Lufthansa bietet Flugbegleitern erhöhte Einmalzahlung

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Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG hat einen erneuten Vorstoß für eine Lösung des Tarifkonflikts mit der Gewerkschaft UFO unternommen. Unternehmen bietet bereits seinen 19.000 Flugbegleitern Vergütungs- und Versorgungsleistungen, die weit überdurchschnittlich sind und von kaum einer anderen Fluggesellschaft weltweit erreicht werden. Dr. Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG, sprach vom Durchringen zu einer weiteren Verbesserung, dennoch müsse man gleichzeitig die Flottenentwicklung kritisch überprüfen.

Um schnellstmöglich eine Wiederaufnahme der Gespräche mit der UFO zu erreichen, hat der Vorstand daher in einer außerordentlichen Sitzung Folgendes entschieden:

Abschluss eines Vergütungstarifvertrags

Lufthansa bietet ein Vergütungs-Gesamtpaket im Volumen einer Verbesserung von insgesamt mehr als sechs Prozent:

  • Lufthansa erhöht darum die Zusage einer Einmalzahlung an alle 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa Passage signifikant um die Hälfte von 2.000 Euro auf 3.000 Euro.
  • Darüber hinaus bietet Lufthansa allen Flugbegleitern der Lufthansa Passage eine Gehaltserhöhung um 1,7 Prozent zum 01. Januar 2016 sowie eine Gehaltserhöhung um weitere 1,7 Prozent zum Jahresstart 2017.

Ruhestandsregelung ab 55 Jahre

Lufthansa akzeptiert die Forderungen der UFO hinsichtlich einer Ruhestandsregelung ab dem 55. Lebensjahr. Das gilt ausnahmslos für alle derzeit in der Kabine der Lufthansa Passage tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit würde jeder der 19.000 Flugbegleiter auch in Zukunft eine Versorgungsleistung erhalten, die in der Luftverkehrs-Branche ohne Beispiel ist.

Mit diesem Angebotspaket erfüllt Lufthansa materiell alle wesentlichen Forderungen der UFO für alle 19.000 Mitarbeiter der Kabine. Alternativ war der UFO angeboten worden, die bislang gültige Regelung zur Übergangsversorgung unverändert für alle Bestandsmitarbeiter beizubehalten. Dies hatte die Gewerkschaft jedoch abgelehnt.

Altersversorgung und weitere Themen

Auch Mitarbeitern, die ab dem 01. Januar 2016 eingestellt werden, bietet Lufthansa eine branchenweit überdurchschnittliche Altersversorgung an. Für sämtliche weitere Themen bekennt sich Lufthansa jederzeit bereit, unmittelbar Verhandlungen zu beginnen – auch unter Einbeziehung eines Mediators. Unter der Voraussetzung einer sofortigen Beendigung der Streikmaßnahmen hat Lufthansa die UFO-Führung zu einem Spitzengespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden, Carsten Spohr, sowie mit den Vorstandsmitgliedern Dr. Bettina Volkens und Karl Ulrich Garnadt für den morgigen Dienstag eingeladen, um die Ausgestaltung des verbesserten Angebots zu besprechen.

“Die nochmalige Verbesserung unseres Angebots ist für uns ein schwerer Schritt”, sagt Karl Ulrich Garnadt, Mitglied des Vorstands und Vorsitzender des Passagevorstands. “Wir sind uns im Klaren darüber, dass die dringend notwendigen Verbesserungen der Kosten- und Wettbewerbspositionen mit diesem erneuten Entgegenkommen nicht erreicht werden können und sich der Abstand zu relevanten Wettbewerbern weiter vergrößert.”

Anpassung der Flotte ab 2016

Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand gleichzeitig beschlossen, die Kapazitäts- und Angebotsentwicklung der Lufthansa Passage für 2016 und die Folgejahre neu zu bewerten. Angesichts der weiterhin ungelösten strukturellen Kostenprobleme sollen insbesondere ertragsschwache Strecken der Lufthansa Passage nach Asien, Afrika und Südamerika auf den Prüfstand kommen.

“Nach diesem nochmals verbesserten Angebot für alle 19.000 Flugbegleiter erwarten wir von der UFO jetzt ein klares Signal. Wir fordern die Gewerkschaft auf, ihren Streik nun unverzüglich zu beenden”, betonte Karl Ulrich Garnadt.

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