DLR will Partnerschaft mit Japan

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Das Deutsche Zentrum für – und (DLR) eröffnete am 27. Februar 2013 sein neues Büro in Tokio. Das DLR verfolgt hiermit das Ziel, eine strategische Partnerschaft mit Japan aufzubauen. Die Aufgaben des Büros liegen in der Etablierung, Pflege und Fortentwicklung von Forschungs- und Technologiekooperationen aus allen Bereichen des DLR.

Prof. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR, sagte anlässlich der Eröffnung des neuen Büros: "Bereits heute verbinden rund 40 Forschungsprojekte das DLR mit Japan. Damit ist Japan neben den USA das wichtigste Partnerland für das DLR. Mit unserer Vertretung in Tokio wollen wir eine strategische Partnerschaft mit Japan aufbauen und unsere Kooperationen in Ost- intensivieren. Dabei soll nicht nur die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern vertieft, sondern auch das kulturelle Verständnis füreinander geschärft werden".

"Deutschland und Japan sind Hightech-Nationen auf sehr hohem ingenieurstechnischen und wissenschaftlichen Niveau" so Prof. Wörner. Weiterhin soll auch die Arbeit des DLR in Japan und anderen Partnerstaaten der Region wie , Südkorea oder Indonesien vor Ort vertreten und ausgebaut werden. Das neue Büro wird die Interessen des DLR gegenüber politischen, wissenschaftlichen und industriellen Institutionen in Japan sowie anderen Partnerstaaten der Region wahrnehmen. Es betreut die Kooperationsprojekte vor Ort und analysiert Entwicklungen in Politik, Forschung und Technologie in Ost-.

"Deutschland und Japan verbinden viele Zukunftsthemen. Dazu gehören nachhaltige neue Energien, die ökologische und ökonomische Fortentwicklung des Verkehrs sowie innovative Anwendungen der – und . So ist ein intensiver Personalaustausch zwischen den Forschungs- und Entwicklungsteams besonders wichtig", sagt Dr. Niklas Reinke, der die Leitung des neuen Büros übernehmen wird.

Asteroidenlander auf japanischer Raumsonde

Japan ist nach den USA der wichtigste außereuropäische Kooperationspartner für das DLR. In 25 Kooperationsabkommen arbeitet das DLR mit der japanischen Raumfahrtagentur JAXA derzeit zusammen. Dazu gehört in der Raumfahrt die Asteroidenmission Hayabusa 2. Das DLR entwickelt dafür den Asteroidenlander MASCOT, der 2014 an Bord einer japanischen Raumsonde zum Asteroiden 1999 JU3 und dort Messungen auf der Oberfläche durchführen wird.

Ebenso bestehen bereits Forschungs- und Entwicklungskooperationen in der Erdbeobachtung, etwa bei der Satellitenmission GOSAT. Gemeinsame Projekte wie die Forschung unter Weltraumbedingungen, das Katastrophenmanagement, Antriebe mit verflüssigtem Erdgas und optische Laserkommunikation werden fortgeführt und ausgeweitet.

Zusammenarbeit bei Luftfahrtforschung und Verkehrstechnologie

In der finden seit etwa zehn Jahren regelmäßige Kooperationsgespräche zwischen der JAXA und dem DLR statt. Schwerpunkte sind dabei die numerische Strömungsmechanik (CFD), Globale Navigationssatellitensysteme (GNSS), Wirbelschleppen, Scramjet-Technologien sowie Verbrennungsprozesse. Darüber hinaus bestehen langjährige Kooperationen mit der Universität Tohoku in den Bereichen Temperature Sensitive Paint (TSP) und Pressure Sensitive Paint (PSP), Verfahren zur Messung von Temperatur und Luftdruck während des Fluges mit Hilfe von empfindlichen Farbbeschichtungen.

Kompetenzen in der Batterie- und Verkehrsforschung sind in Japan besonders ausgeprägt. Hier bestehen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den DLR-Forschungsbereichen Energie und Verkehr.

Sowohl JAXA, die Universität Tohoku als weltweit größter universitärer Partner des DLR außerhalb Deutschlands und sieben weitere japanische Universitäten und Forschungseinrichtungen sind an einem Ausbau ihrer Beziehungen zum DLR sehr interessiert. Die neue strategische Partnerschaft wird dazu beitragen, die gegenseitigen Forschungsinteressen effektiv zu vernetzen und die Testanlagen in beiden Ländern effizient zu nutzen. So entsteht aus internationaler Zusammenarbeit mehr Wissen für Morgen.

Das DLR-Büro Tokio wird in der Deutschen Industrie- und Handelskammer Japan angesiedelt sein, neben dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus. Mit seinen Büros in Brüssel, und Washington D.C. betreibt das DLR vier Vertretungen im Ausland.