Deutsche Lufthansa AG und UFO – Einigung im Tarifkonflikt

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Die Deutsche Lufthansa AG und die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) haben in der Tarifauseinandersetzung eine Einigung erzielt. Beide Parteien haben sich, auf Grundlage der Empfehlung von Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup zur Schlichtung des Tarifkonflikts, geeinigt. Damit ist die seit April 2012 andauernde Tarifrunde abgeschlossen.

Gegenstand der Schlichtung waren der Vergütungstarifvertrag, die Ergebnisbeteiligung sowie die Verhandlungsverpflichtung zur Vergütungsstrukturreform aus der Schlichtungsschlussempfehlung vom 16. Januar 2011. Die zwischen Lufthansa und UFO erzielte Einigung umfasst sowohl die Inhalte der Schlichtungsschlussempfehlung, als auch Vereinbarungen aus einem Parallelverfahren, in dem weitere Themen zwischen verhandelt wurden.

Der Vergütungstarifvertrag wird zum 01. Januar 2013 wirksam und läuft bis zum 31. Dezember 2014.

Lufthansa Passagevorstandsmitglied Peter Gerber, Verhandlungsführer der Lufthansa, sagte: „Nach vielen Monaten schwieriger Verhandlungen haben wir nun eine Vereinbarung gefunden, die den Positionen beider Tarifparteien Rechnung trägt. Für uns war die nachhaltige Weiterentwicklung des Tarifsystems, mit einer Vergütungstabelle für neue Mitarbeiter, als Einstieg in eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur essentiell. Zudem haben wir wichtige Fortschritte bei Flexibilisierung und Produktivität erzielt. Im Gegenzug hat Lufthansa Vergütungssteigerungen akzeptiert sowie Zugeständnisse zur Arbeitsplatzsicherung gemacht. Insgesamt wurde gemeinsam ein tragfähiges Ergebnis erzielt, das beiden Parteien etwas abverlangt und zugleich die Interessen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite berücksichtigt.“

Einmalzahlung und weniger für neue Mitarbeiter

Eine Erhöhung der Stufenbeträge in der Grundvergütungstabelle um 100 Euro. Für die Mitarbeiter in den Endstufen beträgt die Anhebung 50 Euro. Zusätzlich wurde eine Einmalzahlung in Höhe von 320 Euro für alle Mitarbeiter der Kabine vereinbart, was einem Volumen von rund 0,6 Prozent entspricht.

Der Abschluss ergibt eine Tabellenerhöhung im Gesamtvolumen von 3,95 Prozent. Der Forderung der UFO nach Abschaffung der sogenannten Vorschaltstufen für rund 6.000 Mitarbeiter wurde in der Vereinbarung ebenfalls Rechnung getragen. Davon profitieren besonders die Mitarbeiter niedrigerer Gehaltsstufen. Im Gegenzug wurden eine zwölfmonatige Aussetzung der Stufensteigerung für alle Mitarbeiter sowie Verbesserungen der Produktivität vereinbart.

Mit einer neuen Tabelle für alle künftig einzustellenden Mitarbeiter, wurde eine wichtige Grundlage für die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze in der Kabine und der Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa umgesetzt. 

In Verbindung mit der Vergütungsstrukturreform wurde eine verbesserte Ergebnisbeteiligung vereinbart, welche maximal ein Brutto-Monatsgehalt erreichen kann.

Mit einem neuen Jahresarbeitszeitmodell für neue Mitarbeiter, die an einem saisonalen Einsatz bei Lufthansa interessiert sind, wird eine wichtige Komponente zum Ausgleich saisonaler Nachfrageschwankungen in die Vergütungsstruktur eingeführt.

Für die Mitarbeiter in der Kabine wurden zudem – trotz schon bestehender und sich anbahnender weiterer Überkapazitäten – betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31. Dezember 2014 ausgeschlossen. Diese Zusage wird durch die Einführung eines solidarischen Arbeitszeitkorridors von fünf Prozent bei den Mitarbeitern der Kabine unterstützt.

Für den freiwilligen Übergang von Mitarbeitern der Kabine zu Germanwings, die künftig die Direktverkehre der Lufthansa übernehmen wird, haben die Tarifpartner Absicherungskomponenten vereinbart, die insbesondere einen Bestandsschutz bei Vergütung und Versorgung vorsehen.

Nach Unterzeichnung der Tarifvereinbarung in Wiesbaden betonte Gerber: „Ausdrücklicher Dank gilt dem Schlichter, Prof. Bert Rürup, der mit großer Sachkunde und Verhandlungsgeschick der Schlichtung zum Erfolg verholfen hat. Jetzt, da die Kontroversen überwunden sind, wollen wir den Blick nach vorn richten, das vertrauensvolle Verhältnis stärken und gemeinsam den Herausforderungen des Wettbewerbs begegnen.“

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