Fallschirmsprung als Benefizaktion über Siegerland Airport/Breitscheid

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Adrenalin ist eine Sache, eine gute Tat eine andere. Beides lässt sich aber durchaus miteinander verbinden. Das hatten die Westerwälder Skydiver bereits im vergangenen Jahr mit einem dreitägigen Tandem-Benefizspringen schon einmal demonstriert. Nun folgt die 2. Auflage.

Bei der Fallschirm-Sprung-Aktion auf dem Siegerlandflughafen in Burbach, wo sie seit Frühjahr 2013 ein zweites Sprungzentrum betreiben, kam der Reinerlös der Bärenherz-Stiftung zu Gute. Das war die Gelegenheit, das Angenehme und Spannende mit dem Nützlichen und Guten zu verbinden.

Viele Dutzend wagemutiger Passagiere hatten damals über der Lipper Höhe den "Herzsprung" gewagt und sich, angegurtet an einen erfahrenen Tandemmaster, in 4.000 Metern aus dem Flugzeug gestürzt, um anschließend mit Tempo 200 der Erde entgegen zu rasen. Und vom 07. bis 09. Juni dieses Jahres heißt es nun: The Same Procedure as Last Year: Der "2. Charity-Tandem-Event" steht ins Haus.

Erneut wollen sich die Schirmsportler für einen guten Zweck engagieren, diesmal, nur wenige Kilometer Luftlinie vom Siegerlandflughafen entfernt, auf und über ihrer Heimatbasis in Breitscheid. Sie versprechen ihren Gästen Sekunden, die sie nie vergessen werdet, Nervenkitzel bis zum Anschlag. Momente voller Rasanz und Dynamik zwischen Himmel und Erde sind garantiert. Das kostet allerdings auch etwas Selbstüberwindung.

Erlös fördert zwei gemeinnützige Stiftungen

Nachdem die Fallschirmspringer der Bärenherzstiftung (http://www.baerenherz.de) im vergangenen Jahr einen stolzen vierstelligen Betrag hatten überweisen können – die Summe wäre bei entsprechendem Wetter sicher noch höher ausgefallen – möchten sie diesmal außer ihr noch eine zweite gemeinnützige Organisation berücksichtigen: die Stiftung "Fly & Help" (http://www.fly-and-help.de).

Während die "Bärenherzler" in mehreren deutschen Bundesländern Hospiz-Einrichtungen für unheilbar erkrankte Kinder betreiben, engagiert sich das Hilfswerk für Bildung und Erziehung in Entwicklungsländern. In zahlreichen Staaten in Asien, Südamerika und Afrika sind in den vergangenen Jahren mit Spendenmitteln der Organisation Schulen gebaut worden. Und die Ziele sind ehrgeizig: Bis 2025 sollen insgesamt 100 solcher Projekte rund um den Globus initiiert, gefördert und betreut werden.

Man habe selbst so viel Freude am Leben und insbesondere am Fallschirmsport, da wolle man ganz einfach auch einmal etwas für jene tun, mit denen es das Schicksal nicht so gut gemeint hätte, begründet Sebastian Lauber, der Initiator der luftigen Aktion, das Engagement der Seinen. Pro Passagiersprung wandern 50 Euro in die "Kriegskasse". Je größer die Resonanz, desto höher die Spendensumme. Wer will, kann sich gegen Aufpreis auch von einem Freifall-Kameramann begleiten lassen, der das Geschehen für die Nachwelt auf Film bannt. Gebucht werden können die Tandemsprünge ab sofort über die Internet-Seite der Skydiver oder unter der Service-Hotline 02777-1871. Der Passagiersprung kostet 196 Euro, mit Kameramannbegleitung werden 286 EUR fällig. "Start frei" heißt es an allen drei Veranstaltungstagen ab 09:00 Uhr morgens.

Tandemspringen ist für Otto-Normal-Verbraucher die ultimative Möglichkeit schlechthin, den Reiz dieser rasanten Luftsportdisziplin auszukosten und zu erfahren, ohne vorher eine lange und anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen zu müssen. Das ist wie Motorradfahren auf dem Sozius – nur halt noch ein bisschen abgehobener. Eine kurze Einweisung am Boden und es heißt bereits "Bitte einsteigen". Das Absetzflugzeug wartet schon mit laufender Turbine. Wer später behauptet, ihm sei auf dem Weg nach oben nicht doch etwas mulmig zumute gewesen, macht sich selbst und anderen etwas vor. Aber dann wird es richtig spannend – und, na ja, auch unheimlich, allerdings auch unheimlich schön.

Herzklopfen beim Herzsprung und gemütliche Schirmfahrt

Wenn sich in 4.000 Metern über Grund die Kabinentür öffnet, und der "Delinquent" sich, mit seinem "Piloten" im Kreuz, ins Nichts stürzen soll, klettert die Herzfrequenz in schwindelerregende Höhen und der Puls rast. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Mit 200 Stundenkilometer jagt das menschliche Doppelpaket dem Erdboden entgegen, der ein oder andere Überfschlag und Salto inklusive.

Nach einem rund einminütigen freien Fall öffnet der Tandemmaster den Schirm – dann herrscht, nach dem vorangegangenen Motorenlärm und ohrenbetäubenden Fahrtwind-Crescendo absolute Stille. Die Nylonseide bläht sich im Wind, es geht gemächlich abwärts. Welch eine Aussicht! Nach fünf- bis sechsminütiger "Schirmfahrt" landen Springer und Passagier sanft auf der Erde. Der anschließend am häufigsten verwendete Ausdruck: "Geil!". Unter den Tausenden Passagieren der Breitscheider Springer war bislang nicht ein einziger, der es bereut hatte, sich auf dieses Wagnis eingelassen zu haben. Wer traut sich also?

Tandemspringen für guten Zweck und gute Laune

Im Bild geht es mit 200 Sachen der Erde entgegen. Bei Tandemmaster Uwe Haagen und seinen Kollegen dürfen sich die Passagiere in den besten Händen wähnen. Am Pfingstwochenende stürzen sich Wagemutige über Breitscheid für einen guten Zweck aus dem Flugzeug.

Skydive-Television proudly presents in Bild 2: Die Freifall-Kameramänner von Springwerk, immer ganz dicht dran am Motiv. Fotos: Skydive Westerwald.

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