Airbus testet Sentinel-6 für den Weltraum in Ottobrunn

Airbus testet Sentinel-6 für den Weltraum in Ottobrunn
Airbus testet Sentinel-6 für den Weltraum in Ottobrunn
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Im Raumfahrtzentrum der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) in Ottobrunn bei München testen gerade Raumfahrtingenieure von Airbus den Satelliten Copernicus Sentinel-6A auf seine Einsatztauglichkeit im Weltall.

Copernicus Sentinel-6 ist eine operationelle Altimetrie-Mission, mit der die Vermessung der Ozeantopografie im nächsten Jahrzehnt fortgesetzt wird. Im Rahmen der Testkampagne, die noch bis zum Frühjahr 2020 läuft, stellt Airbus sicher, dass der Satellit den starken Belastungen beim Start und der rauen Umgebung des Weltraums standhält.

Detektiv für den weltweiten Meeresspiegel

Sentinel-6 ist mit einem Radarhöhenmesser für hochpräzise, zeitnahe Beobachtungen der weltweiten Meeresspiegelhöhen ausgestattet. Die Veränderung der Meeresspiegelhöhen ist ein wichtiger Indikator für den Klimawandel und die operative Ozeanografie. Sentinel-6 kartiert alle zehn Tage bis zu 95 Prozent der eisfreien Meeresoberfläche und liefert wichtige Informationen über Windgeschwindigkeiten, Meeresströmungen und Wellen, die für die Sicherheit auf See von Bedeutung sind.

Infolge der Erderwärmung steigen die globalen Meeresspiegel derzeit um durchschnittlich 3,3 Millimeter jährlich – mit möglicherweise dramatischen Konsequenzen für Länder, deren Küsten dicht besiedelt sind. Diese Erkenntnisse durch den Satelliten sollen es Regierungen und Institutionen helfen, küstennahe Regionen auf die Veränderungen vorzubereiten. Die Daten sind nicht nur für Katastrophenschutzorganisationen sehr wertvoll, sondern auch für Behörden, die Städteplanung und Gebäudesicherungen.

Satellit ist Datenproduzent für Nutzer aller Welt

Jeder Satellit wiegt etwa 1,5 Tonnen. Ab November 2020 wird Sentinel-6A als erster der beiden Sentinel-6-Satelliten die 1992 begonnenen satellitengestützten Messungen der Meeresoberflächen fortführen. Sentinel-6B soll 2025 folgen. Copernicus Sentinel-6 baut auf dem Erbe der Jason-Satelliten zur Vermessung der Ozeantopografie und den ESA-Missionen CryoSat-2 und Sentinel-2 sowie auf Grace (die unter der industriellen Führung von Airbus entstanden sind) auf.

Unter der industriellen Führung von Airbus wurden zwei Sentinel-6-Satelliten für das europäische Umwelt- und Sicherheitsprogramm Copernicus entwickelt. Sentinel-6 gehört zwar zu den Copernicus-Satellitenmissionen der Europäischen Union, wird aber auch dank der internationalen Zusammenarbeit zwischen der ESA, der NASA, der NOAA und der Eumetsat verwirklicht.

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