Köln Bonn Airport mit Gewinn im Jahr 2013

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Der Köln Bonn Airport schreibt weiter schwarze Zahlen. Mit einem Gewinn von 0,6 Millionen Euro wird das Unternehmen das Geschäftsjahr 2013 abschließen. Das Passagier- und das Frachtaufkommen werden gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig sein. Die Zahl der Fluggäste geht um zwei Prozent auf 9,1 Millionen zurück. Der Frachtumschlag liegt mit 740.000 Tonnen ebenfalls um zwei Prozent unter Vorjahresniveau.

"Nur noch sechs von 22 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland landen in diesem Jahr in der Gewinnzone. Dazu zählen erfreulicherweise auch wir", sagt Michael Garvens, Vorsitzender der Geschäftsführung des Köln Bonn Airport. "Die Folgen der riesigen Sparprogramme der großen deutschen Airlines belasten unser Ergebnis ebenso wie die anhaltenden Auswirkungen der Luftverkehrssteuer. Aber die Talsohle ist durchschritten. Ab Winter geht’s wieder bergauf."

Passagierzahlen nach Rückschlägen im Plus

Im September wurde mit einem Prozent erstmals in diesem Jahr ein leichtes Plus bei den Fluggastzahlen erreicht. Damit setzt sich die Erholung fort, die bereits mit Beginn des Sommerflugplans eingesetzt hat. Noch im ersten Quartal des Jahres hatte sich ein deutliches Minus von neun Prozent ergeben, was einerseits aus dem strikten Konsolidierungskurs der Großkunden Lufthansa und Air Berlin und andererseits aus dem stark rückläufigen Inlandsverkehr, bedingt durch die Luftverkehrssteuer, resultierte. Zusätzlich belastend wirkten die Betriebsaufgaben klassischer Charterairlines wie XL-Airways und German Sky Airlines, wodurch alleine 185.000 Passagiere fehlen.

Im aktuellen Sommerflugplan fällt der Rückgang mit minus zwei Prozent sehr viel geringer aus, bedingt vor allem durch Zugewinne bei Ryanair und den Türkei-Carriern SunExpress, Pegasus und Turkish Airlines. Bis zum Jahresende erwartet der Köln Bonn Airport 9,1 Millionen Passagiere; im letzten Jahr wurden noch 9,3 Millionen (minus zwei Prozent) gezählt.

Kaum Wachstum unter deutschen Flughäfen

Lediglich die vier größten deutschen Flughäfen vermelden im bisherigen Jahresverlauf Wachstum oder – wie Frankfurt – eine stabile Entwicklung. Richtet man den Blick allein auf den Inlandsverkehr, so verlieren alle deutschen Airports in diesem Segment Passagiere, auch die großen. "Dies ist ein deutlicher Beweis für die schädliche Wirkung der Luftverkehrssteuer. Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung diese Steuer abschafft", so Garvens.

Im Winterflugplan, der Ende Oktober startet, finden sich zahlreiche neue Strecken. Der Lufthansa-Konzern mit Lufthansa, Germanwings und Austrian Airlines hat Marrakesch, Edinburgh, Ankara, Fuerteventura und Palermo neu im Programm. Die aufstrebende Norwegian stärkt mit Alicante, Malaga, Gran Canaria und Teneriffa das Spanien-Geschäft. Ryanair nimmt Malaga und Teneriffa in den Flugplan auf. Sun-Express bietet mit Fuerteventura, Teneriffa und La Palma drei Kanaren-Ziele und mit Luxor ein Ziel in Ägypten an.

Frachtverkehr unter Erwartungen

Die Luftfrachtentwicklung in Deutschland stagniert auf Grund der unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen in Europa und einem verlangsamten Wachstum in den globalen Märkten. Die am Jahresende erwarteten 740.000 Tonnen (minus zwei Prozent) entsprechen nicht ganz den Erwartungen. Von den Rückgängen betroffen sind sowohl die Expressfracht als auch die allgemeine Luftfracht. Erfreulich ist die jüngste Platzierung in der weltweiten Rangliste der Frachtflughäfen. Köln/Bonn findet sich hier auf Platz 27 wieder.

Auf Grund des über Jahre hinweg starken Wachstums in der Allgemeinen Luftfracht muss das Cargo-Center CBCC erweitert werden. Dazu soll ein Investor gesucht werden, der nicht nur die Baumaßnahmen übernimmt sondern auch den Betrieb. "Wir wollen so die Marktposition in diesem Segment nachhaltig ausbauen und damit mittel- und langfristig neue Arbeitsplätze schaffen", begründet Michael Garvens den Plan. "Wir beabsichtigen, diese Erweiterung ohne betriebsbedingte Kündigungen zu realisieren".

Non-Aviation-Geschäft wächst stark

Trotz der rückläufigen Verkehrsentwicklung wird das geplante Jahresergebnis erreicht. Der Gewinn von 0,6 Millionen Euro fällt zwar 3,4 Millionen Euro geringer aus als im Vorjahr, "gibt aber in Anbetracht der schwierigen Marktlage Anlass zur Zufriedenheit", so Michael Garvens. Die Umsatzerlöse steigen um 7,4 Millionen Euro auf 272,4 Millionen, was einem Plus von 2,8 Prozent entspricht.

Sehr erfreulich entwickeln sich dabei die Erlöse aus dem Non-Aviation-Geschäft. Sie klettern gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf ein Allzeit-Hoch. 89,6 Millionen Euro trägt dieses Segment in diesem Jahr zu den Gesamterlösen bei.

UPS Frachtzentrum für 200 Millionen US-Dollar

Das neue Germanwings-Gebäude wird in diesen Tagen fristgerecht nach nur fünfmonatiger Bauzeit schlüsselfertig an seinen künftigen Nutzer übergeben. Das sechsgeschossige Gebäude mit 6.200 Quadratmetern Bürofläche entstand gegenüber der bisherigen Germanwings-Zentrale und wird künftig fast 400 Mitarbeiter beherbergen, die Baukosten betrugen zehn Millionen Euro.

Auf Hochtouren läuft die Erweiterung des UPS-Frachtzentrums, mit der die Sortierkapazität von 110.000 auf 190.000 Pakete steigt. Mit einem Volumen von 200 Millionen US-Dollar ist es die größte Gebäude- und Anlageninvestition außerhalb der USA in der Geschichte von UPS.

Neue Gastronomie

In den Terminals gibt es ab Anfang 2014 zwei gastronomische Neuheiten. In Terminal 1 eröffnet voraussichtlich zu Karneval die Kult-Kneipe "Ständige Vertretung". Die erste "StäV" entstand vor mehr als 15 Jahren in Berlin, als Anlaufstelle für Rheinländer in der Hauptstadt. Die Airport-"StäV", unter anderem mit Gaffel-Ausschank, löst das Leysieffer auf der Landseite ab.

Voraussichtlich im April 2014 eröffnet in Terminal 2 ein McDonald‘s-Restaurant. Mit McCafé und einem sogenannten "Playpark" wird es eine der modernsten Filialen der Kette. McDonald‘s übernimmt die Fläche von Burger King auf der Empore von Terminal 2. Der Burger King in Terminal 1 bleibt erhalten. Im Zuge einer umfassenden Modernisierung wird jedoch die bisherige Optik durch einen moderneren Auftritt ersetzt.

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