Der Name des Joint Ventures wird Airbus Safran Launchers sein. Airbus Safran Launchers startet ab dem 01. Januar 2015 mit zunächst rund 450 Mitarbeitern, wobei die gewohnte Zuverlässigkeit und Qualität des Ariane-5-Trägersystems gewährleistet bleiben. Gleichzeitig beginnt das Unternehmen mit der Entwicklung einer neuen Familie hochmoderner Trägerraketen, um Europas Führungsrolle in der Raumfahrtindustrie zu stärken. Das neue Unternehmen bündelt die Kompetenzen von Airbus Group und Safran im Bereich Trägerraketen an wichtigen Produktionsstandorten in Deutschland und Frankreich.
Diese erste Transaktion folgt auf die Ankündigung vom Juni 2014, in der die Airbus Group und Safran ihre Absicht bekundeten, ihre jeweiligen Trägerraketen-Aktivitäten in ein Joint Venture einzubringen. Dieser Schritt erfolgte, um die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Trägerraketengeschäfts angesichts einer immer stärker werdenden internationalen Konkurrenz zu stärken und dessen Rentabilität zu sichern. Sitz des neuen Joint Ventures wird Issy les Moulineaux bei Paris.
Die Airbus Group, mit einer Anzahl an Mitarbeitern von rund 138.000 (angepasst), ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Luft– und Raumfahrt sowie den dazugehörigen Dienstleistungen. Der Umsatz betrug 57,6 Mrd. Euro (angepasst) im Jahr 2013. Zum Konzern gehören die Divisionen Airbus, Airbus Defence and Space sowie Airbus Helicopters.
Safran ist ein international tätiger Technologiekonzern mit drei Kerngeschäftsbereichen: Luft- und Raumfahrt (Antriebssysteme und Ausrüstung), Verteidigung und Sicherheit. Die Safran-Gruppe beschäftigt rund 66.300 Mitarbeiter und erzielte 2013 einen Gesamtumsatz von 14,7 Mrd. Euro (nach IFRS 11 bereinigter Umsatz für 2013: 14,4 Mrd. Euro). In ihren Kernmärkten hält sie – allein oder in Partnerschaften – europa- oder weltweit führende Positionen. 2013 lag das Investitionsvolumen bei 1,8 Mrd. Euro.
Gründung von CNES-Anteil abhänig
Die Airbus Group und Safran begrüßen die gestern erfolgte Zustimmung der Ministerratskonferenz der Europäischen Weltraumorganisation ESA zur Entwicklung und Produktion der neuen Trägerrakete Ariane 6. Beide Unternehmen haben hierfür ein umfangreiches Angebot vorgelegt. Die Zustimmung war entscheidend für die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens. Dieses Angebot der Industrie ist allerdings abhängig von einer Grundsatzeinigung darüber, ob die von der französischen Raumfahrtbehörde CNES gehaltenen Arianespace-Anteile an das Joint Venture übertragen werden.
"Mit diesem Joint Venture hat die Industrie sowohl ein starkes Bekenntnis abgegeben sowie eine Führungsrolle eingenommen, um Europas autonomen Zugang zum All weiter zu gewährleisten. Die gestrige ESA-Ministerratskonferenz wird als diejenige in die Geschichte eingehen, bei der über eine neue Familie von Ariane-Trägerraketen für die kommenden Jahrzehnte entschieden und ein neues Kapitel in der europäischen Raumfahrtpolitik aufgeschlagen wurde. Wenn wir der internationalen Konkurrenz erfolgreich begegnen und gleichzeitig verhindern wollen, dass der europäische Raumfahrtsektor ins Hintertreffen gerät, muss aber sehr viel mehr getan werden. Wir hoffen daher, dass diese ESA-Ministerratskonferenz als Katalysator für wichtige Veränderungen in der Arbeitsweise institutioneller Raumfahrtbehörden und ihrer Kooperation mit der Industrie dienen wird", erklärte Tom Enders, Chief Executive Officer der Airbus Group.
"Die Gründung von Airbus Safran Launchers unmittelbar nach der ESA-Ministerratskonferenz ist sehr viel mehr als ein symbolischer Akt. Es ist ein Zeichen unseres starken Engagements und unserer Fähigkeit, unsere Ressourcen optimal einzusetzen und unsere Verpflichtungen zu erfüllen. Diesen Kurs werden wir konsequent fortsetzen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten – Industrie und europäische Staaten – weiterhin von dem außergewöhnlichen Erfolg des Ariane-Programms profitieren und der unabhängige, jederzeit verfügbare und wettbewerbsfähige Weltraumzugang für Europa auch in Zukunft gewährleistet ist." sagte Jean-Paul Herteman, Chairman und Chief Executive Officer von Safran. Er zeigte sich überzeugt, dass Airbus Safran Launchers ein wichtiger weltweiter Akteur im Trägerraketen-Bereich und Wachstumschancen nutzen und institutionellen wie auch privatwirtschaftlichen Kunden bessere Leistungen anbieten werde.
Pole-Position für Europas Luft- und Raumfahrtindustrie
Europa verfügt über alle Voraussetzungen, um sich die Pole-Position im Technologiewettlauf zu sichern, was sich bereits sehr zum Vorteil der gesamten Luft- und Raumfahrtindustrie auswirkte und dies auch weiter turn wird.
Enders und Herteman dankten außerdem den Teams von Airbus Group und Safran, die in den letzten Monaten die Gründung des neuen Unternehmens in Rekordzeit vorbereitet haben. Mit Unterstützung der Kunden und Anteilseigner wurden die meisten der für die Transaktion nötigen Genehmigungen durch die Wettbewerbsbehörden und Arianespace eingeholt sowie die entsprechenden Konsultationen mit den Betriebsräten von Airbus Group und Safran abgeschlossen. Die Transaktion wird voraussichtlich am 31. Dezember 2014 nach Erfüllung der abschließenden Formalitäten vollzogen ("closing").
Mit der Vertragsunterzeichnung beginnt die erste Anlaufphase der Transaktion. In einer zweiten Phase werden sämtliche Trägerraketen-Aktivitäten der Airbus Group und von Safran im Joint Venture gebündelt.
[…] Trotz der rückläufigen Anzahl von insgesamt 237 ausgelieferten Hubschraubern (9M 2014: 295 Auslieferungen) stieg der Umsatz von Airbus Helicopters um vier Prozent. Dies ist insbesondere auf verstärkte Aktivität in den Regierungsprogrammen und im Dienstleistungsgeschäft zurückzuführen. Der Umsatz von Airbus Defence and Space blieb weitgehend stabil, trotz der Entkonsolidierung der Umsätze aus dem Trägerraketengeschäft durch den Beginn der ersten Phase des Joint Ventures Airbus Safran Launchers. […]
[…] Entkonsolidierung der Umsätze aus dem Trägerraketengeschäft mit dem Beginn der ersten Phase des Joint Ventures Airbus Safran Launchers. 2015 wurden insgesamt elf Militärtransportflugzeuge vom Typ A400M […]