Airbus statt Boeing: Flottenharmonisierung bei Austrian Airlines

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Die letzte Boeing 737 in der Flotte der Tyroelan Airways hat heute ihren Abschied gefeiert. Die Boeing 737 hat die Registrierung OE-LNK und ist das letzte Flugzeug im Lauda Air Design. Damit ist die Flottenharmonisierung, in deren Rahmen im Zuge der letzten sieben Monate elf Boeing 737 durch sieben Airbus A320 ersetzt wurden, abgeschlossen.

Tyrolean Airways hat nun eine einheitliche Flotte auf der Mittelstrecke bestehend aus 29 Flugzeugen aus der Airbus A320 Familie. Die Gesellschaft Lauda Air ist bereits im vergangenen Jahr mit Austrian Airlines verschmolzen worden. Im Privatreisesegment wird seit Jahresbeginn national und international mit "my Holiday" die Kraft der Marke Austrian stärker genutzt.

"Das ist ein wichtiger Meilenstein für unsere zukünftige Wettbewerbsfähigkeit," erklärt Austrian CEO Jaan Albrecht. "Die Flottenharmonisierung ist ein wesentlicher Baustein im Sanierungsprogramm der Austrian Airlines Group." Durch die einheitliche Flotte auf der Mittelstrecke kann Tyrolean Airways wesentliche Synergien heben, weil zum Beispiel doppelte Kosten für die Wartung und für Ersatzteile wegfallen, die Ausbildung für die Piloten vereinheitlicht wird und die Flugzeuge in der Netzplanung produktiver eingesetzt werden können. Dadurch ergeben sich Einsparungen in der Höhe von rund 17 Millionen Euro.

Airbus für Mittelstrecken

Die Entscheidung zugunsten von Airbus im Rahmen der Flottenharmonisierung auf der Mittelstrecke hat viele Gründe. Zum einen hatte die Austrian Airlines Group doppelt soviele Airbus A320 in der Flotte als Boeing 737. Daher ist die Ausflottung der Boeing 737 mit geringeren Kosten verbunden, weil weniger Piloten und Techniker umgeschult werden müssen. Darüber hinaus hatte die Austrian Airlines Group innerhalb der Airbus A320 Flotte schon im Vorhinein größere Subflotten, die effizienter zu betreiben waren als die kleinen Subflotten bei der Boeing 737. Außerdem kann die Austrian Airlines Group mit A320 auf der Mittelstrecke besser von Synergien innerhalb des Lufthansa Verbundes profitieren.

Daten, Fakten und Geschichte der Boeing 737 in der Austrian Airlines Group Die erste Boeing 737-200 ist bei Lauda Air im Herbst 1985 mit der Registrierung OE-ILE in Betrieb gegangen. In den folgenden Jahren hat die Lauda Air dann sukzessive eine Boeing 737 nach der anderen in die Flotte aufgenommen – und zwar jeweils in unterschiedlichen Versionen. Seit Übernahme der Lauda Air hatte Austrian Airlines in Summe bis zu elf Boeing 737 "Next Generation" und eine Boeing 737-400 "Classic" in der Flotte. Die letzte Boeing 737-400 "Classic" wurde 2004 ausgeflottet.

Eine Boeing bleibt für Betreiberzulassung

Die Boeing 737 wurde bei Lauda Air und Austrian hauptsächlich im Charterverkehr eingesetzt. Seit dem Frühjahr 2010 kam sie auch auf den Linienstrecken von Austrian Airlines zum Einsatz. Dazu wurden die Boeing 737 in das Austrian Design umlackiert. Nur eine Boeing 737-800 ist mit der Kennung OE-LNK zur Aufrechterhaltung des AOC (steht für Air Operator Certificate), das Luftverkehrsbetreiberzeugnis, in den Farben der Lauda Air weitergeflogen.

In Summe sind alle Boeing 737 "Next Generation" bei Lauda Air und Austrian Airlines in den Jahren 1998 bis 2013 auf über 300.000 Flugstunden gekommen. Die Boeing 737 war in der Austrian Airlines Group täglich rund 8 Flugstunden im Einsatz. Das entspricht 4,5 Landungen pro Tag.

Die Austrian Airlines Group hatte vor dieser Flottenharmonisierung sieben Boeing 737-800, zwei Boeing 737-600 und zwei Boeing 737-700 in der Flotte.

Überblick über die Flotte der Austrian Airlines Group Die Austrian Airlines Group hat derzeit 74 Flugzeuge in der operativen Flotte:

Langstrecke:

  • 4 Boeing 777
  • 6 Boeing 767

Kurz- und Mittelstrecke:

  • 29 Airbus A320 Familie, davon
  • 6 Airbus A 321
  • 16 Airbus A 320
  • 7 Airbus A 319

23 Fokker Familie, davon

  • 14 Fokker 100
  • 9 Fokker 70
  • 12 Dash 8-400
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