Lufthansa im Q1: Treibstoff über 200 Mio. Euro teurer

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Der Umsatz der Group stieg im ersten Quartal um drei Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Das Adjusted lag mit -336 Millionen Euro deutlich unter Vorjahr (Vorjahr: 52 Millionen Euro).

Wesentliche Treiber des Ergebnisrückgangs waren die um 202 Millionen Euro gestiegenen Treibstoffkosten und der Rückgang der Stückerlöse in Europa. Die fortgesetzte Reduzierung der Stückkosten konnte diese Belastungen nur teilweise kompensieren. Damit betrug die Adjusted -Marge -4,3 Prozent (Vorjahr: 0,7 Prozent). Das Konzernergebnis ging auf -342 Millionen Euro zurück (Vorjahr: -39 Millionen Euro).

Überkapazitäten und Auslastung

Nach einem schwachen ersten Quartal 2019 mit einem Adjusted EBIT von -336 Millionen Euro erwartet aber eine deutlich bessere Entwicklung im weiteren Verlauf des Jahres. „Überkapazitäten, insbesondere auf Kurz- und Mittelstrecken innerhalb Europas, haben unser Quartalsergebnis deutlich belastet. Gleichwohl sind wir zuversichtlich, dass unsere Stückerlöse schon im zweiten Quartal wieder steigen werden. Unsere Zuversicht basiert vor allem auf einer guten Buchungslage für die kommenden Monate“, sagt Ulrik Svensson, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.

Im ersten Quartal 2019 hat die Lufthansa Group 1,2 Milliarden Euro investiert (Vorjahr: 826 Millionen Euro), ein Großteil davon in neue, kosten- und treibstoffeffizientere Flugzeuge. Der Anstieg ist ausschließlich auf Anzahlungen für Flugzeuge zurückzuführen, die erst in den nächsten Jahren ausgeliefert werden. Die Nettokreditverschuldung stieg aufgrund der erstmaligen Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 auf rund 5,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,5 Milliarden Euro). Ohne die Veränderung der Bilanzierungsregeln wäre sie stabil geblieben.

Einschließlich der Pensionsverpflichtungen lag der Verschuldungsgrad (Nettokreditverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) bei 2,4 (Vorjahr: 1,8). Auch hier erklärt sich die Veränderung größtenteils aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16. Der Adjusted Free Cashflow, in dem auch die im Finanzierungscashflow gezeigten Tilgungszahlungen für operative Mietverpflichtungen enthalten sind, ging auf 178 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 800 Millionen Euro). Neben dem rückläufigen Ergebnis waren dafür vor allem die gestiegenen Investitionen und höhere Steuerzahlungen im Zusammenhang mit den gestiegenen Ergebnissen der letzten Jahre verantwortlich.

Netzwerk-Airlines

Die Netzwerk-Airlines Lufthansa, und Austrian Airlines verbuchten ein Adjusted EBIT von -160 Millionen Euro (Vorjahr: 132 Millionen Euro). Die Adjusted EBIT-Marge erreichte -3,3 Prozent und lag damit 6,0 Prozentpunkte unter dem Vorjahr (Vorjahr: 2,7 Prozent). Die Stückerlöse sanken im ersten Quartal auf währungsbereinigter Basis um 5,2 Prozent, vor allem aufgrund der schwierigen Marktsituation in Europa. Das Langstreckengeschäft in und entwickelte sich deutlich besser. Die um Treibstoff- und Währungseinflüsse bereinigten Stückkosten sanken um 0,8 Prozent.

Preiskampf in Wien voll ausgebrochen

Austrian Airlines musste im saisonal bedingt schwachen Winterquartal ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Adjusted EBIT) von -99 Mio. Euro (Q1 2018: -73 Mio. Euro) verbuchen. Der hohe Ergebnisrückgang um 36 Prozent ist im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückzuführen: höhere Treibstoff- und Wartungskosten sowie die verschärften Wettbewerbsbedingungen am Standort Wien. Trotz der Billigkonkurrenz konnte Austrian Airlines ihr Geschäft ausbauen: Die Passagieranzahl stieg um sieben Prozent auf 2,7 Millionen.

