AERO in Friedrichshafen mit 606 Ausstellern

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Bereits am Tag vor dem Start der internationalen Luftfahrtmesse AERO standen am Dienstag zahlreiche Neuheiten im Rahmen eines Rundgangs im Fokus. Gezeigt wurden neue Elektroflugzeuge, ultraleichte Hubschrauber und schnittige Business-Jets, die neben vielen weiteren Luftfahrzeugen im Mittelpunkt der Messe stehen.

Auf der AERO in Friedrichshafen, die bis Samstag, 23. April geöffnet ist, sind insgesamt 606 Aussteller (2015: 645 Aussteller) vertreten. Ausgestellt sind Flugzeuge der Allgemeinen Luftfahrt, dazu zählen alle zivilen Flugzeuge, Hubschrauber, Segelflugzeuge und Ultraleichtflugzeuge, die nicht zur Linienfliegerei oder dem Charterflugverkehr gehören. Einen Schwerpunkt innerhalb der Allgemeinen Luftfahrt stellen die Ultraleichtflugzeuge auf der AERO dar. Das sind ein- oder zweisitzige Propeller-Flugzeuge, die maximal 472 Kilogramm wiegen dürfen und leise sowie sparsam im Verbrauch sind.

Ein neues Flugzeug in dieser Klasse stellt die Firma Bücker und Funk aus Speyer vor. Ihr zweisitziger Hochdecker mit dem Namen FK 139 Clubmann wird von einem 130 PS starken Sternmotor angetrieben und ist im Retro-Design gestaltet. Anders als der nostalgische Look suggeriert, ist dieses Ultraleichtflugzeug aber mit einem modernen Fallschirm-Rettungssystem ausgestattet. Gerät der Pilot in Not oder kollidiert er mit einer anderen Maschine, kann er dieses auslösen. Das komplette Flugzeug schwebt dann am Fallschirm hängend zu Boden.

Auch die Einwicklung von Elektroflugzeugen nimmt immer mehr Fahrt auf, wie auf der AERO 2016 erkennbar wurde. Die Siemens AG stellt am Bodensee in Zusammenarbeit mit dem slowenischen Flugzeugbauer Pipistrel sowie den Universitäten Maribor und Pisa das Projekt Hypstair, ein Hybrid-Triebwerk für kleinere Propellerflugzeuge vor. Herzstück ist ein neuartiger Siemens-Elektromotor.

Ein weiteres ungewöhnliches Projekt ist eine Kooperation der Siemens AG mit dem nordrhein-westfälischen Unternehmen Extra Flugzeugproduktions GmbH zur Erprobung des elektrisch angetriebenen Kunstflugzeug vom Typ Extra 330. Erstmals ist in diesem zweisitzigen Hochleistungskunstflugzeug ein Siemens-Elektromotor eingebaut.

Der Coax 2d ist ein neuartiger Helikopter des Unternehmens edm-aerotec aus Thüringen und soll möglichst bald als erster “ultraleichter Hubschrauber” zugelassen werden. Die Einführung dieser neuen Luftfahrzeugklasse könnte in Deutschland noch 2016 oder 2017 erlaubt werden.

Die Firma Rheinland Air Service als deutscher Vertriebs-Partner für die Business-Jets von Honda in Deutschland stellt einen neuen Zweistrahler auf der AERO vor. Der Honda-Jet für etwa vier bis sechs Passagiere unterscheidet sich von allen anderen leichten Business-Jets dadurch, dass seine Triebwerke auf der Tragfläche sitzen. Die ungewöhnliche Position der beiden Turbinen auf dem Flügel soll das Geräusch für die Passagiere reduzieren sowie einen günstigeren Treibstoffverbrauch und hohe Geschwindigkeit ermöglichen. Der Honda-Jet ist seit Jahresende 2015 zugelassen, die ersten Serienflugzeuge wurden bereits an Kunden übergeben. Ein weiteres Businessflugzeug, das ein reines Arbeitsflugzeug ist, ist die Quest Kodiak. Die robuste Maschine kann auf Gras-, Schotter- und Buschpisten landen und wird von einer kräftigen 750 PS starken Propellerturbine angetrieben.

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