Austrian Airlines CEO_CFO Alexis von Hoensbroech
Austrian Airlines CEO_CFO Alexis von Hoensbroech (© Austrian Airlines, Nicole Heiling(
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Das von der EU-Kommission präsentierte Maßnahmenpaket „Fit for 55“ sieht eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent vor. Das Paket stellt dabei nicht nur klima-, sondern auch industriepolitisch entscheidende Weichen. Im Bereich der Luftfahrt ist eine Verschärfung des Emissionshandels, die Einführung einer Kerosinsteuer für innereuropäische sowie eine schnell steigende verpflichtende Beimischungsquote für die teureren, nachhaltigen Flugkraftstoffe () vorgesehen.

Austrian Airlines arbeitet seit Jahren daran, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens langfristig zu reduzieren. Es steht dabei nicht im Raum, OB man umweltfreundlicher macht, sondern WIE. Zusammen mit der Lufthansa Group will Austrian bis 2030 die halbieren und bis 2050 -neutral wirtschaften.

Austrian Airlines: EU soll Startrampe für nachhaltige Kraftstoffe bauen

Regionale Maßnahmen im Rahmen von „Fit for 55“, wie ein , eine innereuropäische Kerosinsteuer oder Beimischungsquoten, können dazu führen, dass Umsteigeflüge auf Drehkreuze außerhalb der EU verlagert werden. Wenn etwa ein Passagier auf dem Weg von nach Tokio in umsteigt, würde sein Zubringerflug mit einer Kerosinsteuer belastet werden. Steigt er aber statt in in um, ist keine Kerosinsteuer fällig. Es wird also kein vermieden, stattdessen erfolgt eine reine Verlagerung – nämlich zu längeren Flugstrecken und damit zum Nachteil der Umwelt und europäischer Netzwerk-Fluglinien wie Austrian Airlines. “Wir begrüßen die europäischen Anstrengungen zu mehr , auch beim . Allerdings dürfen die Maßnahmen nicht wettbewerbsverzerrend wirken, sonst ist dem Klima nicht geholfen aber der heimischen Wirtschaft maximal geschadet”, kommentiert Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech. „Die europäischen Institutionen sollen der heimischen Luftfahrt keine zusätzlichen Hürden in den Weg stellen, sondern die Startrampe für den Einsatz klimafreundlicher nachhaltiger Treibstoffe bauen.”

Der größte Hebel für klimaneutrales liegt in der Verwendung nachhaltiger Kraftstoffe, die bis zu 80% reduzieren können, weshalb eine entsprechende Beimischungsquote zu begrüßen ist. Diese bringt Nachfrage und kurbelt so die Produktion an. „Für die geplante Quote nachhaltiger Kraftstoffe muss aber ein Finanzierungsmechanismus gefunden werden, der alle Anbieter gleichermaßen einbezieht und die Last nicht alleine auf europäischen Flügeln ruhen lässt“, erklärt Austrian CEO Alexis von Hoensbroech. „Mit der Zweckbindung von Umweltabgaben, wie etwa den Einnahmen aus dem verschärftem oder aus einer Kerosinsteuer, zugunsten der Förderung nachhaltiger Kraftstoffe, könnte man den Wettbewerbsnachteil beispielweise entsprechend ausgleichen. Es darf nicht sein, dass die Airlines, die viel für den tun, benachteiligt werden gegenü denen, die wenig oder nichts tun!“, so Alexis von Hoensbroech abschließend.