Bauteile für Drohne Sky Guardian von GKN aus Aubing

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Der US-amerikanische Technologiekonzern GA Aeronautical Systems, Inc. (GA-ASI) baut seine Entwicklungspartnerschaften in Deutschland aus. Gemeinsam mit dem in München ansässigen Luftfahrtzulieferer GKN Aerospace Deutschland GmbH (GKN) wurde der Grundstein für ein partnerschaftliches Miteinander in der Zukunft gelegt.

Hierzu unterzeichneten Vertreter beider Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung. Gemeinsam will man künftig Kräfte und Kompetenzen bündeln. Ziel ist die Entwicklung verbesserter Herstellungsverfahren für Großkomponenten von Flugzeugsystemen. Besonders im Fokus: Der MQ-9B Sky Guardian aus der GA-Produktflotte, eine militärische Aufklärerdrohne.

MQ-9B Sky Guardian

Die Drohne MQ-9B Sky Guardian ist ein unbemanntes, autonom start- und landefähiges Luftfahrtzeug zur Auflklärung das modular aufgebaut ist und nach NATO Standard (STANAG-4671) konzipiert ist. Die Zulassungen sollen weltweit akquiriert werden. Die maximale Flughöhe liegt bei über 40.000 ft über dem Meer (ca. 13.000 Meter). Flüge sollen bis zu 40 Stunden durchgeführt werden können, wobei das Fluggerät ferngesteuert werden kann. Bei einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 210 Knoten (ca. 390 km/h) ist es mit Radarsensorik auch für nicht kooperativen Luftraum ausgerüstet. Von GA-ASI wird dabei auch eine Version angeboten, die mit Lenkwaffen bestückt werden kann.

GA-ASI setzt mit der nun vereinbarten Entwicklungspartnerschaft mit GKN einen strategischen Kurs der Industriekooperationen in Deutschland fort. Für das Familienunternehmen aus San Diego sind Innovationspartnerschaften mit deutschen Mittelständlern gelebte Unternehmenspraxis, bereits seit Jahren unterhält GA-ASI Industriepartnerschaften in Deutschland. “In der Zusammenarbeit mit unseren mittelständischen Partnern sehen wir die große Chance unsere Produkte bestmöglich weiterzuentwickeln.

Die Innovationskräfte in Deutschland sind groß und viele technologische Entwicklungen sind weltweit führend. Die Bündelung bestehenden und die Entwicklung neuen, gemeinsamen Know-Hows ist daher von immensen Vorteil für beide Seiten”, erläutert Linden Blue, CEO von GA-ASI. Es sei das erklärte Ziel, so Blue, bei der Entwicklung von Flugzeugsystemen eine nachhaltige Einbindung europäischer Industriepartner zu gewährleisten.

Strukturteile für Sky Guardian aus Aubing

Bei der Zusammenarbeit mit GKN setzt GA-ASI auf die Ausweitung einer bewährten Partnerschaft. In den Niederlanden kooperieren beide Unternehmen bereits bei der Produktion des Fahrwerks für das von GA-ASI hergestellte unbemannte Luftfahrzeug MQ-9B Sky Guardian. Nun soll diese erfolgreiche Zusammenarbeit auch auf den GKN Standort in Deutschland mit neuen Produkten ausgeweitet werden. Konkret planen die beiden Unternehmen am Standort in München-Aubing die Entwicklung von verbesserten Herstellungsverfahren für Faserverbundkomponenten und Strukturteilen für den MQ-9B Sky Guardian.

“Durch die Partnerschaft mit GKN integrieren wir eine beachtliche Produktionskompetenz in die Entwicklung und Herstellung unserer Verbundwerkstoffstrukturen. Dies trägt dazu bei, die hohe Produktqualität und Leistungsfähigkeit des MQ-9B Sky Guardian dauerhaft auszubauen”, so Blue. Und auch für GKN eröffnen sich durch das Miteinander neue Möglichkeiten. Dietmar Czaia, Geschäftsführer der GKN Aerospace Deutschland GmbH: “Der MQ-9B Sky Guardian erfüllt höchste Zertifizierungsstandards und ist erwiesenermaßen ein hochleistungsfähiges Produkt. Nicht ohne Grund setzt eine Vielzahl von europäischen Ländern bei der Ausstattung der Streitkräfte auf Luftfahrzeuge der MQ-9-Serie. Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und zuletzt auch die Niederlande. An Entwicklung und Herstellung aktiv beteiligt zu werden ist für uns ein wichtiger Schritt zur Festigung und zum Ausbau unseres ausgeprägten Know- How. Für uns erschließen sich so neue Markt- und Wertschöpfungspotentiale.”

Mit GA-ASI und GKN finden zwei hochinnovative Unternehmen zusammen. Dabei birgt die Partnerschaft enormes Zukunftspotential. Nicht nur für die beiden Unternehmen, sondern auch für den Industriestandort Deutschland. Insbesondere werde die Luftfahrtindustrie in Deutschland und das bayrische Industriecluster “Aerospace” gestärkt, befinden Blue und Czaia.

Fertigung großer Flugzeugteile

Die mögliche Anschaffung von unbemannten Luftfahrzeugen aus der MQ-9B-Serie durch die Bundeswehr eröffnet weitere Potentiale. General Atomics beabsichtige für diesen Fall, erläutert Blue, einen wesentlichen Teil der Fertigung nach Deutschland zu verlagern und bei GKN in München ausführen zu lassen. Dies betrifft insbesondere die Produktion von Großkomponenten wie etwa Leitwerke, Flügel oder Flugzeugrümpfe. Dabei würde sich diese Produktionsverlagerung nicht nur auf mögliche Teile der für Deutschland vorgesehenen Luftfahrzeuge beschränken. Die Zusammenarbeit mit GKN zielt ausdrücklich auf Produktionsanteile aus der gesamten MQ-9B Sky Guardian Flotte. “Wir können hier gemeinsam ein erhebliches Wertschöpfungspotential für die deutsche Industrie realisieren und zahlreiche Arbeitsplätze schaffen”, heben Blue und Czaia hervor.

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