F-35 über LH B747-8 bis zum Segler auf der ILA

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Die Bundeswehr präsentiert sich in all Ihren Facetten: Über 40 Luftfahrzeuge stehen am Boden zur Besichtigung bereit. Durch den A310 MRTT führt ein Rundgang und im Tornado-Cockpit kann Platz genommen werden.

Auch die Hubschrauber des Heeres, wie der Kampfhubschrauber TIGER oder Sea Lynx und Sea King der Marine dürfen hautnah erlebt werden. Als besonderes Highlight wird täglich gegen 17:20 Uhr eine Luftparade zu sehen sein, in welcher insgesamt 20 Luftfahrzeuge wie Eurofighter, A400M und NH-90 zu sehen sein werden.

Freigelände (Bundeswehr), Kontak Major André Hesse-Witt,

Mit dem Maulwurf HP3 unter die Marsoberfläche

Am 05. Mai 2018 startet die InSight-Landeeinheit, nur ein halbes Jahr später wird sie auf der Marsoberfläche aufsetzen. Die Mission InSight (Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport) gehört zum erfolgreichen Discovery-Programm der NASA und wird zum ersten Mal das Innere unseres Nachbarplaneten, also Kruste, Mantel und Kern, intensiv untersuchen. Nach der Landung wird das Seismic Experiment for Interior Structures (SEIS) beginnen, die bei Marsbeben auftretenden seismischen Wellen aufzuzeichnen und Daten zum Verständnis der Planetengeschichte liefern. Ein sogenannter Maulwurf wird mit einem elektrischen Schlaghammer-Mechanismus bis in fünf Meter Tiefe vordringen und ein Band mit Temperatursensoren in den Marsboden einbringen. Der Mars-Maulwurf HP3 ist auf der ILA Berlin im Space Pavilion zu besichtigen.

Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt e.V., Halle 4, Kontakt: Andreas Schütz

Deutsch-französische Verteidigungsprojekte

Frankreich ist das Partnerland der ILA 2018. Gemeinsam mit ihrer französischen Amtskollegin Florence Parly brachte die Ministerin auf der Messe gleich mehrere gemeinsame Rüstungsprogramme auf den Weg. Es geht um die Entwicklung einer neuen Generation von Kampfflugzeugen, eines neuen See-Fernaufklärers und einer neuen Generation von gepanzerten Landfahrzeugen. Deutschland und Frankreich seien enger als je zuvor miteinander verbunden, sagte Ursula von der Leyen. Man habe die gemeinsame Verantwortung für ein starkes Europa, das “seine Werte und seine Menschen schützen kann”. Die Vereinbarungen seien “ein historischer Schritt für Europa und auch für die Industrien beider Länder”.

Für die neuen Flugzeuge und Fahrzeuge wollen Deutschland und Frankreich eine gemeinsame Spezifikation erstellen. Andere Länder können sich zu einem späteren Zeitpunkt an den Projekten beteiligen, müssen aber die Vorgaben der Initiatoren akzeptieren. Länderspezifische Unterschiede werde es nicht mehr geben, betonten die Ministerinnen. Gleichzeitig werde es ein “sehr rigides, professionelles Risikomanagement” geben, sagte Ursula von der Leyen. “Wir haben aus der Entwicklung des A400M gelernt.” Auch der sei aber nach Überwindung seiner Kinderkrankheiten das modernste Flugzeug seiner Art. Bei den neuen Projekten werde man dafür Sorge tragen, dass Fristen und Finanzpläne eingehalten werden, bekräftigte Florence Parly.

Halle 3, Kontakt Pressestab des BMVg

Zeit drängt für Drohnenregeln im Luftraum

Ohne den Einsatz von Transportdrohnen, so genannten Liefercoptern, wird es extrem schwer werden, urbanes Leben vernünftig zu organisieren. Diese Ansicht vertrat Oliver Evans, der Leiter Globale Geschäftsentwicklung des US-Drohnenentwicklers Matternet, bei einer Podiumsdiskussion auf der ILA 2018. In den meisten anderen Ländern dürfen Drohnen überhaupt nicht in dichtbesiedelten Gebieten fliegen und schon gar nicht über Menschen. Eines seiner Testfelder ist ausgerechnet die Schweiz, wo die fliegenden Kuriere bereits Blutkonserven zwischen verschiedenen Standorten einer Klinik in Lugano transportieren.