Laut Austrian Airlines CFO Wolfgang Jani sei der Preiskampf am Flughafen Wien nun voll ausgebrochen. Auch wenn sich Kunden derzeit über günstige Ticketpreise freuen können, werde es am Ende einige Opfer unter den Billigfliegern gebem. AUA werde dagegen ihre Rolle als Marktführer jedenfalls verteidigen.

Der Umsatz ist um vier Prozent auf 382 Millionen Euro, die Gesamterlöse um drei Prozent auf 404 Millionen Euro gesunken. Die betrieblichen Aufwendungen sind aufgrund erhöhter Treibstoff- und Wartungskosten um drei Prozent auf 502 Millionen Euro angestiegen (siehe Tabelle im Anhang). Das Ergebnis, ausgedrückt als Adjusted EBIT (bereinigtes Ergebnis vor Zinserträgen und Steuern) lag bei -99 Mio. Euro und somit um 36 Prozent oder 26 Mio. Euro unter dem Vorjahr (Q1 2018: -73 Mio. Euro).

Eurowings

Das Adjusted EBIT von Eurowings ging auf -257 Millionen Euro zurück (Vorjahr: -212 Millionen Euro). Die Stückerlöse lagen, vor allem aufgrund des hohen Preisdrucks auf der Kurzstrecke, der im Vergleich zu den Netzwerk-Airlines einen überdurchschnittlichen Teil der Eurowings Erlöse ausmacht, währungsbereinigt um 8,5 Prozent unter Vorjahr. Die um Treibstoff- und Währungseffekte bereinigten Stückkosten lagen um 7,2 Prozent unter Vorjahr. Eurowings profitierte hierbei von dem Wegfall der Integrationskosten für ehemalige Air Berlin Flugzeuge im Vorjahr. Darüber hinaus wurden weitere Kostensenkungsmaßnahmen angestoßen, die sich im weiteren Jahresverlauf auszahlen werden.

Aviation Services

Die Geschäftsbereiche Technik und Catering konnten ihr Ergebnis im ersten Quartal steigern, den Rückgang im Bereich Logistik aber nicht kompensieren. In der Logistik-Sparte mit Lufthansa verringerte sich das Ergebnis um 67 Prozent auf 24 Millionen Euro (Vorjahr: 72 Millionen Euro), vor allem aufgrund der rückläufigen Marktentwicklung auf den Routen zwischen Europa und , der sich auch Lufthansa nicht entziehen konnte.

Das Adjusted EBIT der Lufthansa Technik lag 17 Prozent über Vorjahr bei 125 Millionen Euro (Vorjahr: 107 Millionen Euro), vor allem aufgrund einer deutlich verbesserten Entwicklung im Geschäftsbereich Triebwerksüberholung. Das Cateringgeschäft der LSG Group hat im ersten Quartal 2019 das Ergebnis auf zwei Millionen Euro gesteigert (Vorjahr: einer Million Euro). Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG hat beschlossen, einen formalisierten Verkaufsprozess für eine mögliche Veräußerung der LSG Group als Ganzes oder in Teilen vorzubereiten. Ob am Ende des Prozesses ein Verkauf der LSG erfolgt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Das Adjusted EBIT der weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen ging vor allem aufgrund gestiegener IT-Investitionen um 30 Millionen Euro auf -59 Millionen Euro zurück (Vorjahr: -29 Millionen Euro).

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2019 rechnet die Lufthansa Group unverändert mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und einer Adjusted EBIT-Marge von 6,5 bis 8,0 Prozent. Im Unterschied zur ursprünglichen Prognose wird das Kapazitätswachstum bei Eurowings allerdings nun bei null Prozent erwartet (vorher: zwei Prozent). Die Treibstoffkosten der Netzwerk-Airlines werden voraussichtlich 600 Millionen Euro über Vorjahr liegen (vorher: 550 Millionen Euro über Vorjahr). Dafür geht der Konzern nunmehr davon aus, dass das Ergebnis des Segments „Weitere Gesellschaften und Konzernfunktionen“ um circa 100 Millionen Euro unter Vorjahr liegen wird (vorher: 150 Millionen Euro unter Vorjahr).

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