, dass Dual-Till Flug­hä­fen höhere Ent­gelte als Single-Till Flug­hä­fen erhe­ben. Einer Revi­sion der EU-RL über Flug­ha­fen­ent­gelte bedarf es aus Sicht des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV nicht.

Anzeige
fhb
Unsere Journalisten sind unabhängig, also frei von wirtschaftlichen oder politischen Interessen, doch guter Journalismus kostet viel Geld. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass Informationen frei für alle zugänglich sein sollten. Daher finanzieren wir uns über Werbung und bitten um faires Verständnis, Werbung nicht zu blocken. Damit wird unsere journalistische Arbeit freiwillig und ohne Paywall-Zwang unterstützt.