LHT half beim Zerlegen der „Landshut“

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes hat ein Team der Lufthansa AG seit Ende August die ehemalige Lufthansa Boeing 737-200 D-ABCE „Landshut“ im brasilianischen Fortaleza fachmännisch zerlegt und für den Transport vorbereitet. Am 22. August begann ein fünfzehnköpfiges Expertenteam der Lufthansa mit den Arbeiten.

Am Wochenende traf das dann „per Luftpost“ im Bauch einer Antonov An 124 sowie einer Ilyushin IL-76 in seiner künftigen Heimat in Friedrichshafen am ein. Dort wird es im Dornier Museum seine künftige Heimat finden und der Öffentlichkeit als Teil der Deutschen Geschichte zugänglich gemacht.  Große Schritte waren dabei zunächst die Demontage der Triebwerke. Es folgten Höhen- und Seitenleitwerke.

Spezialisten und hoher Besuch

Nachdem das aufgebockt wurde, konnten auch die Fahrwerke entfernt werden. Der letzte aber auch aufwändigste Schritt der Demontage begann am 13. September mit der Trennung der linken Tragfläche vom Rumpf. Parallel liefen zu diesem Zeitpunkt bereits die Transportvorbereitungen. Immer wieder wurde das Projektteam von Medien begleitet und erhielt hochrangige Besuche des Diplomatischen und Konsularischen Corps.

Am 13. Oktober 1977 entführten vier palästinensische Terroristen die Boeing 737-200 D-ABCE „Landshut während des so genannten „Deutschen Herbstes“. Am 18. Oktober 1977 wurde die Entführung erfolgreich durch die GSG-9 in Mogadischu beendet. Das Flugzeug flog bis 1985 für die Lufthansa und wurde dann in die USA verkauft. Nach zahlreichen weiteren Besitzern wurde es im Jahr 2008 in Fortaleza endgültig aus dem Betrieb genommen und stand seitdem am Rande des Flughafens.

Nieten lösen bei 50 °C

„4.000 spannende, herausfordernde aber auch faszinierende Arbeitsstunden liegen hinter uns. Bei über 50 Grad Innenraumtemperatur stundenlang in der Tragfläche kopfüber Nietverbindungen zu lösen, ist nicht für jeden ein Traumjob. Aber wir haben alle die nötige Motivation dafür. Die Chance, so einen Job zu übernehmen, bekommt man nicht zweimal im Leben“, beschreibt Martin Brandes die Begeisterung des Teams.

Man habe im Umfeld einer einmaligen Kombination aus luftfahrttechnischer Perfektion, totaler Improvisation und brasilianischem Humor gearbeitet, beschrieb Projekt-Koordinatorin Lisa Hafemann die Herausforderungen ihrer Arbeiten vor Ort. In jeder freien Minute legte die ausgebildete Fluggerätmechanikerin selbst Hand an und unterstützte bei der Demontage. Die Motivation, am Flugzeug arbeiten zu können, verlasse einen schließlich nie, so Hafemann.

Unterstützung gab es von der gesamten – so beispielsweise beim Transport des umfangreichen Equipments durch die , aber auch von LSG Sky Chefs. Logistik Services organisierte Transport und Versand. Auch half unbürokratisch bei der Abwicklung von Transporten. „Bei einem solchen Projekt für uns eine Selbstverständlichkeit“, sagt Johannes Winter, Leiter Unternehmenskommunikation der Thomas Cook Group .

Vorheriger ArtikelRenaturierung am Flughafen Zürich: Ausbau und Erholung
Nächster Artikel„Crazy Sunday“ 2017 einmal märchenhaft