Florian Guillermet von SESAR, einer Forschungsgruppe für die einheitliche europäische Flugsicherung, ergänzte, bisher habe eines der Hauptprinz ipien der Luftsicherheit “See and avoid (Sieh und verhindere) die Gefahr” gelautet. Das müsse nun durch “Sense and avoid” (Fühle, etwa mit Sensoren, und verhindere) ersetzt werden. Als erstes müsse das zurzeit noch “hochmanuelle” System der Luftraumsicherung und – regulierung automatisiert werden, denn in wenigen Jahren würde der Luftverkehr mit Drohnen gerade in dichtbesiedelten Gebieten so stark wachsen, dass eine manuelle Überwachung unmöglich werde. Diese Erwartung bestätigte Evans: “Es ist aber auch die wirtschaftlichste Art, kleine Transporteinheiten von A nach B zu bewegen.”

Verband unbemannte Luftfahrt

Lufthansa Boeing 747-8 landet Samstag

Die Lufthansa fliegt am Sonnabend mit der neuesten Version der legendären Boeing 747 auf die ILA. Die auf den Namen “Brandenburg” getaufte 747-8 mit dem Kennzeichen “Yankee Alpha” wird am Morgen landen und kann bis zum späten Nachmittag bestaunt werden. Es handelt sich um den ersten Jumbo-Jet im neuen Erscheinungsbild der Fluggesellschaft. Mit 76,3 Metern ist die 747-8 um 5,6 Meter länger als ihr Vorgängermodell 747-400. Die Spannweite beträgt 68,4 Meter, das maximale Startgewicht liegt bei 442 Tonnen. In d er Lufthansa-Variante verfügt das Modell über 364 Plätze in vier Klassen.

Freigelände, Kontakt: Wolfgang Weber

F-35: Was bringt das Flugzeug?

Hauptmann Andrew “Dojo” Olson von der 56. Fighter Wing, eines an der Luke Air Force Base in Arizona stationierten Geschwaders der US-Air Force, war rund 1.000 Flugstunden Pilot des Kampfflugzeuges F-15E. Heute ist er einer der ersten Piloten und Ausbilder auf dem “Tarnkappenjäger” F-35, von dem erstmals zwei Exemplare auf der ILA gezeigt werden. Zwar will der erfahrene Jetjockey nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, betont als Hauptunterschied jedoch die Zuladungsmöglichkeiten für Waffensysteme.

“Wegen der möglichst geringen Radarsignatur können wir nur Waffen im Flugzeug unterbringen, während bei der F-15 Tonnen als Außenlast mitgeführt werden können.” Dafür zeichnet sich die brandneue F-35 durch andere Qualitäten aus: “Mit ihr können wir unbemerkt in feindliches Gebiet einfliegen und so quasi für unsere Kameraden die Tür eintreten, um dann den Rest der Airforce reinzulassen.”

Außerdem verfüge sie über ein komfortableres Cockpit als die F-15 sowie viele neue Sensorik-Systeme. “Das erleichtert das Fliegen. So kann sich der Pilot darauf konzentrieren, die richtige Entscheidung zu treffen”, sagt Olson. In knapp elfeinhalb Stunden wurden die F-35 nonstop auf dem Luftweg von Arizona nach Berlin verlegt und dabei nicht weniger als zehn Mal in der Luft betankt. “Dabei ist aber aus Sicherheitsgründen der Tank immer noch gut halb voll”, betont “Dojo”.

Chalets Ost 28-33, Kontakt Jan Hemme

Ladesystem für Drohnenakkus auf der ILA

Im Rahmen des Future Lab Forum präsentiert auf der ILA 2018 das Airbus Bizlab Startup Skysense seine innovative Infrastruktur zum Aufladen von Drohnen-Akkus, die bereit s von der NASA, General Electrics, Prosegur und Unternehmen in den Bereichen Sicherheit, Inspektion, Logistik und Landwirtschaft eingesetzt wird. Drohnen sind in der Lage, eine breite Palette von Industriezweigen zu revolutionieren, aber wie in der Elektro fahrzeugindustrie sind kurze Betriebszeiten, Energiemanagement und lange Ladezyklen kritische Herausforderungen. Ihnen stellt sich Skysense mit einem Netzwerk von drahtlosen Ladepads, die mit jeder Drohne kompatibel und leicht zu installieren sind. Dadurch können die Flugzeit erweitert und Automatisierungsszenarien ermöglicht werden.

