Angebot an UFO – Streiksituation an Flughäfen

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Eurowings und die Kabinengewerkschaft Ufo konnten sich trotz intensiver Gespräche auch am Mittwoch noch nicht auf eine Lösung im Tarifkonflikt einigen. Dabei hat die Geschäftsführung der Fluggesellschaft allen Flugbegleitern der Eurowings Deutschland nicht nur substanzielle Vergütungserhöhungen angeboten, sondern der Ufo darüber hinaus eine Schlichtung aller offenen Tarifvertragsthemen bei der Eurowings.

Das gesamte Angebot an die Flugbegleiter entspricht im Paket einer Tariferhöhung von durchschnittlich sieben Prozent über die Laufzeit von drei Jahren und drei Monaten – zuzüglich einer variablen Vergütung.

Die wichtigsten Inhalte des Angebots an die Kabinenmitarbeiter

  • Einführung einer neuen Purser-Struktur in der Kabine der Eurowings Deutschland, wie von der Mitarbeitergruppe gefordert.
  • Vergütungserhöhungen: Über die nächsten drei Jahre soll es bei den “Chefs de Cabine” mit Einführung einer Purser-Tabelle sukzessive zur Angleichung der Vergütung an die Purser-Kolleginnen und -Kollegen bei der Schwester Germanwings kommen. Auch Flugbegleiter erhalten dabei substanzielle Vergütungserhöhungen.
  • Zusätzliche variable Vergütung: Eurowings bietet eine zusätzliche variable Vergütung an, die Flugbegleiter unmittelbar am Erfolg der wachsenden Eurowings beteiligt. Im Flugbetrieb der Eurowings Deutschland wird sich die Anzahl der Flugbegleiter durch Einflottung neuer Airbus A320 Maschinen innerhalb kurzer Zeit von 270 auf 550 mehr als verdoppeln.
  • Aufbau einer Unterstützungskasse: Eurowings wird sich am Aufbau einer Unterstützungskasse beteiligen, die gemeinsam durch den Arbeitgeber und den Mitarbeiter finanziert wird.

Die Gewerkschaft UFO hatte die Flugbegleiter der Airline aufgerufen, am Donnerstag von 00:00 bis 24:00 Uhr die Arbeit niederzulegen. “Mit diesem ganzen Paket an angebotenen Verbesserungen und deutlichen Tariferhöhungen gehen wir an die Grenze dessen, was in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld machbar und vertretbar ist”, sagt Joerg Beißel, Geschäftsführer Personal bei Eurowings. “Während bei anderen Fluggesellschaften über Abbau gesprochen wird, sprechen wir über Wachstum und Tariferhöhungen in einem schwierigen Marktumfeld. Vor diesem Hintergrund appellieren wir an die Verantwortung der Ufo, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und lösbare Tarifkonflikte nicht auf dem Rücken unserer Kunden auszutragen.”

Eurowings Deutschland

Die Eurowings Deutschland ist einer von mehreren Flugbetrieben der Eurowings. Mit 23 Flugzeugen an den Standorten Düsseldorf und Hamburg (DUS 17, HAM 6) bietet der Flugbetrieb günstige Direktflüge innerdeutsch sowie auf Europastrecken an. Die Lufthansa Group will Eurowings (derzeit 92 Flugzeuge) in den nächsten Jahren zu einem europaweit führenden Anbieter preisgünstiger Direktflüge auf- und ausbauen.

Die Streiksituation an den Flughäfen

Düsseldorf

In Düsseldorf hat Eurowings 40 Starts und Landungen gecancelt, Germanwings 58 Flugbewegungen. “Der Flugbetrieb ist in Düsseldorf trotz des Ausstandes ruhig und geordnet angelaufen. Die Fluggesellschaften und ihre Gäste haben sich auch in der Kürze der Zeit gut auf die besondere Situation eingestellt”, betont Flughafen-Sprecher Christian Hinkel.

Ursprünglich sollten insgesamt rund 660 Starts und Landungen am Düsseldorfer Airport durchgeführt werden – davon planmäßig 122 Flugbewegungen von Eurowings und 60 von Germanwings. Die Lufthansa-Töchter haben in NRWs Landeshauptstadt insgesamt 18 (Eurowings) beziehungsweise acht Maschinen (Germanwings) stationiert.

Köln

Infolge des Flugbegleiter-Streiks bei Eurowings waren in Köln/Bonn 114 Flüge (57 Starts, 57 Landungen) gestrichen worden. Der Airport weist vorsorglich darauf hin, dass es aber über das eigentliche Streik-Ende hinaus zu Unregelmäßigkeiten kommen kann. Insgesamt standen 299 Flüge (Starts und Landungen) in Köln/Bonn auf dem Programm, davon 136 planmäßig von Eurowings. Passagiere, die für Freitag einen Flug gebucht haben, sollten sich vor Reiseantritt bei der Airline über ihren Flugstatus informieren.

Nach Schätzungen des Flughafens waren von den Streikmaßnahmen rund 13.000 Passagiere in Köln/Bonn betroffen. Die überwiegende Mehrheit war frühzeitig informiert und trat die Reise zum Airport gar nicht erst an. In den Terminals war es daher heute deutlich leerer als sonst. Langstreckenflüge waren nicht vom Streik betroffen. Der Flughafen Köln/Bonn bedauert die aus dem Streik resultierenden Unannehmlichkeiten für die Fluggäste.

Stuttgart

Etwa ein Drittel aller Flüge am Flughafen Stuttgart werden von Germanwings durchgeführt. Regulär sind in Stuttgart für Donnerstag bei Eurowings und Germanwings 110 Flugbewegungen geplant, davon wurden 101 Flüge gestrichen.

Hamburg

Von geplanten Flügen der Airlines waren folgende Streichungen notwendig, Eurowings: Neun Ankünfte und neun Abflüge; Germanwings: 32 Ankünfte und 32 Abflüge.

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