Entgelte am Flughafen Hannover nach Lärm- und Abgaswerten

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Der Flughafen Hannover hat mit seiner vom niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr genehmigten "Anpassung der Entgelte zum 01.01.2014" eine stärkere Differenzierung der Entgelte nach Lärmgesichtspunkten und Schadstoffemissionen der Flugzeuge vorgenommen.

Es wird auf der Basis bereits bestehender Entgeltmodelle wie zum Beispiel in Frankfurt ein emissionsabhängiges Entgelt eingeführt. Statt eines Anteils von fünf Prozent im Jahr wird die Umweltkomponente (ganztägiger Lärmzuschlag/Nachtzuschlag sowie Emissionsentgelt) damit künftig einen Anteil von rund 21 Prozent an den Gesamtentgelten haben.

Landeentgelt nach Lärm- und Nachtzeitkomponente

Bei der neuen Kategorisierung der Flugzeugtypen werden diese basierend nach tatsächlich vor Ort gemessenem Lärm ab dem Jahr 2014 dann auch in zehn Klassen eingeteilt. Die Bestandteile sind:

  • Gewichtsabhängiges Entgelt
  • Einführung eines ganztägigen Lärmzuschlags pro Bewegung basierend auf tatsächlich gemessenem Lärm (00:00 Uhr bis 24:00 Uhr) berechnet auf der Basis einer differenzierteren Lärmkategorisierung (zehn statt bisher sieben Klassen)
  • Einführung eines Nachtzuschlages auf der Basis von drei Nachtzeiten (22:00 Uhr – 23.59 Uhr/00:00 Uhr bis 04:59 Uhr/05:00 Uhr bis 05:59 Uhr) und tatsächlich gemessenem Lärm, sowie die
  • Einführung eines emissionsabhängigen Entgelts

Hierbei steigen die Zuschläge progressiv an, ausgehend von lärmärmeren Flugzeugen hin zu lauten Flugzeugtypen. Die Differenzierung erfolgt nach Flugzeugtyp, Tages- und Nachtzeit. Das bedeutet: Grundsätzlich wird das Entgeltniveau für Flüge in den Nachtzeiten künftig teurer. Die emissionsabhängigen Entgelte sind der zweite Baustein der neuen Entgeltordnung.

Von 640 bis 27.622 Euro – Steuernde Wirkung

Nach dem neuen Entgeltmodell muss beispielsweise ein A320 am Tag 640 Euro, eine MD11 in der Kernnacht zum Vergleich 3.070 Euro und eine Antonov 124 sogar 27.622 Euro entrichten.

Daniela Behrens, Staatssekretärin im niedersächsischen Wirtschaftsministerium und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Flughafens Hannover-Langenhagen, betont: "Mit der Neuregelung hat der Flughafen Hannover ein wichtiges Ziel aus der Koalitionsvereinbarung der neuen Landesregierung aufgegriffen."

Die Regierungsfraktionen hatten sich auf eine stärker nach Lärm und Abgas gestaffelte Entgeltordnung verständigt. Die Kurzformel lautet: Das Entgelt für ein lautes Flugzeug in der Nacht ist für eine Airline spürbar höher als für ein leises Flugzeug am Tag.

Man erwarte sich denn auch von den neuen Entgelten eine steuernde Wirkung auf den Flugbetrieb in Hannover-Langenhagen.

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