A350 XWB statt Dreamliner – 68 Milliarden US-Dollar Aufträge für Airbus

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Airbus hat auf der Paris Air Show 2013 Aufträge und Kaufabsichtserklärungen für insgesamt 466 Flugzeuge im Wert von 68,7 Milliarden US-Dollar verbucht – ein klarer Beleg für die robuste Geschäftsentwicklung der zivilen Luftfahrtindustrie. Das Neugeschäft umfasst Grundsatzvereinbarungen (MoU) über 225 Flugzeuge im Wert von rund 29,4 Milliarden US-Dollar sowie Festaufträge über 241 Flugzeuge im Wert von rund 39,3 Milliarden US-Dollar.

Die A320-Familie setzte ihren imposanten Erfolg auf dem Single-Aisle-Markt unvermindert fort. 371 Bestellungen und Kaufabsichtserklärungen von sechs Kunden wurden während der Messe abgeschlossen – Gesamtwert rund 37,8 Milliarden US-Dollar. Klarer Spitzenreiter bei den Verkaufszahlen war die A320neo. Aber auch die A320ceo konnte 88 Aufträge für sich gewinnen und damit beweisen, dass das aktuelle Serienmodell in der Branche nach wie vor als "Arbeitspferd" gesucht ist.

Eine der herausragenden Kaufabsichtsklärungen für die A320-Familie kam von easyJet: Mit dem angekündigten Kauf von 100 A320neo plus 35 A320ceo konnte Airbus einen sehr intensiven Konkurrenzkampf für sich entscheiden. Lufthansa bestätigte die Bestellung von 100 zusätzlichen Flugzeugen und untermauerte den Erfolg der A320-Familie weiter. Darüber hinaus verbuchte Airbus für die A320-Familie Aufträge und Kaufabsichtserklärungen von Hong Kong Aviation Capital (60 Flugzeuge), ILFC (50) und Spirit (20). Der von Syphax Airlines aus Tunesien angekündigte Kauf von drei Flugzeugen war als erste Kaufabsichtserklärung für die A320neo aus Afrika besonders bedeutsam.

Airbus A350 XWB ersetzt Boeing 777, und übertrumpft Dreamliner

Die A350 XWB glänzte als weiterer Star der Paris Air Show. Der neue Airbus-Jet hatte am Freitag, dem 14. Juni 2013, erfolgreich seinen Erstflug absolviert. Bereits am Mittwoch, dem 19. Juni, erhob sich das Flugzeug zum zweiten Mal in die Luft. Airbus nahm während der Messe 69 weitere Aufträge und Kaufabsichtserklärungen im Wert von 21,4 Milliarden US-Dollar für das Flugzeug entgegen – von vier Kunden auf verschiedenen Kontinenten. Air France-KLM erteilte einen Festauftrag über 25 A350-900.

Singapore Airlines stockte einen bereits vorliegenden Großauftrag für den Typ um noch einmal 30 A350-900 auf. United Airlines erweiterte ihre A350-Order um zehn A350-1000 auf insgesamt 35 Flugzeuge. Die US-Fluggesellschaft wandelte außerdem ihre ursprüngliche Bestellung von 25 A350-900 auf das größere Modell A350-1000 um – als Ersatz für seine Boeing 777. Sri Lankan unterzeichnete eine Kaufabsichtserklärung über vier A350-900 ergänzend zur Bestellung von sechs A330-300 während der Messe.

John Leahy, Chief Operating Officer Customers von Airbus, sagte: "Die dramatischen Regen- und Gewitterstürme dieses Jahr über Le Bourget haben unseren Auftragseingang nicht gedämpft." Er fügte an: "Die A350 XWB hat die 787 in den letzten fünf Jahren bei den Verkaufszahlen in einem Verhältnis von mehr als 2:1 überflügelt. Und die A320neo-Familie bleibt mit einem Marktanteil von 60 Prozent klar in Führung. Dies ist eine Ecke, in der ich mich gerne einrichte."

20 Kaufabsichten für A380 – Flotten bekommen mehr Sharklets

Für das Airbus-Flaggschiff A380 am oberen Ende der Produktpalette nahm Airbus eine Kaufabsichtserklärung über 20 Flugzeuge von Doric Lease Corp entgegen, dem weltweit drittgrößten Leasinggeber von Großraumflugzeugen. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf mehr als acht Milliarden US-Dollar. Der Vertrag mit Doric eröffnet einen wichtigen neuen Weg für die Vermarktung der A380. Diese wird so auch für Airlines verfügbar, welche das Flugzeug im flexiblen Leasing-Rahmen beschaffen möchten.

Bei der diesjährigen Paris Air Show wurden nicht nur Neuaufträge bekannt gegeben: Einige Betreiber nahmen im Rahmen der Messe auch bestellte Airbus-Flugzeuge entgegen. An erster Stelle ist hier die LATAM Airlines Group zu nennen – einer der größten A320-Kunden von Airbus, welcher in Le Bourget sein 200. Flugzeug dieses Typs übernommen hat. Der Single-Aisle-Jet hat treibstoffsparende Sharklets an den Flügelspitzen erhalten. Diese Option erfreut sich bei dieser Flugzeugfamilie inzwischen allgemeiner Beliebtheit. Air New Zealand hatte sich als erste Airline dafür entschieden und nahm nun während der Luftfahrtmesse ihre erste A320 mit Sharklets entgegen. Die Paris Air Show bot zudem den Rahmen für die Auslieferung des ersten Airbus ACJ321 an den VIP-Betreiber Comlux, der damit als erster Kunde der Airbus-Geschäftsreiseflugzeuge jedes Modell der A320-Familie in seiner Flotte hat.

Airbus bietet als weltweit führender Hersteller von Verkehrsflugzeugen die modernsten und effizientesten Passagierjets in jeder Kategorie – von den Single-Aisle-Modellen der A320-Familie bis hin zum weltweit größten Verkehrsflugzeug, der A380. Das Unternehmen verfügt über Konstruktions- und Fertigungsstandorte in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Spanien. Es ist mit Tochtergesellschaften in den USA, China, Japan und im Nahen Osten vertreten. Airbus mit Hauptsitz in Toulouse ist ein EADS-Unternehmen.

 

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