Airport DUS: Reinigung von PFT um Unfallstellen funktioniert

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Die dritte PFT-Grundwassersanierungsanlage ist auf dem Gelände des Düsseldorfer Flughafens erfolgreich in Betrieb gegangen. Mit den Großanlagen am ehemaligen Feuerlöschbecken, an der Feuerwache Nord sowie jetzt im Bereich der Unfallstelle der Atlas Air von 2005 am westlichen Ende der Südbahn wird sichergestellt, dass vom Gelände des Airports kein PFT-belastetes Grundwasser mehr in Richtung Kaiserswerth abströmt. Der Reinigungsgrad der Großanlagen liegt bei nahezu 100 Prozent. Nach der Reinigung wird das geförderte Grundwasser in den Kittelbach eingeleitet. Der hat rund zwei Millionen Euro in den Bau der drei Großanlagen investiert.

„Die hydraulische Abschirmung der PFT-Eintragsstellen ist ein großer Erfolg und ein erster wichtiger Meilenstein der Sanierung der Gesamtverunreinigung. Viele Fragen rund um das Thema PFT werden derzeit noch von der Wissenschaft erforscht. Darum leisten wir hier gemeinsam mit den Umweltbehörden Stück für Stück ‚Pionierarbeit‘“, unterstreicht Flughafengeschäftsführer Thomas Schnalke.

Grundlage für die PFT-Grundwassersanierungsanlagen war eine Pilotanlage, in der an dieser Stelle bereits seit Januar 2014 verschiedene Reinigungsmethoden getestet wurden. Mit Erfolg. Denn hierbei wurde die bestmögliche Konfiguration der Filteranlage gefunden, um das Grundwasser effizient von den PFT-Stoffen zu reinigen. Das belastete Grundwasser durchläuft in der Anlage zunächst einen Kiesbett-Filter, der Eisen und andere Störstoffe ausfiltert. Ionenaustausch-Harze reinigen das Wasser bereits im zweiten Schritt vollständig von den lang- und kurzkettigen PFT. Die nachgelagerten Aktivkohle-Filter sorgen für weitere Sicherheit.

„Der ist mit Unterstützung des Umweltamtes der Stadt nun auf gutem Weg, die PFT-Grundwasserverunreinigung zu sanieren. Dies braucht jedoch Zeit. Eine deutliche Verringerung der Verunreinigung ist erst nach Jahren umfangreicher Sanierung zu erwarten“, betont Helga Stulgies, Beigeordnete der Landeshauptstadt .

Alle Maßnahmen am wurden und werden in enger Abstimmung mit dem städtischen Umweltamt durchgeführt. Hunderte Rammkernsondierungen wurden hierbei auf dem Flughafengelände durchgeführt und viele hundert Boden- und Grundwasserproben entnommen.

Für sämtliche Maßnahmen sind jeweils aufwändige Versuche vor Ort erforderlich. Dazu gehört als einer der nächsten Schritte die Planung der Sanierung der Eintragsstellen auf dem Flughafengelände. Hierfür kommen unterschiedliche Verfahren in Betracht. Am westlichen Ende der Südbahn (Unfallstelle Atlas Air) sowie beim früheren Feuerlöschübungsbecken wurden bereits rund 3.000 Tonnen belasteter Boden entfernt, das frühere Feuerlöschbecken wurde fachgerecht zurückgebaut und die PFT belasteten Baustoffe und Bodenmassen ordnungsgemäß entsorgt.

Zusätzlich steht noch die Prüfung weiterer Maßnahmen zur Sanierung der Fahnen außerhalb des Flughafengeländes an. Hierfür sind weitere detailliertere Boden- und Grundwasseruntersuchungen notwendig. Zurzeit erfolgt die Standortsuche für die erforderlichen Pumpversuche zur Fahnensanierung.

Übeltäter Löschschaum

Die erhöhten PFT-Konzentrationen an einigen Stellen des Flughafengeländes sind auf die für den Flughafenbetrieb zwingend notwendige Anwendung von zugelassenen Löschmitteln zurückzuführen. Diese Schäume waren standardmäßige, marktübliche Produkte, die von den Feuerwehren vor allem zur Bekämpfung von Flüssigkeitsbränden (z.B. Kerosin) verwendet wurden. Die negativen Eigenschaften von PFT waren damals noch nicht bekannt.

Direkt nachdem die nachteiligen Auswirkungen von PFT bekannt wurden, entschied die Flughafenfeuerwehr 2007, derartige Produkte nicht mehr einzusetzen. Seitdem werden für den Ernstfall nur noch PFT-reduzierte Löschmittel vorgehalten. Übungen mit Löschschäumen finden seit 2007 ebenfalls nicht mehr statt. Darüber hinaus hat der das ehemalige, seit 2007 nicht mehr genutzte Feuerlöschübungsbecken im Mai 2011 durch ein neues Funktionstestbecken ersetzt, das insbesondere unter Umwelt- und Sicherheitsaspekten dem neuesten Stand der entspricht.

PFT-Belastungen weit verbreitet

Erstmals wurde das industriell hergestellte PFT in den 1970er Jahren in der Umwelt festgestellt. Mittlerweile sind PFT-Belastungen in Gewässern und Böden weitverbreitet. Erhöhte PFT-Konzentrationen kommen an sehr vielen Stellen weltweit vor. PFT werden etwa von der Kleidungs-, Agro-, Pharma- und Chemieindustrie produziert, verkauft und eingesetzt. Nahezu alle Betriebs- und kommunalen Feuerwehren nutzten in der Vergangenheit PFT-haltige Löschmittel.

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