Lufthansa Technik: EASA-STC für Breitband auf A320-Familie

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Im Oktober dieses Jahres werden die ersten Lufthansa-Flugzeuge der Kurz- und Mittelstreckenflotte mit Breitband-Internet an Bord starten. Sukzessive wird die gesamte Lufthansa-A320-Flotte mit der neuen Konnektivität ausgestattet. Als wichtigen Meilenstein hat Lufthansa Technik jetzt die ergänzende Musterzulassung der EASA erhalten und ist damit der erste Entwicklungsbetrieb in Europa mit dieser Zertifizierung. Das so genannte Supplemental Type Certificate (STC) ist notwendig für die Installation einer Ka-Band-Antenne in der A320-Familie und somit für Flugzeuge vom Typ A319, A320 und A321. Dabei wird nachgewiesen, dass die nachträgliche Modifikation (Hardware oder Software) am Flugzeug mit den gültigen Bauvorschriften der EASA übereinstimmt.

Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit

Dies ist notwendig, um die Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit sicher zu stellen. Das erste Flugzeug wurde im Juni mit der Technologie ausgestattet. In der nun folgenden Testphase wird das System an Bord auf Funktionalität und Stabilität geprüft. Voraussichtlich ab Oktober werden Lufthansa-Fluggäste das neue Internetangebot nutzen können. Andere Fluggesellschaften des Konzerns folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Das künftige Angebot von Lufthansa und ihrem Technologie-Partner Inmarsat basiert auf der neuesten Breitband-Satelliten-Technologie (Ka-Band) und bietet die nahtlose, zuverlässige Abdeckung auf Kurz- und Mittelstreckenflügen durch das Inmarsat-Netz Global Xpress (GX). Fluggäste werden den Internetzugang mit eigenen mobilen Endgeräten über WLAN nutzen können. Damit werden neben einfachen E-Mail-Diensten auch anspruchsvollere Anwendungen bis hin zum Streaming möglich. Außerdem können Fluggäste zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Mobiltelefon SMS und Datentransfer über den eigenen Mobilfunkvertrag nutzen.

Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich Flugzeug-Modifikation ist Lufthansa Technik für den Einbau aller Systeme und Komponenten sowie für die luftfahrt- und zulassungsrechtlich erforderlichen Arbeiten verantwortlich. In Europa wurde der erste Einbau der Ka-Band-Antenne von Honeywell für das Kommunikationsnetz GX erfolgreich realisiert. Für die Installation des Systems waren neben den elektrischen Modifikationen auch Strukturarbeiten innerhalb und außerhalb der Flugzeugkabine notwendig. Alle Modifikationen wurden durch den lizensierten Entwicklungsbetrieb der Lufthansa Technik konzipiert und zugelassen. Die eingebauten Komponenten wurden so in die Kabinen-Infrastruktur integriert, dass sie für Gäste nahezu unsichtbar und von der Flugzeugbesatzung leicht zu bedienen sind. Die Arbeiten können in bis zu vier Tagen oder während regulärer Wartungsereignisse durchgeführt werden.

Kooperation mit Inmarsat

Lufthansa Systems stellt die nötige IT-technische Infrastruktur an Bord der Flugzeuge zur Verfügung. Dazu zählen etwa der Netzwerkbetrieb sowie das innovative FlyNet-Portal für die Passagiere. Lufthansa Systems und Lufthansa Technik haben außerdem eine langfristige Partnerschaft mit dem globalen Satellitenbetreiber Inmarsat etabliert, um auch weiteren Fluggesellschaften eine moderne, multifunktional einsetzbare Onboard-IT-Plattform mit Breitband-Internetzugang anbieten zu können. Sowohl die Lufthansa Group als auch künftige Kunden im Drittmarkt profitieren von dieser starken Partnerschaft durch zusätzliche Leistungen.

Lufthansa führte am 15. Januar 2003 auf der Langstrecke den weltweit ersten Linienflug mit Breitband-Internetzugang durch. Das technisch zuverlässige System musste 2006 trotz wachsender Beliebtheit bei den Fluggästen eingestellt werden, weil die notwendigen Satelliten von Connexion by Boeing nicht weiter betrieben wurden. Seit Dezember 2010 bietet Lufthansa erneut als erste Fluggesellschaft auf ihren Interkontinentalflügen einen Breitband-Internetzugang an. Seit Juni 2015 ist FlyNet auf allen 107 Langstreckenflugzeugen der Lufthansa-Flotte verfügbar. Lufthansa betreibt die weltgrößte internetfähige Langstreckenflotte.

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