IGL Industriegewerkschaft für Arbeitnehmer im Luftverkehr gestartet

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Die Industriegewerkschaft Luftverkehr IGL e.V. ist die Gewerkschaft aller Arbeitnehmer des Luftverkehrs in Deutschland. Sie vertritt damit die berufs- und tarifpolitischen Interessen von mehr als 250.000 Arbeitnehmern. Seit vergangenem Montag ist die Industriegewerkschaft in das Vereinsregister des zuständigen Gerichts in Darmstadt eingetragen. Damit ist der Gründungsprozess abgeschlossen. Die Konstruktion der IGL macht es tariffähigen Gewerkschaften wie der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) möglich, unkompliziert Mitglied der großen IG Luftverkehr zu werden. Derzeit befindet sich die IGL in konstruktiven Gesprächen mit der Vereinigung Cockpit (VC) und der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF).

“Wir möchten betonen, dass die IGL sehr an einer Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen interessiert ist”, so Nicoley Baublies, IGL-Vorsitzender. Neben UFO, die selbst Gründungsmitglied ist, waren Vertreter der Arbeitnehmergewerkschaft im Luftverkehr (AGiL) und der Technik Gewerkschaft Luftfahrt (TGL) inhaltlich am Gründungsprozess der neuen Koalition beteiligt.

Andere Arbeitnehmer des Luftverkehrs, in denen es noch keine Berufsgewerkschaften gibt, werden direkte Mitglieder der IGL. “Wir versammeln auf diese Weise die Kompetenz etablierter Gewerkschaften sowie betriebliches Know-How und nutzen die gemeinsame Expertise, um die zersplitterten Berufsgruppen ebenfalls zu vereinen. Auf diese Weise entsteht eine Branchengewerkschaft, die zugleich Spartengewerkschaft ist – mit dem Besten aus beiden Welten”, erläutert Daniel Flohr, Sprecher der IGL.

Mitreden bei Umstrukturierungen

Auf tarifpolitischer Ebene ist der erste Schritt der IGL eine Teilnahme an der Konzerntarifrunde bei Lufthansa. Noch am Freitagabend wurde Lufthansa zu Tarifverhandlungen aufgerufen. “Wir halten eine gemeinsame Vorgehensweise in dieser Phase des Konzernumbaus für unerlässlich und hoffen, dass Lufthansa erkennt, dass wir sehr entschlossen sind, uns davon nicht abhalten zu lassen”, so Baublies.

Für die IGL ist bereits jetzt schon klar, dass es nicht dabei bleiben wird. “Nicht nur der Lufthansakonzern befindet sich im Umbruch. Fraport, airberlin, Tuifly, Thomas Cook, Condor Technik, Eurowings – das sind nur einige Beispiele mit akutem Handlungsbedarf in unserer Industrie”, erklärt Sigfried Trissler, stellvertretender IGL-Vorsitzender, weiter.

Die Tarifarbeit bleibt aber nicht das einzige Thema, für das sich die IGL künftig stark machen wird. Mit Wahrnehmung der Interessen von mehr als 250.000 Arbeitnehmern, will die Gewerkschaft auf bundes- und europapolitischer Ebene verstärkten Einfluss auf die Rahmenbedingungen der Luftfahrt insgesamt nehmen. Mit einer gemeinsamen Vertretung sieht die IGL auch berufspolitische Ziele deutlich wirkungsvoller und schneller umsetzbar.

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