Hitzeschilde für ExoMars sind fertig

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Airbus Defence and Space hat die Produktion der beiden Hitzeschilde für die erste europäische ExoMars-Mission im Jahr 2016 abgeschlossen. Die Hitzeschilde werden die Schiaparelli-Kapsel während des Abstiegs durch die Marsatmosphäre schützen.

Da die Phase des Eintritts in die Atmosphäre bei einer Mission dieser Art erfolgsentscheidend ist, kommt dem vorderen und hinteren Hitzeschild in der Demonstration eine zentrale Rolle zu. Die Schilde werden jetzt an Thales Alenia Space (TAS) geliefert, das Hauptauftragnehmer im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) ist.

Selbstständige Navigation des Rovers auf dem Mars

Die Schiaparelli-Schilde hat Airbus Defence and Space hauptsächlich am Standort in Saint-Médard-en-Jalles bei Bordeaux (Frankreich) entwickelt. Parallel zu den Arbeiten für die Mission 2016 ist Airbus Defence and Space auch einer der Partner für den Rover der ExoMars-Mission 2018 und verantwortlich für die Entwicklung des Rover-Fahrzeugs. Auf der Suche nach Anzeichen von früherem oder bestehendem Leben wird der ExoMars-Rover eigenständig auf der Marsoberfläche navigieren können.

"Airbus Defence and Space hat einzigartiges Fachwissen im Bereich der Planetenerforschung aufgebaut. Hierzu gehört auch der Hitzeschild der Huygens-Sonde, die 2005 erfolgreich auf dem Saturnmond Titan landete", sagte François Auque, Leiter von Space Systems. "Angefangen von komplexen ersten Untersuchungen bis hin zur bewährten Technologie für den Wiedereintritt in die Atmosphäre der Erde oder anderer Planeten, arbeiten wir derzeit an der nächsten Generation von Thermalschutz-Werkstoffen und Systemen, die zum Rücktransport von Proben von Planeten oder der Raumstation eingesetzt werden könnten."

Zwei Hitzeschilde mit Norcoat-Liege-Isolierkacheln

Der vordere Schiaparelli-Schild mit einem Durchmesser von 2,4 Metern und einem Gewicht von 80 Kilogramm besteht aus einer Kohlefaser-Sandwichstruktur, die mit 90 Norcoat-Liege-Isolierkacheln auf Kork-Basis bedeckt ist. Dieses Material muss während der Eintrittsphase in die Atmosphäre Temperaturen von bis zu 1.850°C standhalten, bevor es abgeworfen wird.

Der hintere Hitzeschild ist mit einem Fallschirm ausgestattet, der sich während des Abstiegs entfaltet. Der Schild wiegt lediglich 20 Kilogramm und besteht aus insgesamt 93 Kacheln zwölf verschiedener Typen, die an der Kohlefaserstruktur befestigt sind. Vor der Endmontage in Baikonur werden die Instrumente der Sonde zur Startvorbereitung in den vorderen Hitzeschild integriert und mit dem hinteren Hitzeschild abgedeckt.

Das unter dem Namen "Schiaparelli" bekannte Demonstratormodul für die Eintritts-, Sinkflug- und Landephase (Entry, Descent and Landing Demonstrator Module – EDM) dient nicht nur als Technologiedemonstrator, mit dem Europa seine Fähigkeit zur Durchführung kontrollierter Landungen auf der Marsoberfläche nachweisen will, die wissenschaftlichen Instrumente an Bord des Moduls verbessern auch unser Wissen über den Roten Planeten.

Die erste ExoMars-Mission soll im Januar 2016 starten. An Bord einer Proton-Rakete wird ein Spurengas-Orbiter (Trace Gas Orbiter – TGO) ins Weltall gehen, der den Mars als Satellit umkreisen wird sowie eine Schiaparelli-Kapsel, die die Mars-Atmosphäre durchdringen und auf dem Roten Planeten landen wird.

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