Halle 2, Stand 204, Kontakt: Andrea Puiatti,

Schturmowik wieder am Himmel über Berlin

Mit rund 36.000 gebauten Exemplaren war das Erdkampfflugzeug (“Schturmowik”) Iljuschin Il-2 eines der meistgebauten Flugzeuge der Welt und in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges im Berliner Luftraum allgegenwärtig. Von den Konstrukteuren “Fliegender Panzer” getauft, nannten die deutschen Soldaten den Flugzeugtyp “Fliegender Tod”. Die erstmals auf der ILA ausgestellte und im Flug präsentierte Il-2 war im November 1943 im Norden Russlands abgeschossen worden und versank nach geglückter Notlandung auf dem zugefrorenen Krivoe See. Pilot Skopintsev und Bordschütze Gumennoi überlebten verletzt und konnten sich zu den eigenen Linien durchschlagen.

70 Jahre später konnte das Wrack von der Organisation “Wings of Victory” lokalisiert, geborgen und mit einem neuen Motor sogar wieder in flugfähigen Zustand versetzt werden. 65 Prozent der Flugzeugzelle bestehen aus Originalsubstanz des aus dem See geborgenen Flugzeugs. Die gezeigte Il-2 ist eine von weltweit nur noch zwei flugfähigen. Sie am Himmel über der ILA fliegen sehen zu können, ist ein ganz besonderes Ereignis, das sich auch so schnell sicher nicht wiederholen wird.

“Wings of Victory”, Display 048, Kontakt: Boris Osyatinsky

A400M: der viermotorige Militärtransporter

Der Airbus A400M, der am Donnerstag die Verteidigungsministerinnen Ursula von der Leyen (Deutschland) und Florence Parly (Frankreich) auf der ILA landeten, ist eine viermotorige strategische und taktische Transport maschine. Es ist das erste Airbus-Großflugzeug, das von Propellern angetrieben wird. Bei der Bundeswehr tritt es Stück für Stück die Nachfolge der in die Jahre gekommenen deutsch-französischen Gemeinschafts produktion Transall C-160 an.

Geplant ist, die A400M bei sieben europäischen NATO-Staaten und in Malaysia einzusetzen. Kennzeichnend sind die deutlich größere Kapazität, Geschwindigkeit, Flexibilität und Reichweite im Vergleich zur Transall C-130. Bei 20 Tonnen Zuladung kann sie nonstop 6.400 Kilometer weit fliegen. Allerdings ist sie mit einem maximalen Abfluggewicht von 141 Tonnen, 45 Meter Länge und 42,3 Meter Spannweite kleiner als vorhandene Transportflugzeuge anderer Hersteller, was ihr ermöglicht, auch niedrige Geschwindigkeiten zu fliegen und auf Pisten von 1.000 Meter Länge zu landen und zu starten.

Freigelände S3, 166/167

Elfenflügel gleiten: Motorsegler RS10 “elfin”

Die REINERSTEMME.aero GmbH (RS.aero) entwickelt derzeit mit der “elfin” RS10 ein interessantes elektrisches Hybrid-Sportflugzeug der 20 m FAI Doppelsitzerklasse. Ein innovativer und “grüner” Elektromotor aus dem Hause Siemens sorgt für den Antrieb. Optional wird es noch einen konventionellen Motor für größere Reichweiten geben, der während des Fluges den Elektromotor speist. “Die elfin ist ein Produkt für den Weltmarkt mit Schwerpunkten in Europa und den USA”, betont Lars Muth, Projektingenieur bei RS.aero.

Vor wenigen Tagen konnte bereits der erste Verkauf eines Exemplars der “elfin”, deren Erstflug noch für dieses Jahr geplant ist, bekanntgegeben werden. RS.aero hat seinen Sitz im brandenburgischen Schönhagen, am zweitgrößten Verkehrslandeplatz Deutschlands. Wesentliche Unterstützung bekommt das einzigartige Projekt auch vom Bundesforschungsministerium und der Brandenburger Wirtschaftsförderung.

Halle 2, Stand 213 und Halle 6, Stand 270, Kontakt: Lars Muth

N3 auf Expansionskurs und erstmals auf der ILA

N3 Overhaul Services, das Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa Technik und Rolls-Royce für die Instandhaltung und Reparatur von Trent-Triebwerken, ist erstmals mit einem eigenen Stand auf der ILA vertreten. Das im thüringischen Arnstadt ansässige Unternehmen befindet sich seit seiner Gründung vor elf Jahren auf Wachstumskurs. Bisher wurden mehr als 930 Exemplare der Baureihen Trent 500, 700 und 900 überholt, in diesem Monat wird das erste Trent XBW erwartet, das dem Airbus A350 seinen Schub verleiht.

