Der Schneefall der vergangenen Tage hat die Kärntner Berge in ein weißes Gewand gehüllt. Nachdem Tausende von Wintersportlern lockt es sie jetzt in die Skigebiete. Auch die Besatzung des Fresacher Notarzthubschraubers hat sich auf die Wintersaison vorbereitet.
Ob verletzter Skifahrer oder Lawinenopfer, die Luftretter des RK-1 bringen verunglückten Wintersportlern schnelle Hilfe. Dank Sponsoring der Firma Recco® steht ihnen speziell für Lawineneinsätze ein Suchgerät zur Verfügung.
Notarzthubschrauber mit Schneebrettern
Der Fresacher Notarzthubschrauber RK-1, der 365 Tage im Jahr im Einsatz ist, wird im Winter vor allem in das Skigebiet Goldeck alarmiert. Bei Bedarf wird er auch in die Gebiete Katschberg, Nassfeld, Bad Kleinkirchheim und Turracher Höhe angefordert.
Die Wintertauglichkeit des Hubschraubers ist die Voraussetzung für einen sicheren Flugbetrieb bei Schnee und Eis. Die während der gesamten Wintersaison montierten Schneebretter verhindern bei möglichen Landungen in tiefem Schnee das Einsinken. Außerdem nutzt die Besatzung an der Station ein spezielles luftfahrtzertifiziertes Heizaggregat. Dieses sorgt dafür, dass die Temperatur im Hubschrauber bei etwa 10°C bis 12°C liegt und das medizinische Equipment optimal funktioniert.
Lawinenopfer mit dem Detektor suchen
Für spezielle Einsatzprofile wie Lawinenunglücke ist die Hubschrauberbesatzung jetzt noch besser vorbereitet. Die Firma Recco® hat der ARA Flugrettung in Fresach kostenfrei einen Detektor zur Verfügung gestellt, um Verschüttete schneller zu finden. Zudem bietet die Firma Ausbildungsmaßnahmen im Umgang mit diesem System sowie technische Unterstützung an. "Noch hatten wir in diesem Winter glücklicherweise keinen Lawineneinsatz. Aber dies kann sich schnell ändern. In der vergangenen Saison wurden wir durch den vielen Schnee bis in das Frühjahr hinein zu Lawinenunglücken alarmiert. Beispielsweise retteten wir ein Ehepaar, das auf einer Skitour in den westlichen Karawanken war, nach einem Lawinenabgang", berichtet Pilot und Stationsleiter Jürgen Würtz.
Die Lawinengefahr ist nach starken Schneefällen oder Tauwetter erheblich. "Wir raten daher Wintersportlern immer die Lawinenstufen zu beachten, sich ortskundig zu machen und das Gelände richtig einzuschätzen. Man sollte sich lieber einer geführten Skitour mit einem erfahrenen Bergführer anschließen, als auf eigene Faust ein unbekanntes Terrain zu durchqueren", erläutert Würtz. Das wichtigste für die Besatzung ist warme Kleidung. Denn man weiß nie genau wie die Temperatur- und Schneeverhältnisse am Einsatzort sind. Für schnelle und professionelle Hilfe für den Patienten müssten sich die Hilfskräfte auch selbst schützen, betont Jürgen Würtz, Pilot und Stationsleiter in Fresach.
Fresacher Hubschrauber für alpine Rettung
Der in Fresach stationierte Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung "RK-1" ist von 07:00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit. Er ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten, Winchoperator/Notfallsanitätern und Flugrettern besetzt und medizintechnisch voll ausgestattet. Als erste Notarzthubschrauber in Österreich wurden die rot-weißen Maschinen der ARA Flugrettung, "RK-1" in Fresach und "RK-2" in Reutte, mit einer Rettungswinde für Alpineinsätze ausgestattet. Mit diesen Rettungswinden können Einsätze im alpinen Gelände durchgeführt werden, wenn die Landung am Einsatzort nicht möglich ist.
Die ARA-Flugrettungs GmbH wurde 2001 als gemeinnützige GmbH gegründet und betreibt in Österreich professionelle Notfallmedizin mit Notarzthubschraubern. Das Luftrettungsunternehmen mit Sitz in Klagenfurt ist als Teil der DRF Luftrettung ein nach gültigen Richtlinien für die Luftfahrt lizenziertes Unternehmen mit einem Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC).