Kerosinverbrauch der deutschen Airlines weiter gesenkt

Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Der Luftverkehr wird immer effizienter und ökologisch verträglicher. Den Flugzeugbauern und Airlines gelingt es, die Zunahme des Kerosinverbrauchs und der CO2-Emissionen geringer zu halten als das Verkehrswachstum. Während sich der deutsche Luftverkehr seit 1990 mehr als verdreifacht (plus 223 Prozent) hat, stieg der Kerosinverbrauch lediglich um 85 Prozent. Der durchschnittliche Verbrauch der deutschen Flotte pro Person und 100 Kilometer ist seit 1990 um 42 Prozent gesunken. Die deutschen Fluggesellschaften haben ihren Treibstoffverbrauch pro Passagier seit 2009 durchschnittlich um 1,68 Prozent verringert und damit das Branchenziel von 1,5 Prozent übererfüllt. Trotz hoher Wachstumsraten ist auch der Anteil des Luftverkehrs an den globalen CO2-Emissionen kontinuierlich von 2,81 im Jahre 2000 auf 2,48 Prozent 2013 gesunken.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde 2010 als gemeinsame Interessenvertretung der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegründet. Mitglieder des Verbandes sind die Fluggesellschaften, Flughäfen, die Deutsche Flugsicherung und weitere Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr. Dr. Stefan Schulte, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) über die Kennzahlen im neuesten Klimaschutzreport des BDL, sagt: “2015 erzielten die deutschen Airlines mit 3,63 Litern Kerosin pro Person und 100 Kilometer eine neue Bestmarke. Dieser neue Spitzenwert ist ein Branchenerfolg, der auf den effizienzsteigernden Maßnahmen vor allem der deutschen Fluggesellschaften, aber auch der Flughäfen und der Deutschen Flugsicherung beruht.”

Entschieden werden soll das auf der UNO-Regierungskonferenz bei der ICAO Anfang Oktober. “Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung alles unternimmt, damit jetzt das globale marktbasierte Klimaschutzinstrument verbindlich eingeführt wird.” Weil das Transportaufkommen im internationalen Luftverkehr jährlich um ca. fünf Prozent wachsen wird, kann ein damit einhergehender Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen zunächst nur mit einem solchen Instrument verhindert werden. “Die Luftverkehrsunternehmen leisten seit Jahren wirkungsvoll ihren Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen. Jetzt sind die Regierungen gefordert” sagt Schulte in Bezug auf die UNO-Regierungskonferenz. Es bedürfe eines globalen Klimaschutzinstrumentes, das seit Jahren auf internationaler Ebene diskutiert und verhandelt wird.

Kennzahlen aus Klimaschutzreport 2016

  • Fluggesellschaften investieren in neue Technologien

Die deutschen Fluggesellschaften investieren kontinuierlich in neues Fluggerät – derzeit in 252 verbrauchsärmere Flugzeuge zum Listenpreis von insgesamt 43 Milliarden Euro. Dadurch konnte der Kerosinverbrauch auf 100 Personenkilometer auf 3,63 Liter gesenkt werden. Die Investitionen in die Erneuerung der Flotten könnten höher ausfallen, wenn der Gesetzgeber die wettbewerbsverzerrenden Sonderbelastungen bei Luftverkehrsteuer, Luftsicherheitsgebühren und Flugsicherungsgebühren abbauen würde.

  • Auch Flughäfen senken CO2-Ausstoß

Die Flughäfen konnten ihre spezifischen CO2-Emissionen zwischen 2010 und 2014 um mehr als 21 Prozent auf 2,45 kg CO2 pro Verkehrseinheit senken.

  • Deutsche Flugsicherung DFS reduziert Umwege

Die durchschnittliche Abweichung von der Ideallinie einer Flugstrecke konnte in den vergangenen fünf Jahren in Deutschland um 31 Prozent reduziert werden. Dadurch wurden allein 2015 rund 65.000 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen.

  • Abnehmend: CO2-Emissionen auf innerdeutschen Strecken

Der Anteil des innerdeutschen Luftverkehrs an den gesamten CO2-Emissionen in Deutschland lag im Jahr 2014 bei 0,28 Prozent. Den Fluggesellschaften ist es gelungen, diesen Anteil im Vergleich zu 1990 um 07:00 Prozent auf 2,2 Millionen Tonnen CO2 zu senken, obwohl der innerdeutsche Luftverkehr im selben Zeitraum um 57 Prozent gewachsen ist.

- Anzeige -