Fraport sieht sich wirtschaftlich gut aufgestellt

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Auf der ordentlichen Hauptversammlung der Fraport AG blickt der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Schulte auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurück. „Unterstützt durch die starke Verkehrsentwicklung haben wir neue Höchstwerte beim Umsatz und – auf bereinigter Basis – auch beim Ergebnis erzielt“, kommentierte Dr. Schulte den Geschäftsverlauf.

„Wir haben unsere Ziele voll erreicht und sind sehr gut aufgestellt, um die positive Entwicklung fortzusetzen.“ Der Konzern-Umsatz stieg um knapp 13,5 Prozent auf 2,93 Milliarden Euro. Hierzu trugen allein die erstmals konsolidierten griechischen Flughäfen 235 Millionen Euro bei. Das operative Ergebnis (EBITDA) war aufgrund positiver Sondereffekte im Vergleichsjahr 2016 leicht rückläufig. Zu berücksichtigen sind insbesondere die Entschädigungszahlung aus dem Projekt Manila und der Anteilsverkauf an der Thalia Trading Ltd., die den Vorjahreswert deutlich erhöht hatten. Bereinigt um diese Einmaleffekte stieg das EBITDA um rund 18 Prozent auf knapp über eine Milliarde Euro. Das Konzern-Ergebnis verbesserte sich auf bereinigter Basis um 21,6 Prozent auf rund 360 Millionen.

Internationales Geschäft gewinnt weiter an Bedeutung

Das internationale Geschäft lieferte zu dem starken Ergebnis einen wesentlichen Beitrag. Der Anteil dieses Segments am operativen Ergebnis stieg von 24 Prozent im Jahr 2016 auf 32 Prozent (ebenfalls bereinigt um Sondereffekte). Langfristig möchte Fraport den Ergebnisanteil weiter erhöhen. Grundlage war ein deutlicher Anstieg der an allen internationalen Beteiligungsflughäfen. Mit der Übernahme der Flughäfen in und hat Fraport wichtige Meilensteine beim Ausbau des internationalen Portfolios erreicht. Dr. Stefan Schulte: „Indem wir unser internationales Portfolio konsequent weiter ausbauen, nutzen wir zusätzliche Wachstumschancen. Damit stellen wir unser Unternehmen breiter, stabiler und vor allem ertragsstärker auf.“

Fraport: Deutschland kontrolliert zu langsam

Am Frankfurter legte die Passagierzahl um 6,1 Prozent auf 64,5 Millionen Fluggäste zu. Dieser Wachstumstrend setzte sich in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres fort mit einem Anstieg von 8,7 Prozent. Das starke Passagierwachstum geht insbesondere auf die etablierten Netzwerk- und damit vor allem auf die zurück. Der Frankfurter werde immer ein Premium-Hub bleiben und seinen Fokus auf beste Umsteigeprozesse und ein weltweit hohes Angebot an Verbindungen legen. Dies kann auch als Signal in Richtung verstanden werden, die verärgert über Fraport war nachdem auch Billigflieger Ryanair an Deutschlands größtem Flughafen mit Linineflügen zu operieren begann. Lufthansa hatte danach angekündigt, fünf ihrer Airbus A380 fortan nach München zu verlegen.

Nach Schultes Worten dürfte dies also nicht als strategische Richtungsänderung verstanden werden, es bleibt demnach bei Premiumniveau. Doch: „Diesem Anspruch werden die in Deutschland nicht gerecht. An anderen Flughäfen in Europa können pro Kontrollstelle in der gleichen Zeit etwa doppelt so viele überprüft werden wie in Deutschland. Die Abläufe sind dort viel effizienter und flexibler. Hier brauchen wir dringend die notwendigen Entscheidungen des Bundesministeriums des Innern, um die Wartezeiten wieder auf ein akzeptables Niveau zurückzuführen.“ so Schulte.

Ausbau bei Infrastruktur

Um die Voraussetzungen für weiteres, langfristiges Wachstum des Luftverkehrs zu schaffen, entwickelt Fraport die Infrastruktur gezielt weiter. Der Bau von Terminal 3 verläuft nach Plan. Für den vorgezogenen Flugsteig G wartet Fraport auf die Baugenehmigung der Stadt Frankfurt. Dr. Stefan Schulte: „Mit diesen Investitionen schlagen wir für den Frankfurter Flughafen ein neues Kapitel auf. Sie sind entscheidend, um in einem wachsenden Luftverkehrsmarkt den Fluggesellschaften auch künftig die notwendigen Kapazitäten bieten zu können.“

Ausblick für 2018 – Dividende erhöhen

Auf Basis der bisherigen positiven Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr hält Fraport an der Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest. Beim Passagieraufkommen rechnet das Unternehmen mit 67 bis 68,5 Millionen Passagieren. Das entspricht einem Anstieg von bis zu über 6 Prozent. Den Konzern-Umsatz erwartet das Unternehmen bei bis zu etwa 3,1 Milliarden Euro (bereinigt um Effekte aus IFRIC 12). Das Konzern-EBITDA prognostiziert Fraport zwischen etwa 1.080 bis circa 1.110 Millionen Euro.

Das Konzern-EBIT erwartet Fraport zwischen circa 690 und rund 720 Millionen Euro. Das Konzern-Ergebnis wird ebenfalls deutlich höher zwischen rund 400 und rund 430 Millionen Euro prognostiziert. Für das Geschäftsjahr 2017 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vor, wie im Vorjahr 1,50 Euro je Aktie auszuschütten. Für das Jahr 2018 soll die Dividende erhöht werden.