100 Wasserstoff-Tankstellen für Deutschland und Strom-Verkehr

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Der bundesweite Ausbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes für umweltfreundliche Brennstoffzellenfahrzeuge kommt weiter voran. Linde und Total haben jetzt am Flughafen Köln/Bonn gemeinsam eine neue öffentliche Wasserstofftankstelle in Deutschland in Betrieb genommen.

Die Station ist ein wichtiger Baustein für weitere Wasserstoffprojekte in Nordrhein-Westfalen, sowohl für den Betrieb von Pkw-Flotten als auch zukünftig für Busse. Die neue H2-Station in Köln ist eine der 50 ersten Wasserstofftankstellen, die im Rahmen der Clean Energy Partnership (CEP) entstehen und vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) gefördert werden.

Linde im Joint-Venture mit Automotive

Der Ausbau des bundesweiten H2-Netzes schreitet gut voran, im Oktober werden gleich mehrere Standorte feierlich eröffnet: Am 16. Oktober die H2-Stationen in Bad Rappenau und Bremen, am 17. Oktober folgt die Einweihung des Standorts Köln/Bonn und am 18. Oktober laden die Partner der CEP zur Eröffnung nach München ein. Insgesamt wächst das deutsche H2-Netz damit auf 41 Tankstellen.

Betrieben werden die Stationen in Zukunft durch das Joint-Venture H2 Mobility, in dem sich die Unternehmen Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL zusammengeschlossen haben, um mit Unterstützung der Bundesregierung bis 2023 ein Netz von bis zu 400 Tankstellen aufzubauen.

Bald auch Busse?

Die Tankstelle am Flughafen Köln/Bonn verfügt über einen Versorgungsspeicher mit einer Fassungsmenge von bis zu 370 Kilogramm Wasserstoff, was rund 90 Fahrzeugbetankungen entspricht. Neben der 700-bar-Zapfsäule für Pkw ist eine Vorrichtung für eine optionale 350-bar-Zapfsäule für Busbetankungen vorinstalliert. Dies eröffnet auch die Perspektive für den Ausbau einer Busflotte am Flughafen und in der Region.

Thorsten Herbert, Bereichsleiter Verkehr und Infrastruktur NOW: Der Aufbau von Lade-, bzw. Tank-Infrastrukturen für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben mit Batterie und Brennstoffzelle ist eine wichtige Voraussetzung für den beschleunigten Hochlauf solcher Fahrzeuge in Deutschland. Für die Erreichung des Sektorziels zur Reduktion der CO2-Emissionen im Verkehrsbereich ist dies zwingend erforderlich. Die Investitionen für die alternative Infrastruktur fallen dabei im Vergleich zu herkömmlichen Infrastrukturen wie Stromerzeugung oder Verkehrswege deutlich geringer aus.

Fünf Minuten Tanken für 500 km

TOTAL Deutschland beteiligt sich seit 15 Jahren kontinuierlich an Pilotprojekten zur Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur. Ein Drittel aller öffentlichen Wasserstofftankstellen in Deutschland steht heute bei TOTAL. Eine dichtes Netz ist Grundlage für eine flächendeckende Wasserstoffversorgung zur Markteinführung von Wasserstoff-Fahrzeugen.

Mit Wasserstoff-Fahrzeugen lassen sich die Vorteile der Elektromobilität, kombiniert mit großen Reichweiten und kurzen Betankungszeiten erreichen, da ein Wasserstoff-Fahrzeug in weniger als fünf Minuten mit Energie für mehr als 500 Kilometer Reichweite betankt werden kann. Im Vergleich zu batterie-getriebenen Autos erzeugen Wasserstoff-Fahrzeuge ihren Strom an Bord selbst, indem in der Brennstoffzelle Wasserstoff mit Luft reagiert und dabei der Strom für den Antrieb des Autos entsteht.

Von Bremen bis München

Erst zuvor wurden Stationen in Bremen und Bad Rappenau eröffnet. Jetzt kamschon die Kreillerstraße in München dazu. 100 Stationen sollen eine erste Basisversorgung unabhängig von Fahrzeugzahlen sicherstellen. Die Station am Köln/Bonner Flughafen schließt eine wichtige Lücke auf der Nord-Süd-Achse. Wie das Tankstellennetz wächst, soll man mit einer App verfolgen können.

Ein großer Teil der Fahrzeugflotte am Flughafen Köln/Bonn wird bereits elektrisch betrieben, auch ein Brennstoffzellenfahrzeug gehört zu dem Fuhrpark. Der Airport freute sich denn auch sehr, Standort für die erste öffentliche Wasserstofftankstelle in Köln zu sein und künftig auch selber mit Fahrzeug an der H2-Zapfsäule tanken zu können.

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