Evakuierungsflüge der A400M aus Afghanistan

Evakuierungsflüge der A400M aus Afghanistan
Evakuierungsflüge der A400M aus Afghanistan (Quelle: Bundeswehr/Marc Tessensohn)
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Afghanistan kommt mit den Taliban und deren Blitzübernahme der Macht nicht zur Ruhe und die einzige Verbindung ins Ausland aus Kabul, eine Luftbrücke, stockt. Doch in der Nacht ist der siebte Evakuierungsflug eines Airbus A400M der Bundeswehr im usbekischen Taschkent gelandet.

An Bord waren 211 Personen, darunter deutsche Staatsbürger, Ortskräfte und weitere als gefährdet geltende Personen. Seit dem ersten Flug am Dienstag sind nun 901 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Heute fliegt die Luftwaffe vier weitere Male nach Kabul. Die sicherheitspolitische Lage in Afghanistan hat sich seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban am letzten Wochenende dramatisch verschlechtert und bleibt schwer einschätzbar. Der Flughafen in Kabul wird derzeit in Teilen von den US-amerikanischen Streitkräften kontrolliert, die Zufahrtswege befinden sich jedoch in der Gewalt der Taliban.

Zufahrt zum Flughafen in Taliban-Hand

In den vergangenen Tagen hat die Bundeswehr eine funktionierende Luftbrücke zwischen dem afghanischen Kabul und dem usbekischen Taschkent aufgebaut. In der Nacht um 03:07 Uhr MESZ landete hier der siebte Evakuierungsflug der Luftwaffe einer A400M. Seit dem ersten Flug am Dienstag sind nach aktuellem Stand 901 Männer, Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht worden. Die Mehrheit der bisher Geretteten ist bereits in Deutschland angekommen. Weitere werden heute ausgeflogen. Die Evakuierungsflüge sollen bis auf weiteres mehrmals täglich fortgesetzt werden. Heute fliegt die Luftwaffe viermal nach Kabul, um möglichst viele weitere schutzbedürftige Menschen an Bord zu nehmen und ins sichere Taschkent zu bringen.

Ersatz für ausgefallene A400M

Der Ausfall eines A400M wegen eines Defektes beeinträchtigt die Zahl der Flüge nicht. Eine Ersatzmaschine ist bereits vor Ort gelandet und im Einsatz. Sie hatte auch Ersatzteile für zügige Reparatur des defekten Flugzeuges an Bord. Das Mandat für die Evakuierungsoperation läuft bis zum 30. September. Es ist als robustes Mandat für bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten angelegt. Ein Kampfeinsatz zur Absicherung der Evakuierungsoperation ist damit möglich. Den Mandatsantrag hatte das Bundeskabinett gestern in einer Sondersitzung gebilligt. Die Abstimmung im Bundestag soll in der kommenden Woche erfolgen.

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