Gravitationswellen-Einstein-Experiment LISA Pathfinder

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LISA Pathfinder, die Technologiedemonstrationsmission der ESA zur Aufspürung von Gravitationswellen, soll am 02. Dezember um 05:15 MEZ an Bord einer Vega-Träger­rakete von Europas Raumflughafen Kourou in Französisch-Guayana aus gestartet werden.

Mit einer Veranstaltung im ESOC, dem Raumflugkontrollzentrum der ESA in Darmstadt, will die ESA den Start mitverfolgen. LISA Pathfinder wird uns bisher ungekannte Beobachtungsmöglichkeiten für das gravitative Universum eröffnen, wobei neue zur Messung von Gravitationswellen im Weltraum erforderliche Technologien erprobt werden. Diese von Albert Einstein vorhergesagten Wellen stellen Muster der Raumzeitkrümmung dar und werden von massereichen Himmelskörpern, wie etwa fusionierenden schwarzen Löchern, verursacht. Die Aufspürung von Gravitationswellen wäre eine weitere Bestätigung der Allgemeinen Relativitätstheorie und würde unser Verständnis gerade der besonders gewaltigen physikalischen Vorgänge im All ungemein bereichern.

Startveranstaltung in Europa

Mitglieder des LISA-Pathfinder-Teams (Wissenschaftler, Verantwortliche für den Missionsbetrieb und Ingenieure) beobachten das Geschehen ab 06:30 Uhr im ESOC. Während dieser Veranstaltung werden die Meldung für die Abtrennung des Raumfahrzeugs von seiner Vega-Trägerrakete und der Empfang des Signals erwartet, mit dem das Erreichen einer niedrigen Flugbahn bestätigt wird.

In den zwei Wochen nach dem Start sind sechs Manöver zur Bahnanhebung geplant, damit die Sonde nach einem sechswöchigen Flug ihren Einsatzorbit um den von der Erde aus gesehen in etwa 1,5 Mio. km Entfernung zwischen Erde und Sonne liegenden Lagrange-Punkt L1 erreichen kann. Die Lagrange-Punkt stellen einen stabilen der Schwerkräfte von Sonne und Erde dar, sodass sich Satelliten gut dort Parken lassen.

Programm im ESOC

Einführung in die Mission LISA Pathfinder, Abtrennung von der Trägerrakete und Empfang des Signals – Paolo Ferri, ESA-Leiter für den Missionsbetrieb und Arvind Parmar, Leiter des ESA-Büros für wissenschaftliche Unterstützung

  • 07:00 Uhr Voraussichtliche Abtrennung von der Trägerrakete
  • 07:02 Uhr Voraussichtlicher Empfang des Signals

Dozenten der auf der Veranstaltung

  • Der Flug zum Lagrange-Punkt L1 – Florian Renk, ESA-Missionsanalyst für LISA Pathfinder
  • Was versprechen wir uns von der Erforschung des gravitativen Universums? Oliver Jennrich, stellvertretender ESA-Missionswissenschaftler für LISA Pathfinder
  • Wie werden mit LISA Pathfinder die Technologien zur Erfassung von Gravitationswellen getestet? – William Weber, Wissenschaftler für LISA Pathfinder, Universität Trient
  • Wie sieht das Programm von LISA Pathfinder in den kommenden Monaten aus? – Martin Hewitson, Wissenschaftler für LISA Pathfinder, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)
  • Die Herausforderungen von LISA Pathfinder an die Industrie und die Technologien – Eckhard Settelmeyer, Direktor für Erdbeobachtung, Navigation und Wissenschaft, Airbus DS.

Auf dem Foto: Die Verladung der Komposit Raketenspitze mit dem Satelliten zum Befestigen auf der Vega-Rakete.

Foto (c): ESA–Manuel Pedoussaut, 2015

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