“Zulu-Sierra”: Lufthansa-A320 fliegender Botschafter

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Ein moderner Airbus A320 der Lufthansa mit dem Kennzeichen "D-AIZS" wird künftig als "fliegender Botschafter" den Namen der Gemeinde Seeheim-Jugenheim in alle Welt tragen.

Der Airbus erhielt heute den Namen der Kommune an der Bergstraße und löst damit seinen Vorgänger, eine Boeing 737 ab, die 2010 aus der Lufthansa-Flotte ausgemustert wurde. Die Urkunden zur Namensübertragung unterzeichneten für die Gemeinde Seeheim-Jugenheim der Bürgermeister Olaf Kühn und für die Deutsche Lufthansa AG Kay Kratky, Mitglied des Passagevorstands, Operations & Hub Frankfurt.

Flottenmodernisierung: Moderner A320 folgt auf B737

Die Zeremonie fand im Lufthansa Training & Conference Center Seeheim statt, das seit 40 Jahren Aus- und Weiterbildung von Lufthansa-Mitarbeitern aus aller Welt beherbergt. Das Training-Center war 2009 nach zweijährigen Bauarbeiten und einem Investment von 100 Millionen Euro komplett neu eröffnet worden.

Der künftige "fliegende Botschafter" Seeheim-Jugenheims kann mit beeindruckenden Messwerten und Leistungsdaten aufwarten. Der Jet misst in der Länge 38 Meter und bietet bis zu 168 Passagieren Platz. Die "Seeheim-Jugenheim" hebt mit einem maximalen Startgewicht von 73 Tonnen ab und fliegt mit einer Reisegeschwindigkeit von 840 km/h eine Strecke von bis zu 3.020 Kilometern. Zu den Destinationen zählen europäische Metropolen von London und Paris bis zu Moskau oder Lissabon.

Der Airbus ist mit sogenannten Sharklets ausgerüstet. Die 2,4 Meter hohen Flügelspitzen-Verlängerungen verbessern die Treibstoffeffizienz im Flugbetrieb: Je nach Streckenlänge können Einsparungen von rund ein bis vier Prozent Kerosin erzielt werden. Flugzeuge, die mit Sharklets ausgestattet sind, können auch steiler steigen und reduzieren so die Geräuschemissionen im Flughafenumfeld.

Erstes Ziel der "Zulu-Sierra": Krakau

Der Airbus A320 ging am 17. April 2013 in die Lufthansa-Flotte über und ist seitdem im Zeichen des Kranichs unterwegs. Der erste Flug nach der Namensübertragung führt die "Seeheim-Jugenheim" in die polnische Stadt Krakau.

Die täglich wechselnden Lufthansa-Crews kennen die neue "Seeheim-Jugenheim" ohnehin unter einer ganz anderen Bezeichnung: Weil das offizielle Luftfahrtkürzel dieses Airbus D-AIZS lautet, heißt der Jet aus Sicht der Flugzeugführer – gemäß dem Pilotenalphabet – "Zulu-Sierra".

Taufdatum der ersten "Seeheim-Jugenheim" war vor 25 Jahren der 11.Mai 1989. Die Boeing 737 wurde am Frankfurter Flughafen von Anne Müller, der Gattin des damaligen Bürgermeisters, getauft. Am Taufzeremoniell in der Lufthansa-Wartungshalle nahmen damals rund 600 Gäste teil.

Die Tradition, Flugzeuge der Deutschen Lufthansa mit den Namen deutscher Bundesländer und Städte zu versehen, geht auf den September 1960 zurück. Damals gab es in Frankfurt die erste Flugzeugtaufe, als die Fluggesellschaft ihren allerersten Langstrecken-Jet in Dienst stellte. Die vierstrahlige Boeing 707 erhielt den Namen "Berlin". Taufpate war der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt.

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