In einem herausfordernden Marktumfeld verzeichnet airberlin im dritten Quartal 2016 einen Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 1,23 Milliarden Euro (Q3 2015: 1,30 Milliarden Euro). Der Konzernumsatz wurde auch in diesem Quartal durch die fortlaufende Nachfrageschwäche in der Touristik geprägt. Aufgrund des Einbruchs im touristischen Verkehr des östlichen Mittelmeerraums infolge der dortigen Terrorismusgefahr verlagerten neben airberlin zahlreiche Fluggesellschaften während der hochfrequenten Sommerreisezeit ihre Kapazitäten in die touristischen Zielgebiete. Der Fokus lag vor allem auf Palma de Mallorca und den kanarischen Inseln, beides Kernmärkte der airberlin im dritten Quartal.
Der daraus resultierende Preisverfall in den Zielmärkten hat sich im Berichtsquartal fortgesetzt und das Finanzergebnis von airberlin negativ beeinflusst. Stefan Pichler, Chief Executive Officer airberlin: “Durch den erhöhten Marktdruck, insbesondere in der Touristik erfüllt das dritte Quartal nicht die gesetzten Erwartungen und die Rahmenbedingungen für unsere Branche bleiben weiter herausfordernd. Wir haben jedoch eine tiefgreifende strategische Restrukturierung angestoßen, um unser Unternehmen für die Zukunft richtig aufzustellen. Das Ziel ist es, unsere Effizienz, Erträge sowie die Rentabilität als fokussierter Netzwerk-Carrier mit profitablen Strecken deutlich zu verbessern. Die dafür notwendigen einmaligen Sonderaufwendungen haben das operative Ergebnis im dritten Quartal signifikant belastet.”
A330 für mehr Fernverkehr einflotten
Das Langstreckengeschäft gilt daher als einer der zentralen Bausteine der ‚neuen airberlin‘, was sich in der fortlaufenden Erweiterung des Streckennetzes in die USA widerspiegelt. Damit sollen sich dank der Fokussierung auf die Langstrecke und den Premium-Verkehr die Umsatzerlöse der Airline wieder verbessern. Im Frühjahr 2017 wierd dazu die Langstreckenflotte um drei zusätzliche Flugzeuge des Typs A330-200 erweitet. Der Ausbau und die Harmonisierung auf eine einheitliche Airbus-Flotte sind wichtige Schritte bei der laufenden Neuausrichtung.
Das operative Ergebnis (EBIT) fiel ohne die Einmalaufwendungen für Restrukturierung im Berichtszeitraum auf 55,81 Millionen Euro (Q3 2015: 81,4 Millionen Euro). Unter Berücksichtigung der Restrukturierungskosten durch die Flottenharmonisierung, Personalrückstellungen und Consulting-Dienstleistungen beläuft sich das operative Ergebnis auf -17,3 Millionen Euro. Infolge der Restrukturierungaufwendungen verringerte sich das Nettoergebnis im dritten Quartal auf -45,6 Millionen Euro (Q3 2015: 56,2 Millionen Euro).
Der Umsatz pro verfügbaren Sitzplatzkilometer (RASK, total revenue) ging im dritten Quartal 2016 um 5,5 Prozent auf 7,40 Eurocent zurück (Q3 2015: 7,83 Eurocent). Durch eine noch umfangreichere Produkt- und Serviceauswahl für die airberlin Fluggäste, stiegen die Zusatzerlöse um signifikante 21 Prozent von 5,56 Euro (Q3 2015) auf 6,72 Euro je Fluggast. airberlin erwartet auch in Zukunft weitere Verbesserungen in diesem wichtigen Ertragssegment.
Auslastung hoch, Stückkosten gesenkt
Der Yield – aus Flugumsatz je RPK – sank im dritten Quartal um 6,6 Prozent auf 7,52 Eurocent (Q3 2015: 8,05 Eurocent). Die Durchschnittserlöse gingen um 3,5 Prozent von 121,40 Euro auf 117,16 Euro zurück. Die Auslastung stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 88,64 Prozent (Q3 2015: 88,29 Prozent). Die Auslastung von airberlin liegt damit sowohl im europäischen als auch im globalen Vergleich auch weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt.
airberlin hat im dritten Quartal 16,63 Milliarden verfügbare Sitzplatzkilometer (ASK) angeboten und ihre Kapazitätsplanung an die volatile Entwicklung des Marktes angepasst. Dies entspricht einem Anstieg von 0,1 Prozent (Q3 2015: 16,62 Milliarden). Die verkauften Sitzplatzkilometer (RPK) stiegen um 0,5 Prozent auf 14,74 Milliarden (Q3 2015: 14,67 Milliarden).
Im dritten Quartal dieses Jahres verringerten sich die Stückkosten (CASK inklusive Treibstoff) um 5,5 Prozent von 7,43 Eurocent auf 7,02 Eurocent (inklusive Restrukturierungskosten 7,46 Eurocent). Die Gesamtkosten gingen im Vergleich zum dritten Quartal 2015 (Q3 2015: 1,235 Milliarden Euro) um 5,4 Prozent auf 1,167 Milliarden Euro zurück (inklusive Restrukturierungskosten 1,241 Milliarden Euro). Im Zuge der fortlaufenden Optimierung des Streckennetzes konnten vor allem die externen Kosten bei Flughafengebühren und Handling um 1,4 Prozent und beim Navigationsaufwand um 5,5 Prozent gesenkt werden.
Vorerst ohne Trendwende
Stefan Pichler: “airberlin befindet sich inmitten einer strategischen Neuausrichtung und das vor dem Hintergrund eines für die Luftfahrtindustrie schwierigen Marktumfelds. Auch das vierte Quartal wird für airberlin operativ noch keine Trendwende bringen. Wir sind aber zuversichtlich, in absehbarer Zeit Fortschritte unserer angekündigten Restrukturierung bekanntgeben zu können, die wesentlich zur signifikanten Verbesserung unserer strategischen Positionierung und der finanziellen Situation beitragen werden. Ziel ist es, die Effizienz von airberlin zu steigern, saisonbedingte Schwankungen auszugleichen, Kosten zu senken und eine klare und erfolgreiche Marktposition für die Zukunft unserer Fluggesellschaft zu schaffen.”