Sentinel-1A hat Hochleistungs-Radarantenne erfolgreich ausgeklappt

Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Die große Antenne mit Ausmaßen von 12,30 Meter mal 90 Zentimeter des von Airbus Defence and Space entwickelten Radarinstruments des neuen Umweltsatelliten Sentinel-1A hat sich heute, 04. April 2014 in den frühen Morgenstunden erfolgreich entfaltet und arretiert. Sentinel-1A ist der erste einer Reihe von speziell für das europäische Umwelt- und Sicherheitsprogramm Copernicus entwickelten und gebauten Erdbeobachtungssatelliten und war in der gestrigen Nacht erfolgreich mit einer Sojus-Trägerrakete vom Weltraumbahnbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet.

"Der erfolgreiche Beginn der Sentinel-1A-Mission und damit des Copernicus-Programms markiert eine neue Ära der Erdbeobachtung. Mit dem leistungsstarken Radarinstrument des Satelliten – dem Herzstück der Mission – und seinen "Allwetter"- und "Rund-um-die Uhr"-Fähigkeiten leistet Airbus Defence and Space einen entscheidenden Beitrag für eine operationelle Erdbeobachtung, die Mensch und Natur mehr denn je nutzen wird", so François Auque, Leiter von Space Systems. "Das Instrument liefert äußerst wichtige Daten auch für die Wissenschaftler."

Nach nur rund 25 Minuten Flugzeit war der Satellit zielgenau auf die geplante Umlaufbahn ausgesetzt worden. Die ersten Bodenkontakte zeigten, dass das System wie geplant arbeitet. Im Satelliten-Kontrollzentrum in Darmstadt hatten Techniker der europäischen Weltraumorganisation ESA, unterstützt von Ingenieuren von Airbus Defence and Space, die ganze Nacht hindurch gearbeitet und in mehreren Abschnitten die Solar-Paneele und die fünfteilige, 12,30 Meter lange Radar-Antenne ausgefaltet und verriegelt. Somit hat der Sentinel-1A-Satellit seine kritische Anfangsphase mit Bravour bestanden.

Betriebsmittel für 12 Jahre im All an Bord

In den kommenden Tagen werden alle Untersysteme durchgecheckt. Dabei soll auch in der Nacht zum Sonntag das Radarinstrument zum ersten Mal im Weltraum eingeschaltet werden. In einer etwa dreimonatigen Kommissionierungsphase wird das Radarinstrument gründlich kalibriert. Danach kann der Routinebetrieb beginnen. Die geplante Missionsdauer beträgt sieben Jahre, wobei der Satellit Betriebsmittel für insgesamt 12 Jahre an Bord hat.

Sentinel-1A ist speziell für ein breites Aufgabenspektrum in den Bereichen Umwelt und Sicherheit ausgelegt. Sentinel-1 wird verschiedene operationellen Dienstleistungen erfüllen, wird bei der Lenkung des Schiffverkehrs unterstützen und Eis und Ölteppiche auf der Meeresoberfläche beobachten sowie der Beobachtung von Umweltereignissen wie Waldbränden, Erdrutschen, Überschwemmungen dienen. Zudem hilft der Satellit bei der Aufklärung und Einsatzunterstützung in Katastrophenfällen, in denen aktuelle Daten binnen kürzester Zeit verfügbar sein müssen.

- Anzeige -