Copernicus: Experten sprechen beim Sentinel-Start

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Der zweite Satellit der Sentinel-2-Mission im Rahmen des Copernicus-Programms der EU soll am 07. März um 02:49 Uhr MEZ (06. März um 22:49 Uhr Ortszeit) an Bord eines Vega-Trägers von Europas Raumflughafen in Französisch-Guayana aus starten. Dort werden 100 ausgewählte Akteure aus ganz Europa, geladene Gäste, Erdbeobachtungsexperten der und Vertreter der neuen Nutzergeneration von Copernicus-Daten in einem neuen, informelleren und interaktiven Rahmen zusammenkommen. Neben dem Rednerpult wird in vier Themenecken ü „Zivilschutz und Nahrungsmittelsicherheit“, „Weltraumtechnologie, Betrieb und Geschäftstrends“, „See- und Küstengebiete“ sowie „Städte und Gesellschaft“ diskutiert.

Copernicus wird in Partnerschaft mit der unter Schirmherrschaft der Europäischen Kommission durchgeführt und wird genaue, zeitnahe und leicht zugängliche Informationen zur Verbesserung des Umweltmanagements und zur Eindämmung der Auswirkungen des Klimawandels sowie Landüberwachungs-, Katastrophenmanagement- und Sicherheitsdienste bereitstellen. Die neue Flotte an Sentinel- wird eine Fülle von Daten und Bildern übermitteln, die im Mittelpunkt des ehrgeizigen Copernicus-Programms stehen.

Konstellation von Multispektraltalenten

Die optische Abbildungsmission beruht auf einer Konstellation aus zwei baugleichen , dem bereits im Juni 2015 gestarteten Satelliten Sentinel-2A sowie dem Satelliten Sentinel-2B, die zwar separat gestartet, jedoch, durch 180° getrennt, in dieselbe Umlaufbahn eingebracht werden. Alle fünf Tage decken beide alle Landoberflächen, großen Inseln sowie Binnen- und Küstengewässer zwischen 56° südlicher und 84° nördlicher Breite ab, wodurch der globale Erfassungsbereich und die Übermittlung von Daten für zahlreiche Anwendungen optimiert werden.

Die Mission umfasst eine innovative hochauflösende Multispektral-Kamera mit 13 Spektralbändern, die eine neue Bildperspektive für Landoberflächen und Vegetation bieten. Die Kombination aus hochauflösenden, neuartigen Spektralkapazitäten, einem Sichtfeld von 290 km und regelmäßigen Überflugzeiten wird ungekannte Aufnahmen der ermöglichen.

Landwirtschaft und Umweltverschmutzung

Des Weiteren soll die Mission Informationen für die Landwirtschaft liefern und somit einen Beitrag zum Management der Nahrungsmittelsicherheit leisten. Zudem soll sie die Kartierung des jeweiligen Zustandes und der Veränderung der Landoberfläche und die Überwachung der globalen Waldflächen ermöglichen. Auch Informationen ü die Verschmutzung von Seen und Küstengewässern werden mit dieser Mission zur Verfügung stehen. Aufnahmen von , Vulkanausbrüchen und Erdrutschen werden zur Erstellung von Katastrophenkarten beitragen und humanitäre Hilfsaktionen erleichtern.

Sentinel-2 ist in der Lage, ein anderes -Programm, das europäische Datenrelaissatellitensystem (EDRS), zu nutzen. Im Rahmen von EDRS wird ein Netz aus geostationären Laserkommunikationsnutzlasten für die stete Übermittlung von Satellitendaten in der erdnahen Umlaufbahn und eine beispiellos schnelle Weitergabe der Sentinel-Erdbeobachtungsdaten ü Laserverbindungen ermöglichen.

Die Sentinel-2- entstammen einer engen Zusammenarbeit zwischen der , der Europäischen Kommission, der Industrie, Diensteanbietern und Datennutzern und wurden von einem Konsortium aus 60 Unternehmen unter der Leitung von Defence and Space entworfen und gebaut.