airberlin mit mehr Gewinn trotz Herausforderungen im Luftverkehr

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Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft airberlin hat das Nettoergebnis im traditionell starken dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Gleichzeitig konnte stark ansteigenden externen Kosten durch das erfolgreiche Effizienzsteigerungsprogramm "Shape & Size" entgegengewirkt werden, das über das Jahr eine Ergebnisverbesserung von 230 Millionen Euro im operativen Geschäft bringen wird.

Bei Vorlage des Quartalsberichts sagte airberlin Chief Executive Officer Hartmut Mehdorn: "Wir haben unser Ergebnis verbessert. Wir konnten Umsatz, Auslastung und Yield steigern und die Kosten durch "Shape & Size" reduzieren. Wichtige Kennziffern entwickelten sich weiterhin positiv. Damit sind wir zwar auf dem richtigen Weg, die Reise ist aber noch nicht beendet. Unser Ziel bleibt die Rückkehr in die Gewinnzone im kommenden Jahr."

Im dritten Quartal verbesserte airberlin im Vergleich zum Vorjahresquartal das Nettoergebnis um über 120 Prozent auf 66,6 Mio. Euro (2011: 30,2 Mio. Euro). Das operative Ergebnis verbesserte sich um 4,5 Prozent auf 101,2 Mio. Euro (96,8 Mio. Euro). Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 1.395,1 Mio. Euro (1.375,5 Mio. Euro), trotz gezielter Kapazitätsreduzierung um 5,4 Prozent. Die Auslastung erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 84,54 Prozent (84,14 Prozent). Der Yield (Ertrag pro Passagier) verbesserte sich um 6,0 Prozent auf 121,79 Euro (114,86 Euro). Das EBITDAR (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingaufwendungen) stieg um 3,8 Prozent auf 279,5 Mio. Euro (269,3 Mio. Euro). Das Eigenkapital beträgt zum Quartalsende 186,3 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote von acht Prozent entspricht.

Bei den direkten operativen Kosten verzeichnete airberlin im dritten Quartal mit Ausnahme der Treibstoffkosten einen kontinuierlichen Rückgang aufgrund der Maßnahmen von „Shape & Size“, die im Berichtszeitraum einen Beitrag von 70 Millionen Euro leisteten. Die Treibstoffkosten sind im gleichen Zeitraum um 35 Millionen Euro gestiegen.

Strategischer Ausbau des Vielflieger-Programms

Mehdorn verwies auch darauf, dass airberlin nach einer Strategie zur weiteren Entwicklung ihres Vielflieger-Programms sucht: "Wir haben verschiedene Möglichkeiten geprüft, unser Vielflieger-Programm topbonus weiterzuentwickeln. So kamen wir zu der Entscheidung, topbonus in ein neues Unternehmen einzubringen und einen Mehrheitsanteil des Programms zu verkaufen. Diese Maßnahme wird die Attraktivität des Vielfliegerprogramms für die mehr als drei Millionen Mitglieder und mehr als 120 Partner weiter steigern."

Zur strategischen Logik führte Hartmut Mehdorn aus: "Als eigenständiges, auf dieses Geschäft fokussiertes Unternehmen mit klarem Expansionsziel wird das topbonus-Programm sein volles Potenzial entwickeln können."

Zu den finanziellen Aspekten des geplanten Vielflieger-Joint-Ventures erklärte airberlin Chief Financial Officer Ulf Hüttmeyer: "Die Transaktion wird im vierten Quartal abgeschlossen und für das Jahr 2012 zu einer deutlichen Verbesserung der Ertrags- und Bilanzrelationen beitragen."

Zusammenarbeit mit Etihad Airways bei Flotte und Ausbildung

Mehdorn ging auch auf die strategische Partnerschaft mit Etihad Airways ein, die vor einem Jahr von beiden Fluggesellschaften vereinbart wurde: "Wir profitieren sehr von der strategischen Partnerschaft. Bisher konnten wir im laufenden Jahr durch die Zusammenarbeit einen zusätzlichen Erlös in Höhe von etwa 50 Millionen Euro bewirken, neben der großen Bandbreite an Kosteneinsparpotential, die diese Partnerschaft bietet."

"Wir arbeiten zusammen an gemeinsamen Flottenprogrammen, um effizientere Flugzeuge einzusetzen und verbinden unsere Piloten- und Personalausbildung", so Hartmut Mehdorn, "diese Vorteile wachsen weiter an und unsere Partnerschaft wird sich weiter vertiefen."

airberlins CEO bestätigte zudem, dass die Mitgliedschaft der Fluggesellschaft in der oneworld® Allianz den erwarteten Nutzen erbrachte. Die Ausweitung der bestehenden Codeshare-Abkommen in Kombination mit zusätzlichen Abkommen, wie zum Beispiel dem mit Air France und KLM, helfen airberlin weltweit neue Passagiere zu gewinnen.

Turbine 2013 – Programm zur Stabilisierung

Zugleich, so Mehdorn weiter, werde das allgemeine Umfeld auch weiterhin geprägt von hohen Treibstoffkosten, der Luftverkehrssteuer, der Belastung aus der Eröffnungs-Verschiebung des neuen Berliner Flughafens BER, einem schwächelnden Euro und trüben Konjunkturaussichten: "Daraus haben wir die notwendigen Konsequenzen gezogen und ein zusätzliches Turnaround-Programm Turbine 2013 aufgelegt. Mit Turbine 2013 werden wir uns voll auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Nur damit wird es uns aufgrund des negativen Umfelds gelingen, unsere operative Performance weiter zu verbessern und ab dem kommenden Jahr nachhaltig schwarze Zahlen zu erreichen", sagte Hartmut Mehdorn.

Foto: airberlin

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