ESA beauftragt neue Trägerraketen Ariane und Vega

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Die ESA hat heute Verträge mit Airbus Safran Launchers (ASL), der französischen Raumfahrtagentur CNES und ELV über die Entwicklung der neuen Trägerrakete Ariane 6 in ihren beiden Versionen, Ariane 62 und Ariane 64, ihrer Startanlage und die Weiterentwicklung ihrer derzeitigen kleinen Trägerrakete zur Ausführung Vega‑C unterzeichnet.

Die in der ESA-Hauptverwaltung unterzeichneten Verträge erstrecken sich auf sämtliche Entwicklungsarbeiten an der Ariane‑6 und ihrer Startanlage im Hinblick auf den Jungfernflug im Jahr 2020 und an der Vega‑C, die 2018 erstmals starten soll. Der Vertrag beinhaltet insbesondere eine Zusage über 680 Millionen Euro für die ersten Entwicklungsphasen der Ariane Trägerrakete, die bis Mitte 2016 abgeschlossen sein sollen.

Verknüpfung von Kompetenzen

Mit der Gründung von Airbus Safran Launchers beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der Trägerraketenindustrie. Getragen von dem gemeinsamen Ziel der Airbus Group und von Safran, die europäische Raumfahrt an die Spitze zu führen, soll dieses Gemeinschaftsunternehmen die Stärken beider Konzerne im Bereich Trägerraketen bündeln, um innovative und wettbewerbsfähige Lösungen anzubieten. Die ESA überwacht die Beschaffung und die Architektur des Startsystems als Ganzes, während die Industrie – mit ASL als Hauptauftragnehmer und für den Entwurf verantwortliche Stelle für die Ariane‑6 und ELV in derselben Funktion für die Vega‑C – die Trägerraketen entwickelt.

Bei der Feststoffantriebsstufe P120C, die bei der Vega‑C als Erststufe und bei der Ariane‑6 als Zusatzrakete zum Einsatz kommen wird, arbeiten ASL und ELV eng zusammen. Das modulare Konzept der Ariane sieht je nach erforderlicher Leistung die Verwendung von zwei (Ariane‑62) bzw. vier (Ariane‑64) Zusatzraketen vor.

Ausbau in Kourou

Der Standort der Startanlage für die Ariane‑6 an Europas Raumflughafen in Kourou in Französisch-Guayana wurde ausgewählt, und der Hauptauftragnehmer – das CNES – führt bereits Aushubarbeiten durch. Zu dem neuen Komplex werden auch Anlagen für die Vorbereitung der Träger gehören.

Die drei Verträge sind die Folge des auf der Ministerratstagung der ESA im Dezember 2014 in Luxemburg gefassten Beschlusses, Europas Führungsposition auf dem sich rasch wandelnden Markt für kommerzielle Startdienste zu behaupten und gleichzeitig den Bedarf institutioneller europäischer Missionen zu decken.

“Mit der Unterzeichnung dieser Verträge stellen wir die Weichen für den Bau einer neuen Trägerfamilie mit gemeinsamen Baugruppen – ganz im Sinne der auf der Ministerratstagung 2014 gefassten Beschlüsse und des dort festgelegten Zeitplans”, sagte Gaele Winters, der ESA-Direktor für Raumfahrzeugträger.

Das jeweilige Auftragsvolumen beläuft sich auf 2,4 Mrd. Euro für die Ariane‑6 (ASL), 600 Mio. Euro für die Startanlage (CNES) und 395 Mio. Euro für die Vega‑C (ELV). Unterzeichnet wurden die Verträge von Winters, dem Präsidenten des CNES, Jean-Yves Le Gall, dem Vorstandsvorsitzenden und Präsidenten von ASL, Alain Charmeau, und dem Vorstandsvorsitzenden von ELV, Pierluigi Pirrelli.

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