Deutsche Flugsicherung noch mit 86,6 Mio. Euro Überschuss

DFS-Unternehmenszentrale Langen (Quelle: DFS Deutsche Flugsicherung GmbH)
DFS-Unternehmenszentrale Langen (Quelle: DFS Deutsche Flugsicherung GmbH)
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Das Jahr 2016 ist für die DFS Deutsche GmbH trotz schwieriger Rahmenbedingungen sowohl wirtschaftlich als auch operativ positiv verlaufen. Das zurückliegende konnte mit insgesamt guten Ergebnissen abgeschlossen werden. Die operativen Leistungen hinsichtlich Sicherheit, Effizienz sowie im Überflug wie auch im An- und Abflug konnten auf konstant hohem Niveau gehalten werden. Die Zahl der im deutschen lag wieder über der 3.000.000-Marke. Insgesamt wurde 2016 mit insgesamt rund 3,109 Millionen Flügen nach Instrumentenflugregeln ein Verkehrswachstum von 2,6 Prozent zum Vorjahr verzeichnet. Hierbei erzielte der DFS-Konzern mit seinen rund 5.500 Mitarbeitern im Jahr 2016 Umsatzerlöse von 1,219 Milliarden Euro nach IFRS-Rechnungslegungsstandard (Vorjahr 1,264 Milliarden Euro).

Der DFS-Jahresüberschuss beträgt 86,6 Millionen Euro (Vorjahr: 123,6 Millionen Euro). Der leichte Rückgang bei Umsatz und Ergebnis reflektiert in erster Linie die Anfang 2016 regulatorisch deutlich abgesenkten Gebührensätze für Streckenflüge sowie für die An- und Abfluggebühren. “Die DFS blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Wir stehen vor der Herausforderung, bei sinkenden Kosten unsere hohe Dienstleistungsqualität zu halten. Diese Herausforderung haben wir 2016 hervorragend gemeistert. Die DFS rechnet damit, im Jahr 2017 den Verkehrsrekord von 2008 – mehr als 3,15 Millionen Flüge – zu brechen. Für 2017 erwarten wir einen Umsatz von rund 1,16 Milliarde Euro”, sagte Prof. Klaus-Dieter Scheurle, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH.

Sicherheit und Pünktlichkeit top

Obwohl das Verkehrsaufkommen im deutschen Luftraum erneut zugenommen hat, ist das Sicherheitsniveau unverändert hoch. Die DFS ist damit ihrem Auftrag, Sicherheit bei der Flugzeugführung am Boden und in der Luft zu gewährleisten, wieder gerecht geworden und hat den im deutschen Luftraum sicher, geordnet, flüssig und unter Vermeidung von unnötigem Fluglärm abgewickelt. 97,5 Prozent aller Flüge haben 2016 ihr Ziel ohne flugsicherungsbedingte Verspätung erreicht. In absoluten Zahlen bedeutet das: Die durchschnittliche Verspätung aufgrund schlechten Wetters, Kapazitätsengpässen an Flughäfen oder viel Verkehr betrug im deutschen Luftraum 33 Sekunden.

Nur rund 14 Sekunden davon lagen in der Verantwortung der Flugsicherung. Eine große Rolle spielen dabei die direkten Streckenführungen: Auch hier sind die Fluglotsen der DFS präzise: Im Schnitt war die Route, die ein im deutschen Luftraum zurücklegte lediglich 1,12 Prozent länger als der direkte Weg, Das entspricht einer durchschnittlichen Abweichung von 3,7 Kilometer (Vorjahr: 3,8 km).

Verkehrsentwicklung wächst weiter

Mit einem Anstieg von plus 2,6 Prozent auf insgesamt 3.108.761 bewegte sich die Anzahl der Flüge nach Instrumentenflugregeln im deutschen Luftraum auch diesmal wieder über der Drei-Millionen-Grenze. Insbesondere ist die Zahl der Überflüge 2016 überdurchschnittlich gestiegen. Ihr Anteil liegt nun bei 38 Prozent (2015: 37,5 Prozent). Je 25,8 Prozent der IFR-Flüge waren Ein- und Ausflüge. Nur 10,5 Prozent waren rein innerdeutsch. Insgesamt wurden die Zahlen des Rekordjahres 2008 (3,150 Millionen) 2016 knapp verfehlt. Aber das Verkehrsaufkommen der ersten drei Monate zeigt, dass die DFS in diesem Jahr Kurs auf einen neuen Rekord nimmt. Im ersten Quartal 2017 konnte mit 685.905 Flugbewegungen ein Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erreicht werden. Für das Gesamtjahr rechnet die DFS mit insgesamt 3,22 Millionen kontrollierten Flügen im deutschen Luftraum.

Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet die DFS trotz eines steigenden Luftverkehrsaufkommens ein weiterhin schwieriges Marktumfeld. Eine Steigerung der Einnahmen im regulierten Kerngeschäft hält die DFS für nicht absehbar. Zur Erreichung ihrer Kostenziele verfolgt die DFS ein ambitioniertes Kosteinsparungsprogramm. Im Rahmen dieses Programms strebt die DFS bis 2019 eine Reduktion der jährlichen Betriebskosten um knapp 10 Prozent im Vergleich zu 2012 an. Unter anderem sieht das Programm auch Kürzungen im Personalbereich vor. Dies wurde durch natürliche Fluktuation erreicht. Seit 2012 ist eine Personalreduktion von 6.103 auf heute 5.444 MA (per 31. März 2017) erfolgt. Dies hat sich auch in der Bilanz mit sinkenden Personalkosten niedergeschlagen. Der größte Posten der DFS ist der Personalaufwand mit insgesamt 838,5 Mio. Euro (Vorjahr: 850,6 Mio. Euro)

Konzern DFS – langfristig zweites Standbein

Das Drittgeschäft bietet Wachstumspotentiale und soll zur zweiten Säule der DFS ausgebaut werden. Die Voraussetzungen zum Ausbau unseres kommerziellen Drittgeschäfts hat die DFS in 2016 gelegt. Trag- und konkurrenzfähige Basis ist die DFS Aviation Services GmbH, seit Januar 2017 eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DFS. Die DFS Aviation Services GmbH vermarktet weltweit Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Flugsicherung. Dieses Geschäft wurde bislang sowohl von der DFS selbst als auch von deren Beteiligungsgesellschaft “The Tower Company” wahrgenommen, die nun in der DFS Aviation Services GmbH aufgegangen ist.

Damit bündelt die DFS diese Aktivitäten in einer Hand. 2016 erwirtschaftete die DFS im Bereich des kommerziellen Geschäfts einen Gesamtumsatz von rund 50.000.000 Euro. Mittelfristig soll der Umsatz auf 100.000.000 steigen. Die DFS Aviation Services GmbH hat derzeit rund 110 Mitarbeiter und wird ihre Mitarbeiterzahl bis zum Jahresende auf 130 erhöhen. Sitz des Unternehmens ist Langen. Darüber hinaus unterhält die DFS Niederlassungen in und , um die regionalen Märkte direkt vor Ort betreuen zu können.

DFS plädiert für Drohnen-Registrierung

Als Herausforderung und Chance bewertet der DFS-Chef die Entwicklung der Drohnentechnologie hinsichtlich Sicherheit und Marktpotenzial. Schätzungen zufolge waren in Deutschland im Jahr 2016 rund 400.000 Drohnen im Einsatz. Mit der Zunahme der unbemannten Luftfahrtsysteme kommt es zunehmend zu Konflikten im Luftraum. 2016 wurden 64 Fälle von der DFS registriert, in den Drohnen Flugzeuge behindert haben, das ist fast fünf Mal so viel wie 2015. Die meisten Fälle wurden am Frankfurter beobachtet. Im ersten Quartal 2017 wurden bereits acht Fälle verzeichnet.

Die DFS geht für 2017 wiederum von einem Anstieg der Verkaufszahlen aus. Es ist damit zu rechnen, dass in diesem Jahr 600.000 Drohnen (mit einer Prognose-Schwankungsbreite von 50.000) neu in den Verkehr gebracht werden. “Wir begrüßen, dass die Bundesregierung mit der Drohnenverordnung dringend notwendige Regelungen für den Umgang mit unbemannten Flugsystemen getroffen hat. Angesichts des enormen Zuwachses von Drohnen halte ich es für essentiell, dass diesem ersten positiven Schritt mit einer Registrierungspflicht ein zweiter folgen muss. Nur so lässt sich eine faire und sichere Integration von Drohnen in den deutschen Luftraum gewährleisten”, sagte Prof. Scheurle.

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