Halle 2, Stand 217, Kontakt: Elke Siedhoff-Müller

Lockheed Martin und Rheinmetall bieten CH-53K an

Der neue Schwerlasthubschrauber Sikorsky CH-53K gibt auf der ILA 2018 sein viel beachtetes internationales Debut. “Das ist der stärkste Hubschrauber, der je in den USA gebaut wurde”, betont Sikorsky President Dan Schultz auf dem ILA Media Briefing. Der graue Gigant ist eine komplette Neukonstruktion und zeichnet sich durch eine Reihe von Verbesserungen aus, darunter drei Außenlasthaken, Fly-by-Wire-Steuerung, ein digitales Cockpit und den großzügigen Einsatz von Kohlefaserverbund-Material. Gemeinsam mit Sikorsky als Tochter von Lockheed Martin bewirbt sich Rheinmetall um das Vorhaben “Schwerer Transporthubschrauber” als Nachfolger der älteren CH-53G der Deutschen Luftwaffe. Beschafft werden sollen mindestens 45 neue Maschinen, die voraussichtlich ab 2023 ausgeliefert werden können.

Lockheed Martin Chalets Ost, 28-33 und Display C4/001, Kontakt: Michael J. Rein,

ESA und Arianespace setzen Zusammenarbeit fort

Mit einem neuen Rahmenvertrag hat sich die Europäische Weltraumagentur ESA auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Launch-Dienstleister Arianespace festgelegt. Auf der ILA Berlin 2018 unterzeichneten Arianespace-CEO Stéphane Israël und ESA-Generaldirektor Jan Wörner das Vertragswerk, das die Bereitstellung von Startprozessen vor allem für die ESA-eigenen Missionen definiert. Die politische Basis dafür lieferte ein europäisches Ministertreffen von 2014.

Der Vertrag umfasst alle Trägerraketen der Arianespace-Familie, also sowohl die laufenden Programme Ariane 5, Sojus und Vega, als auch künftige Ariane-6-und Vega C-Missionen. Ariane hat bereits 67 Satelliten für die ESA ins All gebracht, die auch der Launch Customer für die Ariane 6 war. Israël fügte hinzu, das Vertragswerk sei ein wichtiger Schritt zur Weiterführung der Programme Ariane 6 und Vega C.

Halle 4/302, Kontakt: Claudia Hoyau

US-Luftstreitkräfte stark auf der ILA

Auf der ILA Berlin präsentieren sich die US-Luftstreitkräfte mit einer besonders großen Zahl an Fluggeräten. In diesem Jahr gezeigte Flugzeuge umfassen alle Arten von Kampfflugzeugen, Hubschraubern und Transportern, darunter als Reverenz vor der Bundeshauptstadt auch die Boeing C-17 Globemaster III mit dem Beinamen “Spirit of Berlin”. Viele Flugzeuge und Hubschrauber wie CH-47, F-15, F-16, F/A-18, F-35 oder MV-22 können Besucher im Static Display bewundern, wobei jedoch ein schwerer Transporthubschrauber Sikorsky CH-53K auch im Flugprogramm seine besonderen Fähigkeiten zeigt.

Static Display, Kontak, Beth Gosselin

Franke Industrie übernimmt Ammatec GmbH

Die Schweizer Franke Industrie AG als Zulieferer von Heissgaspfadteilen für Gasturbinen und Triebwerke hat vor wenigen Tagen die deutsche Ammatec GmbH in Ampfing übernommen, die sich auf der ILA 2018 erstmals unter dem neuen Dach präsentiert. Das Unternehmen beliefert die Luftfahrtindustrie mit komplexen Präzisionsteilen aus schwer zerspanbaren Werkstoffen, zu den Kunden zählen Triebwerkshersteller wie MTU und Rolls-Royce.

Es wird in der neu gegründeten Franke Industrie GmbH aufgehen, die rund 60-köpfige Belegschaft und das Management unter der Leitung von Tilmann Rosch werden übernommen. “Der Erwerb von Ammatec ist ein entscheidender Schritt für den deutlichen Ausbau unseres strategisch wichtigen Geschäftsbereiches Luft-und Raumfahrt”, erklärte Franke-Gesc häftsführer Markus Hodel.

Halle 6, Stand 240

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