RUAG Space baut Hitzeschutz für ESAs SOLAR Orbiter

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Die neue Wissenschaftsmission "Solar Orbiter" der europäischen Weltraumagentur ESA wird sich ab 2017 der Erforschung der Sonne widmen. Auf ihrer Flugbahn kommt die Sonde dabei der Sonne so nahe wie kein Satellit zuvor, was eine besondere Herausforderung an die Sonde stellt.

Aus dem sehr geringen Abstand von etwa 60 Sonnenradien wird sie die Sonne dafür genauestens beobachten können und Nahaufnahmen liefern. Wissenschaftler erwarten sich dadurch einen großen Fortschritt in der Sonnenphysik.

Besonderer Schutz gegen Hitzestrahlung

Aufgrund der Nähe zur Sonne ist der Satellit einer Hitzestrahlung von rund 17,5kW/m2 ausgesetzt. Ein spezieller Schutzschild auf der Sonnenseite, der jedoch kein Teil des Subsystems von ist, schützt den Satelliten durch Abschattung vor dem größten Teil dieser enormen Hitzebelastung. Zusätzlich wird der gesamte Satellit jedoch auch mit einer thermischen Isolation von Space umhüllt.

Diese aus mehreren Einzellagen metallbedampfter Polyester- und Polyimidfolie aufgebaute Isolation ermöglicht, das Innere des Satelliten auf einem für die empfindlichen Messinstrumente akzeptablen Temperaturniveau zu halten. Unterstützend wirken dabei auch noch Kühlpaneele, die die von den Instrumenten an Bord erzeugte Abwärme mit Hilfe von hoch reflektierenden Spiegeln in den abstrahlen.

als Subauftragnehmer

RUAG Space konnte die Ausschreibung für Entwicklung, Bau und Lieferung des gesamten "Thermalhardware Subsystems" für SOLAR Orbiter trotz zahlreicher namhafter Mitbewerber für sich entscheiden. Im Gegensatz zu anderen Projekten beinhaltet die Führung eines ganzen Subsystems auch die Notwendigkeit der Auswahl und Führung weiterer Unterauftragnehmer. So wurde von RUAG Space eine internationale Ausschreibung nach den Regeln der ESA durchgeführt und die Kühlpaneele letztlich an vergeben.

Der Auftrag ist mit einem Gesamtwert von insgesamt etwa sieben Millionen Euro der größte Einzelauftrag für RUAG Space im Bereich Thermale Systeme seit Bestehen dieser Abteilung. Etwa 60 Prozent des Projektvolumens verbleibt als Wertschöpfung bei RUAG Space selbst.

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