Dreamliner-Batterien: Boeing entsendet Umrüst-Teams

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Nachdem die US Federal Aviation Administration (FAA) für die Verbesserungen an den Batteriesystemen grünes Licht gegeben hat, können die 787 Dreamliner mit diesen Modifikationen auch wieder starten. "Die FAA-Zulassung macht den Weg für uns und die Fluggesellschaften frei, um den Prozess der Wiederindienststellung der 787 zu beginnen", sagte Boeing Chairman, President und CEO, Jim McNerney.

Die FAA erlaubt damit die Rückkehr des Dreamliners in den Dienst innerhalb der Vereinigten Staaten, sobald die Modifikationen umgesetzt sind. Für die entsprechenden Maschinen außerhalb der USA sind jedoch die lokalen Behörden für die endgültige Genehmigung zuständig.

Tests von Komponenten und Design der Dreamliner-Akkus

Die Zulassung der verbesserten 787-Batterie-Systeme wurde von der FAA erteilt, nachdem die Behörde eine umfassende Auswertung von Tests durchgeführt hatte. Die Tests wurden unter Aufsicht der FAA über einen Zeitraum von einem Monat durchgeführt und dienten zur Validierung der einzelnen Komponenten des Akkus, der Integration mit dem Ladesystem und einer neuen Ummantelung. Dabei habe die FAA die Messlatte für Boeing-Team und deren Lösung hoch angesetzt, sagte McNerney.

Boeing führte in Zusammenarbeit mit Lieferanten und mit Unterstützung des National Transportation Safety Board und dem Japan Transport Safety Board umfangreiche technische Analysen durch, um das Versagen der Dreamliner-Akkus bei zwei Störfällen in Folge von Überhitzung im vergangenen Januar zu verstehen. Das Team verbrachte mehr als 100.000 Stunden mit dem Entwickeln von Testplänen, Bauen von Prüfständen, der Durchführung der Tests und der Analyse der Ergebnisse.

Stahlgehäuse zur Eindämmung

Dabei sollen die Design-Änderungen nun sowohl Störungen verhindern als auch, sollte es dazu kommen, diese eindämmen. Darüber hinaus wurden verbesserte Betriebs-und Prüfprozesse für die Produktion umgesetzt. Das neu entwickelte Stahlgehäuse hält nun jeder Form von Überhitzung der Batterie stand, sodass das Flugzeug oder die Passagieren davon gänzlich unberührt bleiben.

"Dies ist eine umfassende und dauerhafte Lösung mit mehreren Sicherheits-Stufen", sagte Commercial Airplanes President und CEO, Ray Conner. "Die allumfassende Barriere ist das neue Gehäuse, das sicherstellt, dass auch dann, wenn eine Batterie ausfällt, es keine Auswirkungen auf das Flugzeug gibt oder eine Möglichkeit von Brand besteht. Wir haben die richtige Lösung in der Hand, und wir sind bereit zu starten."

Flugzeuge werden sukzessive umgerüstet – Kaum Lieferverzögerungen

Boeing hat Teams für die Installation des neuen Systems an Standorte auf der ganzen Welt geschickt. Kits mit den Teilen für die neuen Systeme werden für den Versand zusammengestellt und ebenso wie neue Batterien sofort per Schiff versandt. Die Flugzeuge bei den Kunden werden dann in etwa in der Reihenfolge, wie sie geliefert wurden, von den Teams umgerüstet.

Boeing setzt die Änderungen auch für die neuen Flugzeuge in den zwei 787 Montage-Werken um, deren Auslieferungen voraussichtlich in den kommenden Wochen wieder anlaufen. Trotz der Lieferunterbrechung ab Januar erwartet Boeing alle für 2013 geplanten Auslieferungen bis Ende des Jahres zu erfüllen. Wie das Unternehmen weiterhin mitteilte, erwartet es nicht, dass die 787 Akku-Probleme einen wesentlichen Einfluss auf das Boeing-Geschäftsjahr 2013 haben werden.

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