Allgäu Airport: Ausbau mit Rückenwind

Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Vor allem das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH), das im Juni sämtliche Klagen gegen einen Ausbau des Allgäu Airport abgewiesen hat und der positive Ausgang der Bürgerentscheide in Memmingen und im Landkreis Unterallgäu machten den Weg frei, in den weiteren Ausbau des Flughafens investieren zu können. “Dieses Votum war ein wichtiges Signal für die Region und die heimische Wirtschaft, das uns starken Rückenwind verliehen hat”, betonte Allgäu Airport Geschäftsführer Ralf Schmid. Es war ein stürmisches Jahr mit Licht und Schatten. Doch am Ende überwiegen die positiven Nachrichten. Nun könnten entscheidende Weichen für den weiteren Ausbau der Infrastruktureinrichtung Allgäu Airport gestellt und die geplanten Baumaßnahmen zügig umgesetzt werden.

Dabei sollen zuerst der Bau des Instrumentenlandesystems ILS 06 und die Erneuerung der Flughafenbefeuerung in Angriff genommen werden. Sanierung und Verbreiterung der Start- und Landebahn benötigen, um die Belange des Naturschutzes gebührend berücksichtigen zu können, eine längere Vorlaufzeit und können somit erst im Sommer 2017 realisiert werden.

Betriebsgesellschaft und Besitzgesellschaft

Parallel dazu werden nun die gesellschaftsrechtlichen Strukturen des Airports verändert. Künftig wird es drei Gesellschaften geben: Um den Flugbetrieb kümmert sich eine Betriebsgesellschaft, um die Bewirtschaftung des Kernbereichs eine Besitzgesellschaft. Die weiteren Flächen werden von einer zweiten Besitzgesellschaft verwaltet, an der sich zahlreiche Gebietskörperschaften der Region beteiligen werden. Gemeinsam sollen Gewerbeflächen weiterentwickelt und Neuansiedelungen initiiert werden.

In einem Punkt ist sich Ralf Schmid sicher: “Dies wird das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Allgäu Airport.” Denn die Prognose von 860.000 Passgieren im Jahr 2015 werde sicher übertroffen. Das starke Wachstum von 15 Prozent und die neuen Strecken gelte es 2016 zu stabilisieren. Größter Wachstumstreiber war im nun zu Ende gehenden Jahr die Fluggesellschaft Wizz Air, die ihr Angebot an Flügen nach Osteuropa ständig ausgebaut hat und im Sommer ein Passagier-Plus von 49,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte. Mittlerweile stehen neun Ziele in Ost-Europa auf deren Streckennetz.

Positive Ausblicke am Allgäu Airport

Eine erfolgreiche Premiere in Memmingen feierte in diesem Sommer auch SunExpress. Die Ferienfluggesellschaft, ein gemeinsames Unternehmen der Lufthansa und Turkish Airlines, verzeichnete eine so starke Nachfrage, dass sie sich entschlossen hat, im kommenden Jahr mit dem Flugbetrieb bereits am 01. März zu beginnen. Negativ-Schlagzeilen machte als Folge der InterSky-Insolvenz das Aus der innerdeutschen Flüge. “Wir waren auf einem guten Weg”, betont Schmid, “der leider durch die wirtschaftlichen Turbulenzen der Fluggesellschaft gestoppt wurde.”

Zu den positiven Nachrichten des Jahres 2015 zählt aus der Sicht des Allgäu Airport auch die Bereitschaft des Freistaats Bayern, sein Engagement am Allgäu Airport zu intensivieren. Auch der Beschluss des Haushaltsausschusses des Landtags, sich zum Allgäu Airport zu bekennen, wurde in Memmingen mit Freude registriert. Schmid: “Die Politik sagt Ja zu Bayerns drittem Verkehrsflughafen – und das ist gut so.” Ein deutliches Signal war auch der Beschluss der Gesellschafter des Allgäu Airport, ihre Anteile um mindestens vier Millionen Euro zu erhöhen. Deshalb blicke man optimistisch ins neue Jahr. Der Sommerflugplan 2016 verspricht mit 26 Flugzielen wieder ein attraktives Streckenetz, das von sechs Airlines bedient wird.

- Anzeige -