Piloten: Kritik an EASA Empfehlungen nach Germanwings 4U9525

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Am heutigen Montag veröffentlichte die Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt ihr Positionspapier zu den Ergebnissen der EASA Taskforce, die sich mit den Folgemaßnahmen nach dem Unglück des Germanwingsfluges GWI9525 beschäftigt hat. Zu den Empfehlungen daraus gehören etwa eine psychologische evaluation von Berufspiloten und Drogentests. Die Experten der VC haben die Empfehlungen der EASA gründlich analysiert und bewertet. Neben positiven Resonanzen zur Unterstützung für Piloten, die Hilfe suchen, enthält es auch Kritik. So ist die VC gegen die Beibehaltung der Zwei-Personen-Regel und verdachtslose Drogentests erhöben einen Generalverdacht gegen Piloten.

“Auf der einen Seite enthalten die Empfehlungen sehr gute Ansätze um die Wahrscheinlichkeit eines solchen Unglücks in der Zukunft zu verringern. Besonders der Ausbau eines Netzwerks zur Unterstützung von Piloten ist ein guter Schritt. Nur so kann sichergestellt werden, dass Betroffene sich nicht mehr verstecken wollen, sondern sich rechtzeitig Hilfe suchen.”, sagt Markus Wahl, Sprecher der VC.

“Auf der anderen Seite sieht die VC manche Empfehlungen kritisch: Das nach dem Unglück eingeführte Zwei-Personen-Prinzip und ebenso die zufälligen Alkohol- und Drogentests lösen das Problem auf keinen Fall und könnten sogar kontraproduktiv wirken. Viele Stoffe kann man zudem gar nicht zuverlässig nachweisen. Auch darf die ärztliche Schweigepflicht auf keinen Fall gelockert werden.”, so Wahl weiter.

Bereits der Weltpilotenverband IFALPA veröffentlichte in Montreal das Positionspapier “Mental Health Requirements for Active Pilots”, das den Standpunkt der VC unterstützt.

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