In ganz Europa gab es jüngst seitens Piloten und Kabinenbesatzungen Demonstrationen gegen die von der EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit) geplante Flugdienstzeitregelung. Eine der europaweit größten Aktionen fand im Terminal 1, Abflughalle A des Frankfurter Flughafens statt. Rund 200 Piloten und Kabinenangestellte machen "auf ungewöhnliche Art" auf die Gefahren durch Übermüdung von Flugbesatzungen aufmerksam.
"Die EASA hat bei der Erarbeitung sicherer Flugdienstzeitregelungen versagt", sagt Ilja Schulz, Präsident der Vereinigung Cockpit (VC). "Die Behörde ist beratungsresistent und hat die Chance verpasst, die Flugdienstzeiten auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse sicher zu gestalten." Schulz kritisiert weiter, dass die EASA stattdessen den Wünschen der Fluggesellschaften zu weit nachgegeben hat. Kostenargumente seien vor die Passagiersicherheit gestellt worden.
Die VC kritisiert vor allem die geplante Dauer von Nachtflügen. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass es bei Dienstzeiten von mehr als 10 Stunden zu gefährlicher Übermüdung kommt. Dennoch sollen nach dem Willen der EASA 11 Stunden zur Regel werden. Weiterhin soll die neue Regelung Piloten gestatten Flugzeuge zu landen, nachdem sie schon mehr als 22 Stunden wach sind. "Man muss kein Wissenschaftler sein um zu verstehen, dass ein Mensch nach 22 Stunden nicht mehr ausreichend leistungsfähig ist um ein Flugzeug sicher zu landen.", so Jörg Handwerg, Pressesprecher der Vereinigung Cockpit.
Schon durch relativ kleine Änderungen kann man zu einer Regelung der Flugdienstzeiten kommen, die Übermüdung besser vermeidet. „ Wir appellieren an die Vernunft der Politiker. Sie müssen sich jetzt für sichere Flugdienstzeiten einsetzen.“, so Schulz.










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