Galileo-Satelliten Adam und Anastasia in voller Funktion

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Nach dem Abschluss der umfangreichen Testkampagne im Weltall sind jetzt zwei weitere europäische Galileo-Satelliten voll funktionsfähig. Adam und Anastasia, die durch die OHB System gefertigten Galileo-FOC-Satelliten (Full Operational Capacity) Nummer 3 und 4, senden ihre Navigationssignale und leiten darüber hinaus seit 01. Dezember Such- und Rettungsmeldungen aus der ganzen Welt weiter. Die Galileo-FOC-Satelliten 3 und 4 wurden am 27. März 2015 vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana ins All gebracht. Nach der Inbetriebnahme der beiden Satelliten wurden die Navigationsnutzlasten einer umfangreichen Testkampagne unterzogen.

Dabei ging es darum, die vollständige Funktionsfähigkeit der Satelliten festzustellen und sie in das weltweite Galileo-Bodennetz einzubinden. Die sekundären Such- und Rettungsnutzlasten der Satelliten, die im Rahmen des internationalen Systems Cospas-Sarsat UHF-Signale von Notsendern empfangen und weiterleiten, wurden auch geprüft.

Das erste Satellitenpaar wurde im Jahr 2014 aufgrund einer Fehlfunktion der Oberstufe der Soyus-Rakete in eine falsche Erdumlaufbahn gebracht. Die verlängerten Umlaufbahnen sind jedoch inzwischen angepasst worden, so dass die Navigationsnutzlasten nunmehr plangemäß funktionieren. Die Europäische Kommission wird demnächst entscheiden, ob sie als Teil der Galileo-Konstellation zum Einsatz kommen. Ansonsten besteht auch schon Interesse von Wissenschaftlern zur Nutzung der Satelliten mit den Atomuhren zu Forschungszwecken.

Das zweite, im März 2015 gestartete Satellitenpaar wurde in die jeweils vorgesehene Erdumlaufbahn gebracht. Das dritte Paar erreichte im September 2015 die richtige Erdumlaufbahn; dabei dauern die Nutzlastprüfungen derzeit noch an. Dieses Satellitenpaar wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen.

Die jüngsten, durch OHB gefertigten Galileo-FOC*-Zwillinge heißen Antonianna und Andriana und haben bereits Französisch-Guyana erreicht, wo sie voraussichtlich am 17. Dezember ins Weltall befördert werden. Diese beiden Satelliten (Galileo-FOC 7 und 8) sollen bis zum Frühling in die operationelle Konstellation eingebunden werden. Galileo soll die zehnfache Genauigkeit des amerikanischen GPS Systems erreichen.

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