Hauptversammlung der Lufthansa steckt Strategie ab

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Zu Beginn der 62. ordentlichen Hauptversammlung der Deutschen Lufthansa AG erinnerten der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Mayrhuber und der Vorsitzende des Vorstands, Carsten Spohr, an das Germanwings-Unglück vom 24. März 2015. In einer Schweigeminute gedachten alle Aktionäre der Opfer. In seiner Rede vor der Hauptversammlung in kündigte Carsten Spohr die konsequente Weiterentwicklung des Unternehmens an. Der mit dem Programm „7to1 – Our Way Forward“ eingeleitete Veränderungskurs solle fortgesetzt werden, um die Zukunftsfähigkeit des Konzerns zu sichern, sagte Spohr in seiner Rede vor den Aktionären.

„Wir brauchen finanzielle Stabilität mit einer gesunden Profitabilität. Gleichzeitig müssen wir unsere Flotte und unsere Infrastruktur kontinuierlich modernisieren und die dafür notwendigen Investitionen sicherstellen. Wir haben den Anspruch, für unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter erste Wahl zu sein und unsere Marktposition weiter auszubauen“ so Carsten Spohr.

mit 100 Flugzeugen zur Nummer drei

Die Lufthansa Gruppe wird künftig auf drei stabilen Säulen stehen. Neben dem wichtigen Kerngeschäft der Premium-Airlines, die mit ihren etablierten Marken Lufthansa, und Austrian Airlines den Verkehr über die Drehkreuze anbieten, wird mit der neuen eine junge, pan-europäische Zweitmarke etabliert. Diese zweite Säule soll den Punkt-zu-Punkt-Verkehr der Lufthansa Gruppe tragen und in wenigen Jahren mit mehr als 100 Flugzeugen zur Nummer Drei im europäischen Low-Cost-Markt ausgebaut werden.

Die dritte Säule bilden die Service-Gesellschaften der Lufthansa Gruppe. Dieser Bereich, in dem bereits heute mehr als die Hälfte der 120.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, hat mit den erfolgreichen Weltmarktführern Lufthansa Technik und LSG SkyChefs ebenso wie mit den Finanzgesellschaften AirPlus und Miles & More ebenfalls überproportionale Wachstumsperspektiven.

Fahrplan bei Investitionen und Modernisierungen

Vor dem Hintergrund unverändert hoher Investitionen des Konzerns wurden die Prioritäten der einzelnen Vorhaben überprüft. Für das laufende Jahr 2015 plant die Lufthansa Gruppe Bruttoinvestitionen von 2,9 Milliarden Euro bei einem ausgeglichenen Free Cashflow. Für die Jahre 2016 und 2017 sollen die Investitionen auf jeweils 2,5 Milliarden Euro begrenzt werden. Vor diesem Hintergrund wird der geplante Bau eines neuen Frachtzentrums der Lufthansa Cargo in Frankfurt um mindestens zwei Jahre verschoben.

Nachdem bereits in den vergangen Jahren eine Vielzahl von Verbesserungen und Modernisierungen für die Kunden und der Lufthansa Gruppe umgesetzt wurde, kann das umfangreiche Umrüstungsprogramm zur Erneuerung der Flugzeugkabinen in diesem Jahr abgeschlossen werden. Dabei erhalten nicht nur die Langstreckenflugzeuge der Lufthansa Passage neue Ausstattungen in allen Klassen, sondern auch und Austrian Airlines verbessern die für ihre .

Zum Abschluss seiner Rede dankte Carsten Spohr allen Beschäftigten der Lufthansa Gruppe: „Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die keine einfache Zeit hinter sich haben, spreche ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aus. Ich bin stolz, mit diesem Team arbeiten zu dürfen.“

Angebot Gesamtschlichtung an Vereinigung

Um in der laufenden Tarifauseinandersetzung mit der Vereinigung einer Lösung näher zu kommen, kündigte der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende das Angebot einer Gesamtschlichtung aller offenen Tarifverträge an. Dies hatte die Piloten-Gewerkschaft in der Vergangenheit wiederholt gefordert. Lufthansa rechnet für 2015 weiterhin mit einer Gewinnsteigerung. Das „Adjusted Ebit“1 soll auf mehr als 1,5 Milliarden Euro vor Streikkosten steigen. „Nachdem 2014 das Jahr der Weichenstellung für die Zukunft der Lufthansa war, wird 2015 das Jahr der Umsetzung: Mit Fokus auf Qualität, Effizienz und Innovationen, mit zusätzlichem Wachstum unserer Service-Gesellschaften und mit der neuen Eurowings schaffen wir eine wettbewerbsfähige und zukunftsfähige Lufthansa Gruppe“, so Spohr.

1. Das „Adjusted EBIT“ ergibt sich aus dem EBIT, bereinigt um Abgangsbuchgewinne und -verluste, außerplanmäßige Zu- und Abschreibungen sowie Pensions-Sondereffekte.

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