Anwohner sehen Flughafen München überwiegend positiv

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Knapp 24 Jahre nach der Eröffnung des Münchner Flughafens wird die Ansiedlung des Airports von den weitaus meisten Bewohnern der Flughafenregion positiv bewertet. Das ist eines der Ergebnisse einer neuen repräsentativen Befragung, die Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh heute gemeinsam mit dem Beauftragten für die Flughafenregion, Rudolf Strehle, am Münchner den Bürgermeistern und politischen Mandatsträgern aus der Region vorstellte. Das Münchner Institut TNS Infratest hatte im Auftrag der GmbH (FMG) eine Studie mit knapp 2.500 Gesprächspartnern in insgesamt 43 Gemeinden der Flughafenregion durchgeführt.

80 Prozent der Befragten gaben an, dass die Ansiedlung des Flughafens für sie persönlich sehr positiv bzw. überwiegend positiv war. Auch die Tatsache, dass sich der zu einem bedeutenden europäischen Luftverkehrsdrehkreuz entwickelt hat, wird von einer deutlichen Mehrheit der Flughafenanrainer ausdrücklich begrüßt. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten werteten den Betrieb des Drehkreuzes für sich persönlich als überwiegend oder sehr positiv. Bezogen auf die gesamte Flughafenregion sahen drei von vier Befragten (74 Prozent) vorwiegend positive Effekte. Im Hinblick auf die Auswirkungen für die bayerische Wirtschaft schätzten sogar 87 Prozent der Befragten den Drehkreuzbetrieb als sehr positiv oder überwiegend positiv ein.

Nach Einschätzung einer deutlichen Mehrheit der Befragten wird sich auch die weitere Entwicklung des Münchner Flughafens positiv für den eigenen Wohnort (66 Prozent) und die gesamte Region (70 Prozent) auswirken. Dass insbesondere die bayerische Wirtschaft von dieser Entwicklung profitieren wird, glauben sogar 89 Prozent der Anwohner. Lediglich im Hinblick auf die Auswirkungen der Flughafenentwicklung auf das persönliche Umfeld ergibt sich ein uneinheitliches Meinungsbild. 42 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich die künftige Flughafenentwicklung für sie persönlich positiv auswirkt, wohingegen 58 Prozent eher negative Auswirkungen erwarten.

Die Bewohner der Flughafenregion nutzen den Münchner überdurchschnittlich häufig als Flugreisende. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gab an, innerhalb der letzten zwölf Monate mindestens eine unternommen zu haben. Zum Vergleich: Deutschlandweit sind nur knapp 30 Prozent der Bevölkerung innerhalb eines Jahres mindestens einmal mit dem unterwegs. Die Reisenden aus den Umlandgemeinden nutzen den Airport im Durchschnitt für mindestens drei – in der Regel Hin- und Rückflug – pro Jahr. Der Airport ist bei seinen Anrainern aber nicht nur als Verkehrseinrichtung gefragt. Mehr als die Hälfte der Umlandbevölkerung (57 Prozent) war innerhalb der letzten zwölf Monate auch mindestens einmal als Besucher am Flughafen, ohne eine anzutreten.

Lärm aus Luft- und Straßenverkehr gleichauf

Nahezu zwei Drittel aller Befragten bewerten die Lärmsituation an ihrem Wohnort als gut oder sehr gut. Unter den Lärmquellen, die als Belästigung empfunden werden, rangieren der Straßenverkehrslärm und der Fluglärm etwa gleichauf. Insgesamt zeigt sich die Bevölkerung mit den Lebensverhältnissen in der Flughafenregion sehr zufrieden. Handlungsbedarf sehen die Befragten vor allem bei den Themenfeldern Wohnsituation und Verkehr. Sehr positiv fällt dagegen die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und des Angebotes an Schulen und Kindergärten aus. Die Wertschätzung der hohen Lebensqualität in der Flughafenregion macht sich auch in der sehr ausgeprägten Heimatverbundenheit bemerkbar: Über 90 Prozent der Befragten gaben an, gerne in ihrem Wohnort zu leben.

Nach den demoskopischen Untersuchungen aus den Jahren 1995, 2003 und 2010 ist die neue Erhebung, die im Frühsommer 2015 durchgeführt wurde, bereits die vierte Umlandbefragung. In der aktuellen Befragung wurden die Bewertungen des Flughafens und der Region aus dem Jahr 2010 in den meisten Punkten bestätigt und teilweise sogar übertroffen. Angesichts dieser Ergebnisse bezeichnete Flughafenchef Kerkloh das Zusammenspiel von Flughafenregion und Airport als überzeugendes Beispiel für eine „gelungene Integration“.

Kerkloh weiter: „Natürlich wurde der Airport am neuen Standort anfangs als Fremdkörper wahrgenommen. Aber das ist lange her. Für die vielen jungen Leute, die heute hier leben, ist unser Flughafen längst ein Stück Heimat. Er bietet zudem äußerst attraktive Perspektiven für den eigenen Berufsweg sowie für die Erkundung ferner Länder. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir sind ein Fünf–Sterne–Flughafen in einer Fünf-Sterne-Region“. Die FMG hat den Ergebnisbericht zu der neuen Umlandbefragung hier online zugänglich gemacht.