13 kW-Satellit mit rein elektrischem Antrieb fertig

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Eutelsat 172B, der erste vollelektrisch angetriebene Hochleistungs-Telekommunikationssatellit, wird am 20. März für Eutelsat, einem der weltweit führenden Satellitenbetreiber, vom Satelliten-Produktionsstandort von Airbus in Toulouse nach Kourou in Französisch-Guayana transportiert. Der Satellit, der im April an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete starten soll, wird verbesserte Telekommunikations- sowie Rundfunk- und Breitbanddienste für Passagiere auf Flugrouten in der Asien-Pazifik-Region bereitstellen. Eutelsat 172B verfügt bei einer Startmasse von nur 3.500 Kilogramm über eine elektrische Leistung von 13 Kilowatt.

“Als weltweit erster Hersteller nutzen wir für einen Satelliten dieser Größe und Kapazität den vollelektrischen Antrieb”, sagte Nicolas Chamussy, Leiter von Space Systems bei Airbus. “Mit diesem Satelliten setzen wir eindeutig neue Maßstäbe für kostengünstige Starts komplexer Hochleistungssatelliten.”

Der Satellit trägt drei unterschiedliche Nutzlasten, mit denen Eutelsat Märkte im asiatisch-pazifischen Raum besser bedienen kann: eine C-Band-Nutzlast, eine reguläre Ku-Band-Nutzlast sowie eine High-Throughput-Ku-Band-Nutzlast, die Passagieren auf Flugrouten über dem Pazifik Breitbandanbindungen bieten soll. Zudem bietet der Satellit weitere innovative Anwendungen, darunter insbesondere die Möglichkeit zur flexiblen und dynamischen Leistungsverteilung zwischen den an die “High Throughput”-Nutzlast angeschlossenen elf elliptischen Satelliten-Beams.

Elektrischer Antrieb macht`s billiger

“Der Satellit nutzt für die anfängliche Orbit-Bahnanhebung und alle weiteren Manöver im Zielorbit einen elektrischen Antrieb. Durch die damit erreichte Gewichtseinsparung kann er kostengünstig in der unteren, für leichtere Satelliten vorgesehenen Ariane-5-Doppelstartposition transportiert werden”, sagte Arnaud de Rosnay, Leiter von Telecommunications Satellites bei Airbus. Eutelsat 172B basiert auf der hochzuverlässigen Satellitenplattform Eurostar E3000 von Airbus in der neuesten Evolutionsstufe mit elektrischer Orbiterhöhung (Electric Orbit Raising – EOR).

Innovative bewegliche Robotorarme werden zur Ausrichtung der Elektrotriebwerke des Satelliten eingesetzt, um die in den unterschiedlichen Missionsphasen benötigte Schubrichtung und Lage zu kontrollieren. Über ein eigenes Netz von Bodenstationen auf der ganzen Welt können Airbus-Ingenieure die Bahnanhebung kontrollieren, bis der Satellit den geostationären Orbit erreicht hat.

Die Entwicklung der vollelektrischen Eurostar-Plattform von Airbus wurde unterstützt durch die ESA und die Raumfahrtorganisationen der europäischen Länder, insbesondere durch die französische Raumfahrtbehörde CNES im Rahmen des Programms für Zukunftsinvestitionen PIA (Plan d’Investissements d’Avenir).

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